Meine ganz persönlichen Erinnerungen an ein Geburtstagskind. Herzlichen Glückwunsch Gärtnerplatztheater, Herzensheimat.
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Meine ganz persönlichen Erinnerungen an ein Geburtstagskind. Herzlichen Glückwunsch Gärtnerplatztheater, Herzensheimat. Ähnliche Artikel[singlepic id=1972 w=320 h=240 float=left]Die Kammeroper München legt mit Kaspar Hauser bereits das vierte Opernpasticcio vor, allerdings hat man sich hier von der Komödie verabschiedet. Wie Regisseur Dominik Wilgenbus und Arrangeur Alexander Krampe bei der Einführung verdeutlichten, ging das Thema von der Musik aus. Schubert hat durchaus Opern geschaffen, 17 Bühnenwerke inklusive Schauspielmusik finden sich in seinem Werk. Allerdings sind diese, wenn man als Maßstab die Lieder von Schubert nimmt, nicht wirklich inspiriert, was an der mangelnden Aufführungspraxis von Schubert gelegen haben könnte. Auch heute findet man die Werke nur selten auf dem Spielplan der deutschen Theater, sie sind deshalb auch weitgehend unbekannt.
[singlepic id=1971 w=320 h=240 float=right]Bei dem Traumspiel genannten Werk der Kammeroper handelt es sich um keine Rekonstruktion einer historischen Wahrheit mit Hilfe der Oper, sondern vielmehr um eine Abfolge von Episoden, die aus Kaspar Hausers Leben bekannt sind. Interessant hierbei ist die Verwendung von Stücken aus dem Lazarus-Fragment, einem unvollendeten Oratorium von Schubert. Die Geschichte Kaspar Hausers ist nicht nur sehr plakativ verwandt mit der von Lazarus, der Todestag Hausers, der 17.12., ist gleichzeitig auch der Lazarustag. So viele Zufälle kann es gar nicht geben, und so identifiziert sich Hauser in Wilgenbusch’ Fassung auch mit Lazarus, aber gleichzeitig auch mit dem Froschkönig.
[singlepic id=1970 w=320 h=240 float=left]Das klingt absurd? Ist es aber nicht. Der rote Faden ist Kaspar Hauser selbst, an ihm entspinnt sich eine Geschichte aus Rückblenden, Traumbildern und Märchensequenzen. Dominik Wilgenbus hat ein feines Gespür für das, was er dem Publikum zumuten kann, wo es noch mitgeht, mithalten kann. Es wird eingehüllt in diese Lebensgeschichte dieses außergewöhnlichen Mannes, dessen Geheimnis bis heute nicht ergründet ist. Er spielt perfekt mit dem Bühnenbild von Udo Vollmer, das eigentlich nur aus ein paar Stangen auf Rädern besteht, an die ab und zu mal etwas hingehängt wird oder die Sänger drin herumklettern, das aber doch so vielschichtig ist wie zehn Prospekte. Sehr gut in die Zeit passend waren die Kostüme von Katharina Raif.
[singlepic id=1969 w=320 h=240 float=right]Die Kammeroper München hat, wie immer eigentlich, exzellente junge Sänger für diese Produktion engagiert, allen voran der junge portugiesische Bariton André Baleiro, der die Titelrolle mit starker Bühnenpräsenz und großem Einfühlungsvermögen zeigte. Die anderen Sänger übernehmen jeweils mehrere Rollen, stark Katherina Konradi als Daumers Katze und Florence Lousseau als Hausers Mutter. Altistin Aline Kostrewa war an diesem Abend etwas gehandicapt, so dass sie nur Singen (was sie ausgezeichnet tat), aber nicht spielen konnte. Der Regieassistentin Franziska Reng ist es zu verdanken, dass der Abend nicht ausfallen musste, sie spielte die Rollen, als hätte sie die ganze Zeit nichts anderes getan. Thomas Huber, Philipp Jekal und Clemens Joswig ergänzten das prächtige Ensemble.
