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Hänsel und Gretel, 16.12.2012, Bayerische Staatsoper

[singlepic id=1449 w=320 h=240 float=left]Obwohl mir die Inszenierung am Gärtnerplatztheater besser gefallen hat, wird mir auch die Version der Staatsoper von 1965 fehlen, war diese doch im Winter 1977/78 meine erste Liveaufführung einer Oper.
Ich weiß noch genau, dass meine Eltern damals mit mir vor der Vorstellung besprochen haben, wie man sich in einem Opernhaus verhält. Wir haben auch die Oper zu Hause schon mehrfach angehört und ich war völlig gefangen genommen bei dieser Liveaufführung. Warum ich meine Liebe zur Oper dann erst 25 Jahre später entdeckt habe, kann ich nicht genau sagen, eines weiß ich jedoch sicher: Verhaltensregeln bringt man den Kindern und Jugendlichen heute nicht mehr bei. Ich habe mich ja schon damit abgefunden, dass in dieses als Kinderoper verkauftes Werk bereits Dreijährige hineingeschleppt werden, die dann ihre Umgebung mit munterer Plapperei unterhalten. Aber dass mitten während der Vorstellung eine Sechzehnjährige telefoniert und die Mutter ungerührt dabei sitzt, damit werde ich mich nicht abfinden. Dann kann man nämlich in 10 Jahren keine Vorstellung mehr besuchen. Wenn schon die Eltern ihren Kindern keinen Benimm mehr beibringen, sollte man es vielleicht in den Musikunterricht mitaufnehmen.
Die Inszenierung ist klassisch, man sieht eine richtige Kate der Eltern, es werden noch Besen gebunden, es gibt eine richtige Hexe und ein richtiges Hexenhaus. Zugegeben, die Engel finde ich extrem kitschig, aber insgesamt ist es eine schöne Inzenierung. Die an diesem Abend leider zum drittletzten Mal lief. Denn laut Bayerischer Staatsoper sind die Kulissen nicht mehr zu retten und anstatt sie neu zu erstellen, kauft man lieber eine neue Produktion ein, die am 24. März 2013 Premiere hat. Wir werden sehen. Ich lass mich überraschen.
Musikalisch war es ein ausgesprochen schöner Abend. Eri Nakamura als schwarzhaarige Gretel sang ganz bezaubernd und textverständlich, Angela Brower nahm man den kecken Hänsel in Gesang und Darstellung jederzeit ab. Irmgard Vilsmaier und Markus Eiche waren als Eltern ein tolles Paar und Yulia Sokolik und Iulia Maria Dan verliehen dem Sand- bzw. Taumännchen jugendliche Frische. Einzig Ulrich Reß konnte mich als Hexe nicht ganz überzeugen, das mag aber auch daran gelegen haben, dass er an diesem Tag schon zum zweiten Mal ran musste. Kazushi Ono leitete das Staatsorchester souverän und schaffte es trotz der teilweise bombastischen Musik von Humperdinck die Solisten nicht zuzudecken. Allerdings hätte es mir besser gefallen, wenn zwischen dem ersten Akt und dem Zwischenspiel keine Pause gewesen wäre, damit fällt die Spannung meiner Meinung nach ziemlich ab. Der Kinderchor schließlich rundete den sehr schönen Abend gut ab.
Es ist wirklich sehr schade, dass diese Produktion abgesetzt wurde. Es bleibt nur zu hoffen, dass dem Opernliebhaber wenigstens die schöne Inszenierung des Gärtnerplatztheater erhalten bleibt.

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Die Zauberflöte, 02.12.2012, Bayerische Staatsoper

[singlepic id=1442 w=320 h=240 float=left]Darüber hab ich mal wieder drüben bei mucbook geschrieben.

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Generalprobe Die Hochzeit des Figaro, 23.11.2012, Volksoper Wien

[singlepic id=1439 w=320 h=240 float=left]Die Hochzeit des Figaro gehört zum Standardrepertoire jedes Opernhauses, das etwas auf sich hält. Dass ein Regisseur nach Jahrzehnten das gleiche Stück nochmal inszeniert, dürfte aber eher ungewöhnlich sein.

Marco Arturo Marelli startete vor knapp 40 Jahren an der Volksoper Wien seine Karriere, inszenierte dort bereits einmal alle Da-Ponte-Opern und kehrte jetzt mit einer entzückenden, witzigen, spritzigen neuen Produktion zurück. Das Bühnenbild besteht aus verschiebbaren Wänden, die immer neue Einblicke in die gräflichen Gemächer gewähren und am Ende sich sogar in einen formidables Gartenlabyrinth verwandeln. Die Kostüme sind passend zum zeitlichen Kontext und überhaupt stört hier nichts den reinen, unverfälschten Operngenuss. [singlepic id=1440 w=320 h=240 float=right]Herr Marelli hat sich wohl schon einen Namen gemacht und muss sich nicht mit Skandalinszenierungen profilieren. Das hatte Witz und Charme (besonders die Bücherszene mit Bartolo), das war eine hervorragende Personenführung, das hatte einfach Hand und Fuß und ich musste nicht stundenlang darüber nachgrübeln, was mir der Regisseur jetzt sagen wollte. Einzig und allein die Übersetzung störte. Und damit meine ich jetzt nicht, dass es mich gestört hätte, dass nicht auf Italienisch gesungen wurde. Sondern dass es bessere deutsche Übersetzungen gibt. Man mag von der Inszenierung der Hochzeit von Alfred Kirchner am Münchner Gärtnerplatztheater halten, was man will, die Übersetzung war klasse.

Und es lohnte sich wirklich ungemein, genau hinzuhören. Natürlich gab es den ein oder anderen Patzer beim Einsatz, aber was wäre eine Generalprobe, in der nix schief geht. Nix wäre das. Hier war wirklich fast jeder Part optimal besetzt. Lediglich Yasushi Hirano sang zwar gut, aber seine Textverständlichkeit ging vor der Pause gegen Null. Das ist bei einem deutsch gesungenen Text ziemlich ärgerlich. Dafür stimmte bei Rebecca Nelsen als Susanna einfach alles. Eine Rosenarie zum Niederknien (und das um die Mittagszeit!) und ein bezauberndes Spiel. Spitzenmäßig auch Dorottya Lang als Cherubino und Jacquelyn Wagner als Gräfin. Hier stimmte jeder Ton, jede Nuance, jede Geste. Jeder Zoll und jeder Ton ein Herrscher war Konstantin Wolff als Graf, aber gleichzeitig auch ein begehrenswerter Mann. [singlepic id=1441 w=240 h=320 float=left]Fast unverständlich, dass Susanna nicht schwach wird. Und ganz besonderes Lob an Sulie Girardie als Marcellina und Stefan Cerny als Bartolo. Gemeinsam schafften sie es, das ältere, fast schon in seiner Einfalt bemitleidenswerte Paar, zu neuen Höhen zu heben. Besonders Stefan Cerny beeindruckte mit einer wundervollen Stimme, das Münchner Publikum darf sich auf seine Rolle in der Uraufführung Der Präsident (ab 01.06. im Prinzregententheater) schon jetzt freuen. Dirk Kaftan führte Solisten, Chor und Orchester sicher und spritzig durch den Vormittag.

