Eigentlich hatte ich mir diesen Tag herausgesucht, weil ich einmal Elaine Ortiz Arandes als Emilia Marty erleben wollte. Ich vermute, es lag nicht nur an ihr, sondern auch an der kurzen Zeitspanne seit der letzten Vorstellung, dass ich alles noch intensiver fühlte als am Mittwoch. Bei der Einführung sprach Frau Olbrich auch über die musikalischen Motive jeder Person, die in gewisser Weise auch den Charakter widerspiegeln und es ist mir zum ersten Mal gelungen, diesen nachzuspüren. Eigentlich müsste ich spätestens in ein paar Tagen die nächste Aufführung sehen und hören, um mein Verständnis des Stückes zu vertiefen, aber der nächste Termin ist leider erst im Juni. Bis dahin ist vermutlich alles wieder aus meinem Kopf draußen, mein musikalisches Gedächtnis lebt bedauerlicherweise von ständiger Wiederholung.
Frau Ortiz Arandes war großartig, sie setzt ein wenig andere Akzente und fügt der Rolle damit neue Facetten zu. Meiner Meinung nach kommt es in diesem Stück nicht nur darauf an, exzellent zu singen, was alle ohne Ausnahme tun, sondern auch darstellerisch top zu sein, sonst funktioniert das kammerspielartige nicht. Und hier zeigt sich wieder, was für tolle Opernsänger das Theater meines Vertrauens beschäftigt. Meines Erachtens nach definiert sich ein guter Opernsänger nicht nur dadurch, dass er diesen oder jenen Ton trifft, sondern dass er auch szenisch überzeugt – mich im Idealfall. Und das war in dieser Vorstellung ausnahmslos der Fall. Hingehen, anschauen!
Danke an alle Beteiligten!
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