Ich gestehe, weder die Winterreise noch die schöne Müllerin geben mir besonders viel. Ich bin kein großer Fan von Schuberts Liedzyklen, aber die Musik an diesem Abend war einfach traumhaft. Die Ensembles so ätherisch-schön, die Arien nicht minder. Da hat Arrangeur Alexander Krampe ganze Arbeit geleistet. Das Orchester der Kammeroper München unter Nabil Shehata musizierte sehr klar und rein und machte den Abend zu einem vollkommenen Vergnügen. Regie Dominik Wilgenbus, Arrangement Alexander Krampe, Musikalische Leitung Nabil Shehata, Bühne Udo Vollmer, Kostüme Katharina Raif, Choreographie Bettina Fritsche, Maske Tatjana Bösch, Licht Wolfgang Förster, Regiesassistenz Franziska Reng, Dramaturgie Karoline Wernicke, Musikalische Assistenz Andreas Partilla, Requisite Helmut Eiler Weitere Vorstellungen am 6., 7., 10., 11. und 13. September im Hubertussaal Fotos ©Sabina Tuscany Ähnliche Artikel[singlepic id=1636 w=320 h=240 float=left]In einem Opernhaus begegnet man so manchem seltsamen Getier, wie Andreas M. Bräu beobachtet. http://www.nacht-gedanken.de/auf-der-galerie/ Ähnliche Artikel[singlepic id=1931 w=320 h=240 float=left]Eine musikalische Begegnung zwischen Mozart und dem FußballAuch der beste Fußballer aller Zeiten trifft nicht immer nur das Tor. Aber der 7jährige Willi erwischt einen fremden Jungen am Kopf, und der nimmt auch noch seinen Ball mit nach Hause! Ihn zurückzuholen entpuppt sich als Willis größtes Abenteuer, denn an Wolfgang Amadeus Mozart ist einfach nicht heranzukommen. Der ist nämlich ein Wunderkind und macht den ganzen Tag nur Musik: auf dem Klavier, der Geige und sogar am Schreibtisch! Seinen Ball zurückbekommen, schön und gut. Doch zunächst einmal muss Willi jetzt wissen, wie das geht: Komponieren! Und was eine Sonate ist! Und eine Sinfonie! Und eine Oper! Willi schafft es schließlich doch in Wolferls Zimmer, wo die beiden zum Schluss gemeinsam ein geniales Fußball-Konzert erfinden… Geschichte und Regie Dominik Wilgenbus Arrangement Alexander Krampe Erzähler Dominik Wilgenbus Puppenspieler Albrecht von Weech Flöte Christiane Steffens Klarinette Christophe Gördes Fagott Ruth Gimpel Klavier Dominik Wilgenbus Termine: 4. Juli 2014, 16 Uhr, 6. Juli, 11 Uhr, 13:30 Uhr und 15 Uhr Ort: Johannissaal, Schloss Nymphenburg Preis: Kinder 9 €, Erwachsene 13 € Ähnliche ArtikelJäger und Sammler[nggallery id=107]
Ein guter Führer ist notwendig. Auf der Straße, in der Fremde und in der Kultur erst recht. Auch zu Zeiten des schnellen Googlens und der langsamen Wikileserei braucht es einen Standardwälzer, der knapp vor der Oper konsultiert werden darf, um die Rheintöchternamen zum vierzehnten Mal zu memorieren, die wirre Trovatorehandlung nachzuzeichnen (am besten mit einem Generationenschema) und um die Mozartdamen nicht erneut zwischen allen Donnen durcheinanderzubringen. Ähnliche Artikel[singlepic id=1706 w=320 h=240 float=left]Kann man ein Stück, das mehrere tausend Jahre auf dem Buckel hat, heute noch spielen? Und zwar so spielen, dass auch der Mensch der Gegenwart sich damit identifizieren kann? Ja, man kann, wie das Kleine Ensemble München bei der Premiere des Stückes Elektra von Sophokles bewies.