Am Ende gab es viel Beifall für alle Beteiligten und auch bei der Premiere soll viel gejubelt worden sein. Ich kann mir jedenfalls vorstellen, dafür noch einmal nach Wien zu fahren.

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Premiere Hänsel und Gretel, 09.12.2012, Alte Kongresshalle

[singlepic id=1427 w=240 h=320 float=left]Hänsel und Gretel ist sicher eine der meist gespielten Opern in deutschen Opernhäusern. Sie wird als Kinder-, Familien- oder Märchenoper verkauft, aber oft fürchten sich die kleinen Besucher vor der gruseligen Hexe oder langweilen sich, weil man die Texte kaum versteht.

Verena Sarré, die Gründerin der gemeinnützigen Sarré Musikprojekte gGmbH, geht neue Wege, um die Oper auch Kindern wirklich nahezubringen. So werden die Hauptrollen von Kindern gesungen, man kann der Hexe beim Schminken zusehen und verliert so die Scheu vor ihr und auch die Rollenkonzeption ist eher komisch denn schaurig. Die Premiere war denn auch rundherum gelungen, musikalisch und szenisch auf hohem Niveau und für Klein und Groß  gleichermaßen geeignet. Das Bühnenbild von Caroline Neven du Mont ist eher klassisch, zeigt aber auch sehr poetische Momente, etwas wenn hinter gespannten Tüchern die Sterne aufgehen. Die Kostüme von Christina Bauer setzen die Oper in einen zeitlosen Kontext, bis auf den Beginn, als deutlich wird, dass Armut ausgrenzt und dass es sie heute noch genauso wie vor 100 Jahren gibt.

Die Regisseurin Julia Riegel schaffte es, Jung und Alt einen vergnüglichen, aber auch berührenden Abend zu bereiten. Viele kleine, witzige Regieeinfälle sowie die ausgezeichnete Personenführung der fast durchweg Laiendarsteller machen diese Inszenierung zu etwas ganz besonderem. Die Hexe ist tatsächlich eher lustig als gruselig, ohne aber die Originalgeschichte zu verzerren. Ein Rollator (der nicht immer als Gehhilfe verwendet wird) und ein nicht immer funktionierender Zauberstab tragen sehr zur Erheiterung bei ohne ins klamaukige abzudriften. Als Besonders gelungen empfinde ich die Abend-Segen-Szene, in der bekannte literarische Kinderfiguren wie Pippi Langstrumpf, der kleine Muck und sogar Harry Potter über die Geschwister wachen.

Die absoluten Stars des Abends sind die Geschwister Nicholas von der Nahmer, vielen noch sehr gut in seiner Rolle als Oliver im gleichnamigen Musical in Erinnerung, und Lilian von der Nahmer, die ebenfalls in Oliver! mit virtuosem Geigenspiel glänzte. Sie singen und spielen die Hauptrollen der verlorenen Kinder so anrührend, dass man sich immer eine Besetzung mit Kindersolisten für diese Oper wünscht. Beide verfügen bereits über sehr schöne Stimmen, die vor allem im ersten Akt voll zur Geltung kommen. Natürlich sind diese Partien im Grunde für Kinder noch zu schwer, aber in dieser Produktion ist das clever gelöst. Teils singen die Beiden, teils sprechen sie den Text, teils singt der Kinderchor. Das hat auch den großen Vorteil, dass man endlich mal die Worte versteht 😉

Auch die übrigen Kinder und Jugendlichen auf der Bühne, die unter anderem Hexen und Waldbewohner singen und spielen, sind mit viel Herzblut und Spaß dabei. Alle sind von Verena Sarré ausgezeichnet einstudiert, die zusammen mit Julia Riegel auch die Choreographie erarbeitet hat. Für die Partien der Eltern konnten für diese Produktion die Münchner Publikumslieblinge Rita Kapfhammer und Torsten Frisch gewonnen werden, die es schafften, eine wirklich natürliche Atmosphäre zu zaubern. Eine Schau war natürlich Malte Arkona als Hexe. Natürlich ist es üblich, diese Rolle mit einem Mann zu besetzen, aber wenn man dafür einen so begnadeten Entertainer verpflichten kann, ist das schon etwas besonderes. Sand- und Taumännchen (Florence Losseau/Simone Stäger) fügten sich nahtlos in die Riege der tollen Darsteller auf der Bühne ein. Martin Steinlein am Dirigentenpult führt die Mitglieder des Orchesters des Staatstheaters am Gärtnerplatz ausdrucksvoll durch den Abend.

Eine rundherum gelungene Produktion, die man sich auf gar keinen Fall entgehen lassen darf. Endlich wird aus dem Repertoirestück eine wirkliche Kinder- und Familienoper auf hohem Niveau. Weitere Vorstellungen am  Montag 17.12. um 17.30 Uhr, Samstag 22.12. um 17.30 Uhr sowie am Sonntag 23.12. um 11.00 und um 17.00 Uhr. Karten zu 24,10€, 37€ und 48€, Kinder ab 15€ gibt es bei Münchenticket.

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Tosca, 21.10.2012, Bayerische Staatsoper

[singlepic id=1404 w=320 h=240 float=left]Was für eine Vorstellung! Nach Monaten der Beschäftigung mit der kleinen Schwester Operette (die ihre Berechtigung und ihren Reiz hat) durfte ich wieder einen herzzerreißenden Abend erleben, wie man ihm im Leben eines Opernjunkies nicht oft erfährt.

Ich wechselte zwischen Gänsehaut und Tränen. Unglaublich, was Musik, fantastische Stimmen und exzellente Darstellung mit mir anstellen. Die Inszenierung von Luc Bondy wird oft als langweilig beschrieben, mir hat sie ausgezeichnet gefallen, weil sie Raum für die großen Gefühle und die großen Sängerschauspieler dieser Oper und dieses Abends lässt. Und diese braucht es auch, in diesem Opernthriller um Gier, Geilheit, Leidenschaft, Patriotismus und Liebe, den Giacomo Puccini so fabelhaft in Musik umgesetzt hat. Das Bühnenbild von Richard Peduzzi und das Licht von Michael Bauer unterstützen diese Weite, die Kostüme von Milena Canonero waren passend für den Anfang 19. Jahrhundert, wären aber auch später nicht fehl am Platze gewesen.

Tatiana Serjan berührte meine Herz in der Titelrolle. Ihre Leidenschaft, ihre Hingabe, mit der sie die dramatisch Liebende spielt, gepaart mit einer überwältigenden Stimme, machte den Abend zu etwas ganz Besonderem. Jonas Kaufmann in der Rolle des Mario Cavaradossi überzeugte mit einer wunderbaren, manchmal vor Leidenschaft dunklen und dann wieder hell aufflammenden Stimme wie bei den Vittoria! Vittoria!-Rufen. Beeindruckend auch der Scarpia von Scott Hendricks, den ich auf meinem Platz in der Galerie sehr gut hören konnte und der es verstand, seiner Stimme einen wahrhaft dämonischen Klang zu verleihen.

