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Gärtnerplatztheater, kriminell

Gestern Abend trafen zwei meiner Leidenschaften aufeinander: das Staatstheater am Gärtnerplatz und Krimis. Es war gleichzeitig eine Buchpremiere, alle Autoren lasen aus ihren Geschichten für die Anthologie “München blutrot”, die soeben erst erschienen ist.
Neben den Lesungen von verschiedenen Autoren lag ein besonderer Reiz darin, dass diese auch an normal nicht zugänglichen Orten stattfanden. Wir wurden gleich zu Beginn in drei Gruppen eingeteilt, die jeweils einen anderen Ausgangspunkt hatten, so dass man sich nicht ins Gehege kam.
Meine Gruppe startete mit der Lesung auf der der Bühne, wo uns schon Iny und Elmar Lorentz erwarteten. Der Rahmen ist ziemlich beeindruckend, da sieht man mal, wie viel Technik es für eine Aufführung braucht.
Iny las aus ihrer Geschichte “Eine Wurst für Hasso”, die im München der Neuzeit spielt. Hier gab es dann schon den ersten Toten des Abends, Bruder Barnabas, im weiteren Verlauf sollten noch einige dazu kommen. Im Anschluss lasen Michael Rossié und Elmar mit verteilten Rollen die Geschichte “Wie man einen München-Krimi schreibt”. Hier kam es immer wieder zu Heiterkeitsausbrüchen im Publikum, denn ein echter Münchner kennt natürlich alle darin erwähnten Personen und die bitterböse Geschichte wurde sehr pointiert vorgetragen.
Weiter gings in die Theaterkantine, auch ein eigentlich nicht zugänglicher Ort. Hier rezitierte zunächst Angela Eßer die 16 ersten Sätze der in der Kurzgeschichtensammlung enthaltenen Erzählungen. Danach las Friedrich Ani aus “Killing Giesing III” und erzählte noch kurz, wie die Geschichte zu diesem Namen kam. Von Angela Eßer auf seine Äußerung angesprochen, er würde Giesing hassen, erklärte er sehr leidenschaftlich, dass das Gegenteil der Fall wäre, er liebe diesen Stadtteil. Die besagte Äußerung hatte er als eine Romanfigur getätigt und wurde in der Presse dann falsch zitiert.
Der Abschluss der Lesungen fand für uns im Foyer statt. Hier präsentierte Andreas Izquierdo “Die Einladung”, eine Geschichte, in der es um Essen geht, um sehr viel Essen. Ich habe sie auf dem Heimweg noch zu Ende gelesen, ganz schön heftig, aber gut geschrieben. Musikalisch umrahmt wurde er von Rotraut Arnold und Benjamin Reiners, die passenderweise den “Kriminaltango” und ein Lied zum Thema Essen vortrugen.
Den Abschluss bildete das Krimi-Chillout in der Kantine, bei dem Angela Eßer sich mit Josef Wilfling unterhielt, dem langjährigen Leiter der Münchner Mordkommission. Hier gab es noch mal amüsante Fakten und Anekdoten zu hören.
Nach dem Ende der Veranstaltung hatte ich noch Gelegenheit, mich mit Iny und Elmar sowie Andreas Izquierdo zu unterhalten.
Eine rundherum gelungene, gut organisierte Veranstaltung! Danke an alle Beteiligten!

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