Elektra will den Tod des Vaters rächen. Agamemnon wurde von seiner Frau Klytaimnestra und deren Liebhaber Aeghist getötet. Ihr Bruder Orest ist erst einmal geflohen, kehrt aber zurück, um Vergeltung zu üben. Um unerkannt zu bleiben, lässt er verbreiten, dass er bei einem Wagenrennen zu Tode gekommen ist. So weit die griechische Tragödie. Regisseur Manfred Lorenz Sandmeier verlegt die Handlung in eine psychatrische Anstalt. Elektra ist dort eingesperrt, wird sogar fixiert und mit Elektroschocks behandelt. Dennoch sinnt sie weiter auf Rache. Chrisothemis ist eine Mitinsassin, der Alte ein Wärter und Klytaimnestra die Oberschwester. Orest dringt in die Klinik ein und befreit sie. Das war alles sehr schlüssig, vergegenwärtigt den zeitlosen Stoff und reisst den Zuschauer mit. Der Schluß toppt das Ganze aber nochmal mit eingespielten, satirischen Fernsehszenen, bei denen dem Zuschauer schon mal das Lachen im Halse stecken bleibt. Überhaupt wird viel moderne Technik verwendet, der Chor sind Stimmen, die Elektra hört. Leider waren diese durch den (gewollten) Halleffekt kaum zu verstehen. Das Bühnenbild besteht aus einem kärglich eingerichteten Krankenzimmer. Leider verhinderten die räumlichen Gegebenheiten, dass man ab der dritten Reihe die recht häufigen Szenen auf dem Fußboden sehen kann. Das ist schade, denn die schauspielerischen Lesitungen sind grandios. Der Regisseur Manfred Lorenz Sandmeier sprang selbst als Klytaimnestra ein und war dann mehr ein Aeghist, meisterte seine Rolle aber gut. Andreas M. Bräu als Orest, der das erste Mal für das Kleine Ensemble München spielte, und Martin Wichmann als Alter waren sehr präsent und fesselten das Publikum mit ihren Rollenportraits. Raphaela Zick ist Chrisothemis und spielt diese naiv angelegte Figur mit großer Hingabe. Der Star des Abends ist aber ganz sicher Julia Mann in der Titelrolle. Ihr Schmerz überträgt sich auf das Publikum und mehr als einmal fragtman sich, ob sie nun wahnsinnig ist oder doch zu Unrecht eingesperrt. Ein sehr intensiver Abend, ein begeistertes Publikum feierte das Ensemble stürmisch. Weitere Vorstellungen am 23./24/25 Januar in der Blauen Maus und am 30/31. Januar und 1.Februar im Peppertheater. Ähnliche Artikel[singlepic id=1471 w=320 h=240 float=left]Sie funktioniert noch, diese russische, sperrige Politopera mit Zaren, Bojaren und Mönchen. Denn sie schneidet zeitlose Themen an: Die Rücksichtslosigkeit und damit verbundene Einsamkeit der Macht. Und darauf hat es Calixto Bieito auch abgesehen mit seiner modernen, naturalistischen, schlüssigen und wachen Interpretation von Mussorgskys Werk, die hier in der neuerdings gebräuchlichen Urfassung gegeben wird.
Bieito geht dabei in die Vollen. Seine Schläge bluten, die Bühnenmorde gehen leicht und spröde, ja professionell von der Hand; Gewalt und Bedrohung hinter jeder Wodkabude und Schüsse selbst von Kinderhand. Politik besteht hier in der Kraft des Stärkeren, die Logik der Mafia. Die (nicht mehr ganz) aktuellen Politikhäupter werden dazu aktuellerweise schon zu Beginn überdimensional zur Schau und zu Grabe getragen. Das geknechtete, zum Jubel gezwungene Volk erhöht Putin, Blair und (wieder) Berlusconi. Damit es das tut, wird es geschlagen, getriezt, gepeinigt. Nun ja, Kindermörder sind unsere modernen Staatsoberhäupter nun nicht gerade, doch die Mechanismen der Mediendemokratie wie des modernen Populismus hat Bieito damit recht gut wiedergegeben. Der Regiejux, dass der neue, sich zur Regentschaft überreden lassende Boris aus der Königsloge seinem Volk und dem Publikum entgegentritt, erinnert an die Kür des TV-Hochadels. Auch die Idee, aus den chronikenschreibenden Mönchen Journalisten zu machen, überzeugt. Grigorij (mit noch zu steigerndem Tenor Sergey Skorokhodor) – mit Phototasche auf der Flucht vor dem System – gibt den Kriegs- und Krisenberichterstatter. Nach Uraniumskandalen und wiederholten Repressionen gegen die freie Presse auch im arabischen Frühling aktueller denn je. Doch er will mehr. Vom Kirchenanzeiger zur Hauptstadtpresse sozusagen. Und nach der kühlen Logik der Macht und mit genügend mörderischer Rücksichtslosigkeit erreicht er sein Ziel am Ende. Hoffnung durch den Machtwechsel entsteht dadurch aber keine.