Goran Jurić, Christoph Stephinger, Francesco Petrozzi Christian Rieger und Tim Kuypers in ihren jeweiligen Rollen waren ideal besetzt. Der Chor hat mir sehr gut gefallen, sowohl gesanglich als auch endlich darstellerisch. Carlo Montanaro leitete das Bayerische Staatsorchester mit Umsicht und richtiger Dosierung.

Ein wunderbarer Abend, der mir lange in Erinnerung bleiben wird.

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Interview mit Tanja Ariane Baumgartner

[singlepic id=1367 w=240 h=320 float=left]Sehr geehrte Frau Baumgartner, vielen Dank für dieses Interview. Zum Einstieg möchte ich Sie bitten, etwas über Ihren Werdegang zu erzählen.

Ich war zuerst Geigerin; ich habe Geige studiert, obwohl ich immer als Kind sehr gerne gesungen habe, aber das war so ganz selbstverständlich. Dann ging es darum, ein Instrument zu lernen. Da habe ich mir die Geige ausgesucht – ich glaube, auch aus dem Grund, weil die Farbe der Geige der einer Stimme am nächsten ist. Irgendwann hatte ich dann einen sehr guten Lehrer und fing an, sehr viel zu üben, da ich auch merkte: Musik muss in meinem Leben doch eine zentrale Rolle spielen. Ich habe dann Violine studiert, in Freiburg, bis zum Diplom. Ich habe im Orchester als Aushilfe gespielt, im Theater Freiburg und der Jungen Deutschen Philharmonie. Ich habe aber schon während des Studiums auch meine Stimme entdeckt, und es hat immer so ein kleines weinendes Auge zu den Sängern herübergeschaut. Ich habe dann beschlossen, danach Gesang zu studieren. So kam das.

Wie kam dann der berufliche Einstieg auf der Bühne?

Am Anfang war ich Sopran. Ich habe also ganz hoch begonnen; ich habe wirklich zur Aufnahmeprüfung die erste Arie der Königin der Nacht gesungen, und “Exsultate, Jubilate”. Man glaubt es jetzt nicht mehr. (Beide lachen.) Ich habe dann aber als Sopran hauptsächlich Konzerte gesungen, auf der Opernbühne hat man mir den lyrischen Sopran nicht geglaubt. Ich war einfach immer Mezzo, schätze ich, allerdings mit einem sehr großen Stimmumfang, der viel ermöglicht. Aber es war auch schön, die Schöpfung, Jahreszeiten, Elias und die wunderbaren Oratorien und Passionen als Sopran zu singen. Eine meiner ersten Opernpartien war an der Jungen Oper in Stuttgart, in einer Kinderoper. Danach kam der Wechsel, und mein Debüt als Mezzo war in Wien an der Kammeroper als Rosina.

Wann war das?

Das war 2002. Danach kam sofort das erste Teilzeit-Engagement in Luzern.

Luzern, genau, bis 2008. Da gibt es ja bestimmt auch viele Erinnerungen an diese Zeit?

Ja, es war eine schöne Zeit. Ich meine, in so einem Ensemble – am Anfang ist es aufregend. Aber dann lebt man ja relativ ruhig an einem kleinen Haus. Man hat zwar viel zu tun, aber man singt 25 Mal die Zauberflöte, dritte Dame und solche Partien. Einige größere Partien, aber auch viele kleine und unbekannte Partien, bei denen man sich ganz ruhig frei spielen und singen kann.

Und größere Rollen kamen dann auch schon?

Doch, doch, es kam Charlotte (Werther), es kam eine Mrs. Quickly (Falstaff) – es gab eine Giulietta in Hoffmanns Erzählungen, Baba the Turk (The Rake’s Progress), usw. Aber die größeren Fachpartien habe ich dann eigentlich in Basel gemacht, mit Penthesilea, Prinzessin Eboli (Don Carlo).

Wie erarbeiten Sie sich eine Rolle, wenn Sie neu an eine Rolle herangehen?

Ich lese erst einmal die Noten und den Text, dann gehe ich an die Hintergründe und historischen Zusammenhänge. Dann gehe ich zu meinem Pianisten. Ich gehe meistens relativ früh und lerne gerne mit meiner eigenen Aufnahme dann das Stück. Ich versuche, mir so eine Master-Aufnahme zu machen. Am liebsten eigentlich so. Denn ich finde, dann hat man auch einen freieren Kopf. Ich lerne es auch am besten mit meiner eigenen Stimme. (Lacht.)

Singen Sie lieber Neuproduktionen oder Repertoire?

Ich finde beides spannend. Ich finde, eine Neuproduktion ist immer etwas Tolles, denn natürlich hat man sehr viel Zeit für die Rolle. Auf der anderen Seite, in einer Repertoire-Vorstellung, wenn das Stück schon sehr lange läuft, kann es auch sehr spannend sein, sich da hineinzufinden. Es muss eben dann sehr schnell gehen und man muss sehr viel Interpretationsarbeit zu Hause machen. Es wird mehr von einem selber gefordert.

Man kann sich auch besser einbringen?

Es kommt darauf an, manchmal hat man in einer neuen Produktion einen Regisseur, der einem viele Freiheiten lässt, manchmal nicht. Dasselbe gilt auch für die Assistenten in einer Wiederaufnahme.

Seit der Spielzeit 2009/10 sind Sie in Frankfurt am Haus. Wie kam es zu dem Engagement?

Der Intendant der Oper Frankfurt war in einer Repertoire-Vorstellung im Luzerner Theater und hat mich als Mrs. Quickly gehört, und hat mir am nächsten Tag schon einen Vertrag angeboten. Dann kam er noch zur Penthesilea in Basel, danach war alles klar. Zwei Jahre später habe ich dann in Frankfurt begonnen.

Hatten Sie vorher schon Verbindungen nach Frankfurt?

Außer, dass ich dort einmal eine Vorstellung von Faust gesehen habe, keine.

Und vom Ensemble her fühlen Sie sich da auch sehr wohl, vom Ausprobieren her, oder von …?

Ja, sehr! Ich habe tolle Kollegen, und das Opern- und Museumsorchester ist ein fantastischer Klangkörper, was ich sehr, sehr wichtig finde, wenn man irgendwo fest ist. Dann finde ich es schön, weil wir so viel Repertoire spielen – es gibt ca. 30 oder 32 Opern und davon 14 oder 16 Neuproduktionen, ich weiß die Zahlen nicht ganz genau. Aber es ist eine gute Mischung. Und es ist doch viel drin: italienisches, deutsches, auch französisches Repertoire. – Sie kennen die Oper Frankfurt?

Ich bin öfters in Frankfurt, ich habe auch ein Abonnement für die Oper Frankfurt.

Das freut mich. Gefällt es Ihnen?

Ja. Gerade das Ensemble in Frankfurt ist eine tolle Sache. Die Grund-Qualität ist so hoch, dass es immer wieder interessant ist und Spaß macht.

