“Rund um die Ouvertüre”, unter diesem Motto stand das diesjährige Sommerkonzert bei wahrlich sommerlichen Temperaturen. Kurzfristig übernahm der begabte junge Dirigent Benjamin Reiners die Leitung und nicht zuletzt er machte diesen Abend zu einem Genuss für alle Sinne.
Es war eine absolute Freude, ihm zuzusehen. Schwungvoll, präzise und immer mit ein Lächeln auf den Lippen dirigierte er das Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz an diesem musikalisch vielfältigen Abend. Ich wiederhole mich gerne, von ihm wird man noch hören. Auch das Orchester hat mich an diesem Abend sehr gefangen genommen, musikalisch genauso wie optisch. Zum Beispiel habe ich zum ersten Mal wirklich den Unterschied zwischen den verschiedenen Bögen der Streichinstrumente wahrgenommen. Wenn man das Konzert dann auch noch mit jemandem besucht, der einem alle Fragen kompetent beantwortet, ist so ein Konzert fast so etwas wie eine Fortbildung für mich.
Die Bandbreite der Ouvertüren reichte von der beeindruckenden “Leonore 3” bis zur leichten Eröffnung des Musicals “Girl Crazy” von Gershwin. Der Beginn der “Fledermaus” machte Lust auf die Neuinszenierung in der kommenden Spielzeit und die als Zugabe gespielte Einleitung von “Candide” hat sicherlich bei dem ein oder anderen Besucher positive Erinnerungen geweckt. Mein persönlicher Favorit war jedoch das Vorspiel zu Lohengrüngrin, 1. Akt. Ich bin ja eigentlich ein Wagner-Verweigerer, kenne nur den Holländer, den mag ich aber recht gern. Wahrscheinlich habe ich einfach Angst, der Musik intellektuell nicht gewachsen zu sein. Aber das Stück hat mir wahnsinnig gut gefallen und mich animiert, es zumindest mal mit dieser Oper zu probieren.
Moderiert wurde das Konzert von Thomas Peters, der neben netten Anekdoten auch eine Menge Informationen lieferte. Das war ein rundherum gelungener Abend!
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