Nach kleinen Anlaufschwierigkeiten beim Umtausch der Dauerkarte begann ich meinen diesjährigen Messerundgang in Halle 3.
Es ist schon unglaublich viel los, viele junge Leute, aber nicht alle freiwillig, wenn man den Gesprächen ein bisschen lauscht. Cosplayer hab ich schon am Hauptbahnhof gesehen, aber sie waren noch nicht besonders auffällig.
Das Bild des Tages:
Was heißt das? Nur Narren veröffentlichen hier?
Im ARD-Forum zufällig über ein Gespräch mit Daniel Glattauer gestolpert, der steht mit einer Lesung eh noch später bei mir auf dem Programm. Jetzt Mittagspause.
In der Mittagspause lernte ich eine sehr nette Übersetzerin kennen, die auch bloggt. Und zwar über das Theater. Die Welt ist doch klein.
Danach noch ein bisschen ziellos durch die Hallen gewandert, dann frühzeitig ins Wiener Kaffeehaus, um einen Platz für die Glattauer-Lesung zu ergattern. Dabei kam ich in den zweifelhaften Genuß eines österreichischen Erstlingsautoren, da half nur Durchzug.
Daniel Glattauer hat dann sehr gut aus seiner neuen Kolumnensammlung “Schauma mal” gelesen. Wirklich witzig und pointiert, die Sammlung ist bestimmt lesenswert.
Eine kurze Plauderei mit Corina Bomann und eine etwas ausführlichere mit Deana Zinßmeister rundeten den schönen Tag auf der Messe ab.
Der besondere Schauplatz der Abendlesung war der große Schwurgerichtssaal des Landgerichtes. Hier lasen Oliver Bottini aus “Jäger in der Nacht” und Sabine Thiesler aus “Die Totengräberin”. Es waren ca. 150 Zuschauer anwesend und das Ganze wurde launig moderiert von Knut Elstermann. Der Landgerichtspräsident hielt eine kurze einführende Rede und versicherte uns, dass wir den Saal jederzeit als freie Menschen verlassen könnten.
Oliver Bottini machte den Anfang mit einer Premiere, da sein Roman erst gestern erschienen ist. Er las ein Kapitel, in dem er seine Protagonistin, die Kommissarin Louise Boni vorstellte. Im Anschluss erzählte er noch etwas über die Entstehung der Figur und das Schreiben aus weiblicher Sicht.
Sabine Thiesler las ihren Teil wirklich fantastisch, mit sehr modulierter Stimme und sogar einer Gesangseinlage. Diese Lesung war der Höhepunkt des heutigen Tages. Auch sie beantwortete noch Fragen des Moderators, z.B. warum der Roman in der Toskana spielt.
Alles in allem ein höchst vergnüglicher Abend. Im Anschluss waren wir noch im Sol y Mar, leckere Cocktails, leckeres Essen, nur nichts für kleine Menschen: die Stühle waren so hoch, dass ich nicht wirklich mit den Füßen auf den Boden gekommen bin und damit ziemlich unbequem sass. Für durchschnittsgroße Menschen aber sehr empfehlenswert.
Zunächst wurde Nachtgedanken persönlich von einem netten Menschen begrüßt, da sie so früh da war – und meinte dann der Gerichtsdiener sei sehr freundlich gewesen, so war es ja wirklich- nur dass der “Gerichtsdiener” der Präsident des Landgerichtes war….
*seufz* so ist das mit dem Bloggen, da erzählt man jemand was im Vertrauen und schon landet es in der Öffentlichkeit 😉
Eigentlich hast du ja recht- schliesslich ist auch der Präsident des Landgerichts im “öffentlichen Dienst”