Ja, das macht auch Spaß. Ich finde es schon wichtig, wenn die Kollegen toll sind. Ich hatte jetzt gerade ein Kammermusik-Konzert hier in Salzburg, mit dem Bennewitz-Quartett. Ich war so berührt, mit dem Quartett Musik machen zu dürfen. Das funktioniert natürlich auch in einem guten Ensemble genauso. Wir kennen uns und wissen, obwohl wir alle Solisten sind und natürlich oft die rein solistische Fähigkeit gefragt ist, so sind wir doch auch Teamplayer.

Und dann das sehr gute Orchester noch – das macht bestimmt auch den Sängern immer wieder Spaß, die Unterstützung von dem Orchester zu haben.

Ja die unterstützen uns sehr, sie geben uns oft ein Feedback und man merkt, dass sie jedem Sänger auch zuhören und ihn begleiten und unterstützen wollen.

Gibt es Vorlieben bei Ihnen für eine bestimmte Richtung?

Dem italienische Repertoire, dem gehört schon meine besondere Liebe. Wobei – Wagner ist auch für mich sehr, sehr spannend, und im französischen Repertoire gäbe es auch noch sehr viel zu entdecken: Gerade diese Meyerbeer-Sachen, die sehr selten gespielt werden, die sehr viel Virtuosität erfordern – also, das würde mich sehr reizen. Carmen habe ich ja jetzt gerade gesungen, das werde ich immer wieder gerne machen. Aber eben mal so was Außergewöhnliches…

Gibt es da im italienischen Fach eine Lieblingsrolle? Ich glaube, Verdi-Partien liegen Ihnen auch sehr am Herzen?

Ja, schon Prinzessin Eboli (Don Carlo), Amneris (Aida) auch, die zwei, ja. Eboli vielleicht sogar noch mehr.

In Frankfurt und in Basel, Sie haben es schon erwähnt, haben Sie die Titelrolle in Othmar Schoecks Penthesilea gesungen, in der Inszenierung von Hans Neuenfels – ein großer Erfolg. Wie ist es denn, auf der Bühne alleine das Ganze zu gestalten, da einzutauchen, quasi?

In diesen Wahnsinn? (Beide lachen.) Am Anfang, die erste Produktion, also in Basel diese Rolle zu erarbeiten, das war unglaublich, wirklich sehr viel Arbeit, und es ging an physische und psychische Grenzen. Denn das ist schon eine Rolle, die einen einfach sehr mitnimmt. Sowohl sängerisch, sie liegt extrem unsanglich in vielen Teilen, als auch physisch, denn natürlich, jede Sekunde muss da gefüllt und konzentriert sein, und psychisch. Diese Spannung, und dieser Wahnsinn, in den die Figur sich begibt, das ist nicht ganz leicht auszuhalten. Denn man hat ja auch keine Pause – ich glaube, ich gehe einmal ab, für fünf Minuten. Oder vielleicht sind es sieben oder so, aber das war es dann eigentlich. Und davor geht es Schlag auf Schlag.

Wie war die Zusammenarbeit mit Hans Neuenfels?

Spannend. Also, ich muss sagen, Neuenfels war einer, der hat bei mir Türen geöffnet, die noch kein anderer vorher so geöffnet hat. Ein künstlerischer Durchbruch.

In Salzburg haben Sie 2010 als Gräfin Geschwitz in Alban Bergs Oper Lulu debütiert. Wie ist die Atmosphäre in Salzburg, wie ist es, in der Festspielzeit hier zu arbeiten?

Aufregend! Es ist toll. Ich finde es wirklich schön. Am Anfang, bevor die Festspiele begonnen haben, ist es sehr, sehr familiär.

Wenn noch keiner da ist …

Genau. Es sind dann doch aber alle Künstler da. Sie haben ein schönes Künstlerfest gemacht, kurz vor der Eröffnung, wo dann alle zusammen noch mal gegessen und gefeiert haben. Das ist schon so richtig Familien-Treffen. Ich würde es ein bisschen vergleichen – also, ohne die Kompetition, aber es ist eine Art Olympiade, vom Treffen her. (Nicht, dass jetzt hier Sport oder Wettkämpfe ausgetragen werden, um Gottes Willen.) Aufregend. Toll. Ja, ich bin sehr gerne hier. Das ganze Festspielhaus atmet die Vergangenheit, und hier haben die größten Sänger gesungen und die größten Dirigenten und Orchester dirigiert respektive gespielt. Ich freue mich unglaublich, dass ich dabei sein darf.

[singlepic id=1366 w=240 h=320 float=right]Die Atmosphäre; die ganze Vergangenheit, die hier in dem Bau steckt.

Genau.

Jetzt in der Festspielzeit singen Sie in Die Soldaten von Bernd Alois Zimmermann die Charlotte – würden Sie uns einen Einblick in das Stück geben, und wie Ihre Rolle da angelegt ist?

Ich bin die Schwester der Soldaten-Marie. Marie hat einen Freund, fängt dann mit einem anderen etwas an, dann kommt der Nächste, immer auf der Suche nach dem Glück und besseren Lebensumständen, bis sie als Soldatenhure endet… ich bin die mahnende Schwester, ich bin auch manchmal ein bisschen neidisch, weil Marie natürlich auch sehr viel Erfolg bei den Männern hat und das Ganze am Anfang etwas leichter nimmt, was ich nicht schaffe.

Wie ist da die Zusammenarbeit, mit dem Regisseur Alvis Hermanis, dem Dirigenten Ingo Metzmacher, den Kollegen, so kleine Eindrücke?

Es ist ein fantastisches und auch nettes Cast, die Kollegen sind so toll und gut. Dieses Stück gilt, glaube ich, als das schwerste Stück der Moderne. Ich dachte, Reimanns Medea sei schwer, aber das toppt es noch. Und das gilt für alle Partien. Der Dirigent hat immer wieder Geduld mit uns, und wir machen wieder Proben, und der Regisseur ist toll. Er gibt sehr viel darstellerische Freiheit und greift nur ein, wenn er denkt, dass man in eine falsche Richtung läuft.

Würden Sie uns einen Ausblick in Ihre nächste Spielzeit geben, bzw. was in Zukunft noch kommt?

Jetzt kommt die Wiederaufnahme von Adriana Lecouvreur in Frankfurt, ein Verdi-Requiem in Straßburg, ein erster Akt Tristan in Glasgow/Edinburgh mit Donald Runnicles, Nina Stemme und Scottish BBC. Meine erste Santuzza in Düsseldorf, Cornelia in Giulio Cesare in Frankfurt, meine ersten Frickas in Frankfurt, die erste Ortrud in Frankfurt, Eboli wieder, dann gibt es einen Opernabend an der Staatsoper in Berlin mit Purcells Fairy Queen Kompositionen von Öhring. 2014 meine erste Brangäne an der Deutschen Oper. Das sind so die Highlights. Eine CD mit Pfitzner-Liedern nehme ich im Dezember auf.

Dann sage ich herzlichen Dank für dieses Interview!

Danke!

(Das Interview wurde geführt am 29. Juli 2012 in Salzburg, Fotos von Luigi Caputo.)

