Mit den Sehnsüchten der Protagonisten wird in dieser Oper gespielt: der Sehnsucht nach dem Exotischen, Sex, Liebe, trautem Heim oder dem beruflichen Erfolg. dabei ist die Musik aber so schwungvoll, temperamentvoll und rhythmisch, dass keine Langeweile und erst recht keine Melancholie aufkommt.
Die Inszenierung von Christof Loy unterstützt dies mit guter Personenführung und kleinen Gags. Obwohl in der Gegenwart spielend, ist die Inszenierung in dem Sinn traditionell, dass der Fokus auf die Musik und die Sänger gelegt ist. Mir hat sie sehr gut gefallen, ich würde sie mir jederzeit wieder ansehen.
Bei den Sängern war ich besonders beeindruckt von Nikolay Borchev als Prosdocimo und Angela Brower als Zaida. Bis auf den Sänger des Don Narciso, der vermutlich ziemlich irritiert war, als mitten in seinem Auftritt plötzlich Beifall aufbrandete, weil die Übertitelungsanlage endlich funktionierte, waren auch alle anderen Solisten und der Chor, der hier endlich mal ein bißchen Spielfreude zeigt (zeigen darf?) bestens aufgelegt.
Ein schöner Abend. Danke an alle Beteiligten!
Il turco in Italia
Montag, 23. November 2009
19.00 – ca. 22.00 Uhr
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