[singlepic id=1472 w=320 h=240 float=right] Überhaupt beschreibt diese Inszenierung pessimistische Isolation. Am grandiosesten mit dem beeindruckenden Bühnenkubus, dem Bunker, dem Öltank, der Skulptur von Rebecca Ringst. Abgeschlossen, wendig und aufklappbar spiegelt sie die Misere der Macht. In einem oligarchischen feschen Mikrokosmos vegetiert dieser Boris an seinen Skrupeln und am Alleinsein der Herrschaft. Stimmgewaltig und nachvollziehbar auf dem Weg in den tödlichen Wahn überzeugt trotz weniger Glanzlichter in der Partitur nach der Art der Operà dialogué Alexander Tsymbalyuk. Er sitzt in seiner russischen Arche und sieht dem Geschehen zu. Egozentrisch mit sich beschäftigt, seine Skrupel los und doch diesen am Ende ausgeliefert. Daneben Volk, Masse, Mensch. Analog zum bereits bestechend am Haus inszenierten Khovanshchina, das die diversen Soli noch via Splitscreen auf die Bühne aufteilte, streicht Bieito einfach – etwa den aus dem Rahmen fallenden Polenakt. Er konzentriert Handlung, Agieren und die eindringliche Musik zu einem Politkammerspiel. Bei der Besetzung greift das Haus auf bewährte Kräfte um den sensationellen Anatoli Kotscherga als Chroniker Pimen und den quietschigen Ulrich Reß in einer Nebenrolle zurück. Nagano hantiert, wie bereits 2007, gekonnt mit der schweren, seidigen Musik und den donnernden brillianten Chören. Damit ist ein aktueller, schwerer und doch zeitloser Kommentar gelungen. Mussorgsky liefert dafür eine reiche Musik und offene Handlung, aus der Bieito das Optimum herausholt, ohne den Sinn zu verfälschen. Musikalische Leitung Kent Nagano /Inszenierung Calixto Bieito /Bühne Rebecca Ringst /Kostüme Ingo Krügler /Licht Michael Bauer /Dramaturgie Andrea Schönhofer /Chöre Sören Eckhoff /Boris Godunow Alexander Tsymbalyuk / Fjodor Yulia Sokolik /Xenia Eri Nakamura / Xenias Amme Heike Grötzinger /Fürst Schuiskij Gerhard Siegel /Andrej Schtschelkalow Markus Eiche /Pimen Anatoli Kotscherga /Grigorij Otrepjew Sergey Skorokhodov /Warlaam Vladimir Matorin /Missail Ulrich Reß /Schenkwirtin Okka von der Damerau /Gottesnarr Kevin Conners /Nikititsch Goran Jurić /Leibbojar Dean Power /Mitjucha Tareq Nazmi /Hauptmann der Streifenwache Christian Rieger Ähnliche Artikel[singlepic id=1432 w=240 h=320 float=left]Die Aufmerksamkeit von Kindern während eines Musikstückes zu erhalten ist schwierig und gelingt nicht immer. Selbst mit dem heiteren Stück Der Karneval der Tiere von Camille Saint-Saëns war das nicht immer der Fall. Camille Saint-Saëns komponierte das Stück sozusagen als Faschingsscherz für den engsten Familienkreis und wollte bis zu seinem Tod keine öffentlichen Aufführungen. Diese und andere Fakten über das Stück bereitete Rotraut Arnold kindgerecht in einer kleinen Einführung auf. Sie stellte die Tiere und die dazu gehörigen Instrumente vor und schuf so ideale Voraussetzungen für eine gelungene Vorstellung. Auch die Dauer von einer knappen Stunde sollte auch für die allerkleinsten nicht zu lang sein. An sich war es eine wirklich nette Idee, das Stück, wenn es schon nicht szenisch aufgeführt werden konnte, mit Zeichnungen von Kindern zu bebildern. Leider lenkten diese die Kinder jedoch mehr ab als nötig. Bei jedem Wechsel der Bilder schwoll der Lärmpegel im Zuschauerhaus erheblich an, weil die Kinder diese kommentierten. Dadurch wurden sie, so fürchte ich, von dem Geschehen auf der Bühne abgelenkt. Und das war wirklich beeindruckend. Michael von Au las den Text von Loriot sehr ausdrucksstark und schaffte es, jedem Tier eine eigene Stimme zu verleihen. Das korrespondierte herrlich mit den Instrumenten. Das brüllte der Löwe, da gackerten die Hühner und da tanzten die Schildkröten. Das Orchester spielte fabelhaft und lies es sich auch nicht nehmen, kleine Gags einzubauen. So lief die Klarinettistin, die den Kuckuck nachahmte, zwischen ihren Kollegen umher und neckte sie mit dem charakteristischen Ruf. Auch der Kontrabass, der den Elefanten gab, präsentierte sich am Bühnenrand und gab damit einen besonders guten Einblick in sein Spiel. Musikalisch war es wirklich sehr schön, Oleg Ptashnikov leitete das Orchester mit viel Esprit, passend zum Stück. Am Ende wurden alle stürmisch beklatscht und auch Zugabe-Rufe waren zu hören. Schade, dass es nur vier Aufführungen gab, das hätte ich mir gerne nochmal angehört. Ähnliche Artikel |
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