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Interview mit Peter Baumgardt

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Herr Baumgardt, herzlichen Dank, dass Sie noch vor der Premiere Zeit finden für ein Interview auf dem Blog „Nacht-Gedanken“. Sie waren ja von 1980 bis 1992 bereits am Gärtnerplatztheater tätig, zunächst als Regieassistent, zuletzt als Oberspielleiter und Persönlicher Assistent des Staatsintendanten. Sie haben unter anderem so erfolgreiche Inszenierungen wie „Anatevka“ am Haus gemacht. Wie fühlt es sich jetzt an, die Eröffnungspremiere zu inszenieren?

Ich bin unglaublich gespannt und ich bin auch aufgeregt, so als würde ich zum ersten Mal am Hause inszenieren, muss ich ganz ehrlich sagen. Auf der einen Seite sind es ja 15 Jahre, dass ich das letzte Mal hier inszeniert habe, 1996 „Funny Girl“. „Anatevka“ lief von 1991 bis 2007, ich habe es natürlich auch immer wieder gesehen, auch, glaube ich, die letzte Vorstellung sogar, und ich kam zurück, und es war irgendwie, als würde ich nach Hause kommen. Es war unglaublich angenehm, und es war sehr schön, einige Kolleginnen und Kollegen aus der vergangenen gemeinsamen Zeit wiederzusehen. Es war ganz vertraut, und trotzdem: „Die Verkaufte Braut“ ist ein schwieriges Stück, ein herrliches Stück, ein ganz wunderbar lebendiges Stück. Es gab zwei erfolgreiche Produktionen, die ich noch erleben konnte, die Inszenierung von Kurt Pscherer, die Inszenierung von Hellmuth Matiasek – und insofern ist natürlich durchaus schon so etwas da wie: Na, reihen wir uns jetzt mit unserer Interpretation, mit unserer Konzeption, mit all dem, was man auf der Bühne dann sehen und erleben kann, reihen wir uns ein in diese Riege der erfolgreichen Inszenierungen der „Verkauften Braut“? Also insofern: Ich freue mich darauf und bin aufgeregt.

Sie werden 2012 die Intendanz der Festspiele „Europäische Festwochen Passau“ übernehmen. Wie verlief Ihr Weg vom Germanistik-Studium in Frankfurt bis nach Passau?

Ja mei (lacht). Ich habe während meines Studiums Schauspielunterricht genommen, habe da auch meine Prüfung gemacht. Damals gab es noch die Prüfung bei der ZBF, Paritätische Prüfungskommission nannte sich das. Ich habe diese Schauspielausbildung nicht gemacht, um Karriere als Schauspieler zu machen, sondern ich habe sie gemacht und habe dann auch gespielt, in Heidelberg, in Darmstadt, hier in München, um einfach zu schauen: wie ist denn das, wenn man da so auf der Bühne steht und jemand eben unten sagt, was man zu tun hat – also, es gemacht, um selber als Regisseur dann nachempfinden zu können, was so in den Schauspielern oder in Sängern vorgeht. Ziel war immer, Regisseur und Intendant zu werden. Insofern war ich sehr glücklich, als Kurt Pscherer mich hier 1980 als Regieassistent engagiert hat und ich dann auch unter Hellmuth Matiasek tätig sein durfte, von Hellmuth Matiasek auch dann zum Oberspielleiter berufen worden bin. Das war für mich eine ganz große Freude, mit vielen wunderbaren Inszenierungen. Dann ging es nach Augsburg, damals jüngster Intendant in Deutschland. Dort blieb ich bis 1997 und es kam etwas, womit ich nie gerechnet habe, es kam von August Everding die Anfrage: „Sagen Sie, ich leite da den Deutschen Pavillon auf der Expo, hätten Sie nicht Lust, so ein bisschen mich zu begleiten?“ Das habe ich sehr gerne getan, ich habe in der Zeit als freier Regisseur inszeniert. Die Zusammenarbeit mit August Everding war unglaublich wunderbar, spannend und inspirierend. Ich habe sehr, sehr viel gelernt. August Everding verstarb viel zu früh, und mir wurde angetragen, seine Nachfolge als Intendant des Kulturprogramms im Deutschen Pavillon anzutreten. Aus dieser Aufgabe, sehr viel Management, aber auch sehr viel befördern können, kam die nächste Aufgabe in gleicher Richtung, nämlich die Europastadt Görlitz-Zgorzelec zu befördern, bis in die Endrunde der Kulturhauptstadt Europas zu kommen. Das bin ich voller Leidenchaft angegangen. Ich muss aber sagen, dass ich doch dann nach sechs, sieben Jahren Management-Tätigkeit irgendwie dachte: Ich muss zurück ans Theater. Da habe ich angefangen. Ich habe das Ensemble vermisst, ich habe die Musik vermisst, wenn man ins Haus kommt, ich habe das Ballett vermisst. Ich war sehr glücklich, dass ich dann aus 120 Bewerbern für die Intendanz des Stadttheaters Kempten ausgewählt worden bin; damals ein Theater, das ein reines Bespiel-Theater war, das erst geschlossen, später saniert, erweitert worden ist mit dem Ziel, sich als ein Stadttheater zu etablieren. Das war eine große Herausforderung, die mir sehr viel Freude gemacht hat. Wir haben das Haus wirklich zum dritten professionell geleiteten Theater in Bayerisch-Schwaben positionieren können in relativ kurzer Zeit. Ja, und plötzlich kam die Möglichkeit, sich um die Intendanz in Nachfolge von Dr. von Freyberg der Festspiele der Europäischen Wochen Passau zu bewerben. Es gibt eine klare Vorgabe, diese Festspiele zu profilieren, als Festspiele, die sich deutlich von anderen unterscheiden, dahingehend, dass sie auch eigene Produktionen herausbringen. Den 60. Geburtstag dieser Festspiele in Niederbayern, Oberösterreich und Böhmen feiern wir wir nächstes Jahr. Dazu noch wieder am Gärtnerplatztheater inszenieren zu dürfen, das ist ein buntes Leben, und ich hoffe, das bleibt es auch.

Sie haben ja vorhin schon die Vorzüge der „Verkauften Braut“ angesprochen. Warum „Die Verkaufte Braut“, und warum am Gärtnerplatztheater?

