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Hinter den sieben Türen: Puccini trifft Geierwally, 02.08.2015, Theater werkmünchen

[singlepic id=2128 float=left]Letztens beschwerte sich doch jemand in meiner Timeline, dass im August in München kulturell nix los wäre. Hat anscheinend noch nie was von der Oper in der Pasinger Fabrik oder der Kammeroper München gehört, die am 27.8. wieder Premiere mit La Finta Semplice haben. Und von Kristina Wuss.

Eine Spezialität der jungen Regisseurin ist es, die oft ungewöhnlichen Räume in ihre Inszenierungen miteinzubeziehen, in diesem Fall die die ehemalige Kommandozentrale der Münchner Feuerwehr. Leicht vergammelte Hallen, eine Bibliothek, ein Waschraum (mit einer fantatstischen Akustik), eine Kommandozentrale. Das Publikum lies sich neugierig an die verschiedenen Orte führen, geleitet von Escamillo oder dem Chor, schaute durchs Fenster auf die Szene. Dazu kam eine hervorragende Personenführung, angepasst an die Örtlichkeit und die ausgewählte Szene. Neben Opern von Puccini von Le Villy bis Madama Butterfly gab es auch Arien und Duette aus Carmen, Nabucco, Cenerentola, Manon, I Capuleti e i Montecchi, La Gioconda und La Wally. Mit über dreieinhalb Stunden Spieldauer war das Opernpasticcio ein Tick zu lang, es war zwar jede Szene für sich hervorragend gesungen und gespielt, aber hier hätte vielleicht doch etwas gekürzt werden können. Besonders spannend fand ich, dass alles relativ offen war und außen herum das Leben des Viertels unbeeindruckt weiterging. Das nenne ich mal gelunge Integration von Kultur in den Alltag.

Die Klammer bildeten Auszüge Wilhelmine von Hillerns Roman Die Geierwally und Nüsse. Waren das die harten Schalen, von denem im Programmheft die Rede war? Einige der Charaktere trugen ihre wie Monstranzen vor sich her, andere warfen sie zornig zu Boden und zertraten sie. Stoff für Diskussionen gab es genug an diesem Abend.

Besonders beeindruckend war die sängerischen Leistungen an diesem Abend. Einundzwanzig Sänger und Sängerinnen boten an diesem Abend eine durchgängig sehr gute Leistung, Zu den Höhepunkten zählte Astrid Mathyshek als Angelina in La Cenerentola und Elsa Kodeda als Butterfly.

Leider gibt es für die letzte Vorstellung am 4.8. nur noch wenige Karten und Zusatztermine sind trotz des gewaltigen Ansturms und der Begeisterung des Publikums nicht geplant.

Astrid Mathyshek, Lenka Möbius, Manolito Mario Franz, Melanie C. Horner, Anne Funk Hansen, Roland Albrecht, Verena Barth, Oscar Quezada, Elsa Kodeda, Joachim Fuchs, Ingrid Zacharias, Adrian Berthely, Denise Felsecker, Jessica Mechtulinsky, Susanne Luise Spahn, Doris S. Langara, Nicola Cembalo, Benjamin Hirt, Frits Kamp, Barbara Poseck, Veronika Benning, mit Kunstwerken von Jörg Besser, Torsten Mühlbach, Stanislav Vajce, Münchner Premiere Maschinenwesen foolpool.de, Erzähler Jochen Striebeck

Leitung: Max Auerbach
Musikalische Leitung: Julio Mirón
Inszenierung: Kristina Wuss
Kostüm: Ralf Rainer Stegemann
Lichtdesign: Michael Pichlbauer, Sascha Tillard
Produktionsleitung: Agnes Burger

Service / Pressekontakt werkmünchen

Kristina Wuss, Dachauer Straße 112d, 80636 München,

Tram 12, 20,21 Leonrodplatz 0178 – 7636603,

info@theater-werkmuenchen.de, www.theater-werkmuenchen.de

Kartenbestellungen unter:
01573 – 168 68 73

karten@theater-werkmuenchen.de

Kartenpreise: € 15,- / ermäßigt € 10,-

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