Heute wurde ich dem Theater meines Vertrauens untreu und besuchte die große Schwester. DIe Oper war ein Wunsch von Herrn Nachtgedanken, aber mir hat es auch sehr gut gefallen. DIe Inszenierung war dezent modern, statt an Spinnrädern saßen die Mädels auf Trimmrädern, das fand ich eine sehr gelungene Übertragung. Nur, was denkt sich ein Tenor, wenn er seine Arie im Morgenmantel und Adiletten abliefern muss? Gesungen haben alle gut, bei den Chorszenen hat sich was gerührt und auch das Orchester war fabelhaft. Zum Schluss, als alles noch den Atem ob des wunderbaren, was man gerade erlebt hatte, anhielt, meinte ein einzelner, dass nun seine Millisekunde Aufmerksamkeit gekommen wäre und rief vom vierten Rang ein Buh hinunter, das aber sogleich im donnernden und verdienten Applaus unterging.
Der fliegende Holländer
Richard Wagner
Sonntag, 18. Mai 2008
Nationaltheater
19.30 – ca. 22.00 Uhr
Dauer: 2 Stunden 30 Minuten (keine Pause)
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