Dieses Stück gehört auf den Spielplan des Gärtnerplatztheaters. Es ist eine Spieloper, eine komische Oper. Das Haus hat hier eine ganz, ganz große Tradition, und bei einem Ensemble, das hier tatsächlich gepflegt und gefördert wird, wie seit Jahrzehnten, liegt es einfach nahe, „Die Verkaufte Braut“ mit diesen wunderschönen und herrlichen Charakteren ganz unterschiedlicher Art, mit Höhen und Tiefen, dass dieses Stück wieder auf den Spielplan kommt, nach, glaube ich, fünfzehn Jahren. Ich mag es sehr, Menschen auf der Bühne zu zeigen, in denen wir uns wiederfinden können. In jedem Einzelnen der „Verkauften Braut“, in jedem einzelnen Charakterzug, in den Höhen und in den Tiefen, in den Untiefen teilweise auch, können wir uns wiederfinden, und dieser Aufgabe stelle ich mich sehr gerne. Ich möchte die Geschichte erzählen. Die Geschichte lässt sich erzählen, sie ist nämlich nicht ganz leicht, aber sie lässt sich erzählen, wenn man ein so wunderbares Ensemble hat wie dieses, das immer wieder bereit war, sich auseinanderzusetzen mit den einzelnen Figuren und die Zusammenhänge versucht hat zu erkennen und einfach miteinander spielt. Und das finde ich, ist für das Gärtnerplatztheater etwas ganz Wichtiges, etwas ganz Entscheidendes und ist einfach auch das Besondere am Gärtnerplatztheater. Und da muss man auch dann schon sagen, dass es nicht so viele Opern gibt, die auch noch eine so herausragende Musik haben wie Smetanas „Die Verkaufte Braut“. Das, denke ich, war auch mit ein Grund, oder vielleicht sogar der Hauptgrund, der Einladung von Ulrich Peters zu folgen.

Sie haben gerade gesagt, Sie möchten nichts aufpfropfen. Gibt es denn Merkmale, die man in allen Ihren Inszenierungen wiederfindet? – Ich habe gehört, bei einem Regisseur muss immer ein Teddybär auf der Bühne sein, in irgendeiner Form.

Gut, ich kenne auch einen Regisseur, da ist immer eine Leiter auf der Bühne. Ganz so ist es bei mir jetzt nicht, und es ist ganz schwer, das von sich selber zu sagen. Mir ist immer wichtig gewesen – schon, ich glaube, die allererste Inszenierung, die ich hier am Hause gemacht habe, im Marstall damals, „Through Roses“ und dann später „Die heimliche Ehe“– zwischendurch „Fräulein Julie“ – ja, es ist mir immer die Nachvollziehbarkeit dessen wichtig gewesen, was auf der Bühne passiert, das Selbstverständliche. Und zu diesem Selbstverständlichen zählt der vollkommen natürliche und selbstverständliche Umgang der Leute miteinander, was wiederum nicht unbedingt etwas Selbstverständliches im Musiktheater oder in der Oper ist. Dieses herauszuarbeiten, herauszukitzeln und auch festzustellen, dass das Ensemble, die Sängerinnen und Sänger auf der Bühne, eigentlich danach lechzen, das ist immer mein Anliegen gewesen, das alle meine Inszenierungen, ob jetzt Oper, Operette, Musical, Schauspiel, durchzieht.

Woher kommt die erste Idee, in welche Richtung die Inszenierung gehen soll?

Aus der Überlegung heraus: Hat das eigentlich noch Gültigkeit, das Ganze, wenn man es genauer betrachtet? Also, „Verkaufte Braut“, das ist ja eigentlich ein irreführender Titel. Sie wird ja nun nicht tatsächlich verkauft, weil ja das einfach eine Lüge des Hans ist, um zu einem Happy-End zu kommen; also, ist es ist auch nicht die Situation in Köln vor ein paar Jahren, wo tatsächlich ein Vater seine Tochter für, weiß nicht, 40.000 Euro oder 50.000 Euro, an einen Sohn eines anderen Vaters verkauft hat. Oder auch nicht wirklich die Geschichte, die in Vorarlberg passiert ist in den 80er Jahren, wo ein Bauer seine Tochter verkauft hat gegen Kühe und Schweine. Das Stück steht für gesellschaftliche Regeln. Und diese gesellschaftlichen Regeln, die in der Entstehungszeit der „Verkauften Braut“ über das Beispiel des Versprechens eines Mannes an einen anderen, dass dessen Sohn die eigene Tochter bekommt, verdeutlicht wurden, das ist einfach ein Bild für Regeln, in denen wir alle uns bewegen und aus denen wir ausbrechen wollen und einige es auch können. Deshalb ist für mich Hans und Marie so etwas wie die Moderne, die in diesen Ort, in dieses Dorf hereinbricht. Diejenigen, die einfach sagen: Wir beugen uns nicht mehr, oder wir verhalten uns nicht mehr gemäß den Regeln, die in Jahrzehnten oder auch Jahrhunderten geschaffen worden sind. Und es gibt andere, die von diesen Regeln nicht lassen können, wie zum Beispiel Micha und Hata oder Ludmilla und Kruschina, die erst davon überzeugt werden müssen – und wie sie sich dann wirklich dazu verhalten, ist nun die ganz große Frage.

Richtig ist: Liebe, Leben, oder Liebe und Leben, statt Geld, ist uns einfach wichtiger. Hat das etwas mit Heute zu tun? Ja, es hat etwas mit Heute zu tun. Alles, was da zwischenmenschlich passiert, passiert uns auch. Nicht jedem vielleicht, und auch nicht in der Gänze. Also holen wir das Stück so nah wie möglich an unsere Zeit heran, um einfach diese Barriere abzubauen. Ist das jetzt eine spezielle Zeit? Vielleicht erinnern Sie sich oder haben es gehört: „Heimliche Ehe“ habe ich damals ganz klar in die 1950er Jahre verlegt, weil genau diese 1950er Jahre durchaus etwas zu tun hatten mit den 1750er Jahren. Wir haben einen ganz klaren Vergleich angestellt; für uns war der Reifrock von 1750 der Petticoat von 1950, und der Wunsch nach Adel und sich baden in diesem Glanz und Glamour gab es eben einfach in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts auch. Insofern war es eine ganz klare Festlegung und es handelte sich einfach auch um ein Sujet, wo es um – ja – ausschließlich um gespielte Intrigen ging. Bei der „Braut“ habe ich mich entschlossen, das nicht zu machen, die klare Zeit, sondern wir haben uns entschlossen, es näher heranzuholen. Oder, sagen wir mal so, es auf die Bühne zu bringen in einer gewissen Allgemeingültigkeit. Ich bin immer der Meinung, dass es trotzdem eine Lokalisierung braucht, wenn ich eine Geschichte auch mit realistischen Mitteln erzähle. Also, ich will jetzt nicht sagen, dass wir den Realismus pur haben, aber das, was zwischen den Menschen passiert, ist realistisch, also brauche ich auch eine realistische Erzählweise. Die Lokalisierung bei uns ist ein Milchpilz, oder eine Milchbar, so wie man heute auf dem Land die Erdbeer- oder die Spargelbude findet. Das Hauptargument aber für diesen Pilz auf der Bühne war: Was macht die Marie eigentlich? Oder was sind die Eltern der Marie? Haben die ein Geschäft? Also von Micha wissen wir: Großgrundbesitzer. Kann man übertragen und sagen: Okay, der hat in dem Dorf Häuser und vermietet die Wohnungen. Aber von Kruschina und Ludmilla wissen wir es nicht so richtig: Bauer. Ja. Wenn wir das wortwörtlich nehmen: Bauer Kruschina, dann könnte die Tochter auf dem Hof beschäftigt sein. Jetzt ist sie aber ein bisschen weiter. Also, sie ist für mich kein Puppchen, sondern eine selbstbewusste jüngere Frau. Also hat sie sich von ihren Eltern ein Geschäft aufbauen lassen, und dieses Geschäft wiederum wurde von Micha finanziert. Micha hat dem Kruschina und der Ludmilla Geld geliehen, und aus diesem heraus erklärt sich wiederum, warum überhaupt das Versprechen zustande gekommen ist, dass die Marie den einzigen Sohn, den Micha und Hata gemeinsam haben, Wenzel, heiraten muss. Wir wollten damit ein bisschen klarer machen: Wieso kommt es zu so einer Geschichte des Versprechens. Wieso hat Marie denn nicht diesen Wenzel schon früher geheiratet. Weil ihre Eltern eben Geld geliehen haben. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, wo das mal geklärt werden muss. Also wird auch an diesem Tag, – wir spielen es an einem Tag, ein entscheidender Tag im Leben der Marie – , diese Sache geklärt werden. Und für diese Vermittlung wiederum hat man einen Vermittler, einen Agenten eingeschaltet, das ist der Kecal. Somit haben wir auch zugleich den Kecal ganz klar situiert: Er ist in diesem Dorf, in diesem Ort, in diesem Stadtteil, in dieser Kleinstadt, der Geschäftemacher. Und nicht ausschließlich der Heiratsvermittler, denn der Heiratsvermittler damals war im Endeffekt auch ein Geschäftemacher. Und damit man nicht jetzt oberflächlich darüber hinweggeht und sagt: Ah, wunderbare Musik, herrliche Stimmen, wollte ich durch so eine Lokalisierung verdeutlichen: Sie hat einen Kiosk oder speziell eine Milchbar, weil damit wiederum die Produkte des Dorfes verkauft werden.

Auf der Homepage des Theaters wird von der „Regiefassung Peter Baumgardt für das Gärtnerplatztheater“ gesprochen – was heißt das genau?

Also, das ist jetzt überhaupt nichts Besonderes. Ich bin da jetzt schon ein paar Mal darauf angesprochen worden und bin ein bisschen verwundert darüber, ehrlich gesagt. Bei der „Heimlichen Ehe“ haben wir auch eine „Regiefassung von Peter Baumgardt“ gemacht. Regiefassung bedeutet, dass Texte oder einzelne Worte dahingehend verändert werden, dass es einen logischen Zusammenhang gibt und dass man einfach sagt: es „Ihr-zt“ und „Euch-zt“ niemand auf dieser Bühne, weil wir damit eine Distanz haben, also muss ich bestimmte Sachen verändern, muss sagen: An welcher Stelle geht das Siezen, wo macht es Sinn, dass sie sich duzen? Wann gibt es eventuell auch ganz klar die Entscheidung: jetzt duzen wir ihn? Also, der Kecal wird immer gesiezt, aber am Schluss, wo alle denken, dass es zu Ende ist mit ihm, wird er geduzt. Oder ich habe umgestellt – im übrigen überhaupt nicht neu, hat Felsenstein auch schon gemacht – das Duett Marie-Wenzel aus dem zweiten Akt in den ersten Akt vorgezogen, weil dadurch die Geschichte stringenter wird.

Wieviel Freiheit lassen Sie den Solisten bei der Interpretation der Rollen? Wird die Inszenierung ein Stück weit auch an die Persönlichkeit der Solisten angepasst, und gibt es einen Unterschied zwischen der Premierenbesetzung und der Alternativbesetzung?

Nun, es gibt einen Unterschied zwischen den Besetzungen dahingehend, dass der eine Kecal groß ist und der andere Kecal etwas kleiner ist, oder das gleiche betrifft auch Marie: Eine ist die etwas gestandenere, erst mal, und die andere ist die sehr liebenswürdige. Aber das Entscheidende ist ja die Bereitschaft, die Bereitschaft beider Besetzungen, sich mit der Konzeption auseinanderzusetzen. Ich nehme zum Beispiel mal heraus die wunderbare Kecal-Arie vor dem Dukaten-Duett, die für mich nicht nur eine Antwort an Hans ist, der sagt: Marie ist die Schönste, die Tollste. Kecal reflektiert sein ganzes Leben, im Endeffekt. Er wiederholt so oft diese eine Antwort „Jeder, der verliebt“ und kommt von dort nicht wie sonst ins Quatschen, sondern in ganz klare Aussagen: Immer wieder passiert es, dass man allein ist, auch wenn man denkt, dass diejenige die Einzige ist. Das ist für mich, für uns, eine Verarbeitung seines Lebens, nicht des ganzen Lebens, aber sicherlich eines wichtigen Teils des Lebens.

Sie haben gerade schon den Kecal angesprochen: Ist der Kecal für Sie eine sympathische Figur?

Oh, der Kecal hat so viele Facetten. Kecal ist ein Schlitzohr. Aber ein Schlitzohr, das deshalb ein Schlitzohr ist und sich ausschließlich mit Geld und Geschäften beschäftigt, weil er in seinem Leben einfach enttäuscht und verletzt worden ist. Ich möchte ihn nicht eindimensional darstellen und sagen: Das ist der Lustige, das ist der, über den ich lache. Ich glaube, über den schmunzelt man und den bedauert man auch, mit dem hat man Mitleid. Das betrifft im übrigen auch Wenzel. Für mich eine Figur – und das machen beide Wenzels in diesem Ensemble ganz herrlich – mit einer Sprachhemmung. Warum hat der eine Sprachhemmung? Das ist doch nicht der Dorfdepp oder Trottel, der stotternd durch die Welt geht. Sondern das ist jemand, dem einfach von der Mutter Regeln auferlegt worden sind, der eine strenge Erziehung hatte. Nicht weil die Mutter ihn nicht mag; sie will Wenzel aus Liebe zu ihm einfach an die Frau bringen. Aber das mit einer Penetranz, erfüllt von Mutterliebe, unfähig, sie ihm zu zeigen, so dass Wenzel eine Sprachhemmung hat, die, ich sage mal, aus tiefenpsychologischen Gründen da ist.

Marie ist ja eine starke Frau, und sie will mit Hans ihre Träume verwirklichen. Wird das dann eine Ehe auf Augenhöhe sein? Sind sie zwei gleichberechtigte Partner?

Ich glaube, sie entwickeln sich an diesem einen Tag – der auch wiederum stellvertretend natürlich ist für eine gewisse Zeit – zu gleichberechtigten Partnern. Ich bin mir nur nicht sicher, ob das hält. Wir haben auch darüber nachgedacht, eventuell einen Blick in die Zukunft zu wagen. Ich habe mich dann davon ehrlich gesagt verabschiedet, weil einfach das Finale unglaublich rasch an einem vorüberzieht und ich nicht verwirren will. Eines aber ist klar: Sie beide treffen am Schluss die Entscheidung: Hier bleiben wir nicht. Also, wir bauen uns eine Zukunft, aber nicht unbedingt hier, wo alle jetzt sagen: Ja, so wunderbar wie dieses Happy-End ist, das wussten wir ja von Anfang an. Die Gesellschaft hat ihnen Steine zwischen die Füße geworfen; hier bleiben sie nicht. Was aus ihnen dann wird und wie lange das hält? Hm. Ich weiß es nicht. Hans, der eigentlich Zurückhaltende am Anfang. Hans, der konfliktscheu ist. Hans, der ja, obwohl Marie es will, sich nicht dem Problem stellt. Marie, die es von ihm verlangt, und in dem Moment, wo sie es von ihm verlangt hat, tut es ihr schon wieder leid, dass sie so stark gewesen ist, und sie kuschelt. Also, es gibt bei ihnen in diesen 90 Minuten, die sie auf der Bühne sind, wenn man das alles zusammenrechnet, so viele Schwankungen, dass ich glaube, dass diese Schwankungen diese unterschiedlichen Persönlichkeiten zusammenschweißen und man erst einmal auf ein- und demselben Level ist.

Bleibt denn, so als Ausblick, neben der Intendanz in Passau auch noch Zeit für andere Projekte?

Also, jetzt ist es erst mal so, dass ich die nächsten Monate absolut meinen Blick auf Passau richten werde und auf die sechzigsten Festspiele. Es gibt durchaus Gespräche für die Spielzeit 2012/2013, was Inszenierungen angeht. Ich habe mich hier noch nicht festgelegt. Ja, ich möchte auch weiterhin Regie führen, ich halte das auch für ganz wichtig, mal über den Tellerrand hinaus zu schauen.

Herzlichen Dank für dieses Gespräch und Toi-Toi-Toi für die Premiere!

Sehr gerne, danke!

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[singlepic id=983 w=320 h=240 float=left]Die zweite Vorstellung nach der Premiere ist für mich normalerweise ein Muss, um die erste Vorstellung der Alternativbesetzung zu sehen. Nachdem hier aber praktisch alle Partien einfach besetzt sind, fiel dieser Aspekt zumindest weg. Ein anderer trat aber ziemlich deutlich zu Tage: obwohl ich näher dran saß, erschien es mir bei weitem nicht so laut wie bei der Premiere. Entweder ein Akustikphänomen oder Gewöhnung, jedenfalls war es ein Genuß, der Musik hinterherzulauschen, den leisen Tönen der Holzbläser, den schmetternden der Blechbläser, den feinen der Streicher. Wenn man genau hinhört, kann man die Herausarbeitung der Motive durch Prokofjew und ihre Farbigkeit nur bewundern. Die Musik ist durchaus eingängig und wirkt nur beim ersten Hinhören sperrig.

Gesungen und vor allem gespielt wurde gut bis sehr gut. Das ist es, was dieses Ensemble, Chor mit eingeschlossen,  auszeichnet: es sind fast durch die Bank exzellente Sängerschauspieler, die ein Haus von der Größe des schönsten Theater Münchens einfach braucht um das Gesamtkunstwerk Oper glaubwürdig und mitreißend auf die Bühne zu bringen. Wenn, wie in diesem Fall, noch eine herausragende Regie, schöne Kostüme, ein interessantes Bühnenbild, tolles Licht und eine bis aufs i-Tüpfelchen passende Choreografie, die von den Sängern ebenso gut umgesetzt wird wie von den Klassetänzern des Extraballetts, dann ist das ein Abend, der im Gedächtnis bleibt. Viel besser kann man es eigentlich nicht machen.

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[singlepic id=951 w=320 h=240 float=left]Auch bei seiner zweiten Inszenierung am schönsten Theater Münchens hat Regisseur Immo Karaman und sein Team eine hervorragende künstlerische und sehr sinnliche Arbeit abgeliefert. Die Handlung spielt in der Entstehungszeit, die Figuren sind von Otto Dix und anderen Künstlern dieser Zeit geprägt. Und tatsächlich hat jede Figur eine eigene Persönlichkeit, eine bestimmte Art, sich zu bewegen. Hier merkt man sehr deutlich, dass Choreograf Fabian Posca nicht nur mit dem Extraballett, sondern auch mit den Solisten und dem Chor viel und erfolgreich gearbeitet hat.
Die Bühne vom Ausstattungsteam Timo Dentler und Okarina Peter besteht nur aus einem Kasten, der ein aufgeschnittenes Zimmer, einen Salon oder Foyer, darstellt. Dieser Kasten wird nicht nur durch die Drehbühne, sondern auch durch Bühnenmitarbeiter bewegt, teilweise mit 60 Personen darauf, dafür hätten diese eigentlich am Ende einen Sonderapplaus verdient gehabt. Die teilweise gegenläufigen Bewegungen erzeugen vor allem im ersten Teil sehr viel Dynamik und Spannung. Die Kostüme sind zeit- und typgerecht. Applaus brandete bereits auf, als sich der Vorhang zu Beginn hob und den Kasten, der in diesem Fall wie ein Bilderrahmen wirkt, der bis auf den letzten Zentimeter mit Menschen gefüllt ist, enthüllte.
Das Orchester unter Anthony Bramall beeindruckte mit präzisem Spiel, dass es öfter ziemlich laut war, ist sicher der schieren Anzahl an Musikern im Graben geschuldet.
Bewundernswert waren die Tänzer, die sich in vielen verschiedenen Rollen präsentierten und jeder Figur ein anderes “Gesicht” gaben.
Der Chor verstand es wie immer, ausgezeichneten Gesang mit ebensolcher Darstellung zu verbinden und hatte einen erheblichen Anteil am Erfolg des Abends. Zwei seiner Mitglieder, die kurzfristig für die erkrankte Solistin als Linetta eingesprungene Brigitte Lang und Marcus Wandl als Herold zeigten, dass sie nicht nur in der Gemeinschaft eine gute Figur machen, sondern durchaus auch solistisch einsetzbar sind. Zwei Gäste, Stephan Klemm als König und Kouta Räsänen als Tschelio erwiesen sich als gute Wahl. Hochkarätig aus dem Ensemble besetzt waren alle weiteren Rollen, ob groß oder klein. Robert Sellier, Christina Gerstberger und Sebastian Campione überzeugten ebenso wie Franziska Rabl, Sibylla Duffe und Tilmann Unger. Holger Ohlmann als Köchin bewegte sich auf schwindelerregend hohen Absätzen, als ob es sein normales Schuhwerk wäre und zog darstellerisch und musikalisch alle Register von dämonisch bis schmeichlerisch. Daniel Fiolka spielte und sang den Pantalone sehr überzeugend und Frances Lucey wechselte gekonnt zwischen den verschiedenen Facetten der Smeraldine. Cornel Frey als Truffaldino war ein Spassmacher der anderen Art, anfangs erinnerte mich seine Gestik an die Bauchrednerpuppe aus “Death in Venice”, das gab sich aber im Laufe des Abends. Die Rolle ist ihm quasi auf den Leib geschrieben. Gary Martin als Leander verwandelte sich in einen selbstverliebten Schönling mit präzisen Bewegungen und Gesang. Last but not least zeigte sich Rita Kapfhammer als Idealbesetzung der Fata Morgana, sie beeindruckte mit Stimmumfang und Darstellung.
Ein fantastische Premiere, die noch viele Blicke wert ist, besonders vor der Pause kann man immer wieder neue Details entdecken. Das Publikum jubelte lange und einhellig allen Beteiligten zu.

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