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Oper, verwirrt

Aller guten Dinge sind drei. Ich ahnte ja schon, dass Kunschke/Sevenich die beste Kombination sind. Aber dass es so gut wird, hätte ich nicht gedacht. Gary Martin als Graf Almaviva war herausragend, aber auch der Rest des Ensembles brauchte sich nicht zu verstecken. In der Pause hörte ich nur lobende Worte, speziell für Stefan Sevenich, wobei im nächsten Atemzug eine abwertende Bemerkung zu seiner Statur kam. Das kann ich nicht verstehen. Meiner Meinung nach erfüllt er den Figaro genau mit der richtigen männlichen Präsenz, um ein glaubhafter Widersacher des Grafen zu sein. Wer Models auf der Bühne sehen will, soll in eine Modenschau gehen. Für mich zählt die Stimme und die Ausstrahlung. Und das hat er beides. Hier übrigens ein Artikel, der sich schon vor einigen Jahren mit der Thematik beschäftigt hat.

Mir ist beim dritten Anschauen einiges klar geworden. Zum Beispiel, warum der Graf im Kinderwagen herum gefahren wird. Für mich symbolisiert das den kleinen Jungen, der für sein handeln nicht verantwortlich zu machen ist und dem man alles verzeiht. Zum Beispiel, dass er an die Moral der Gräfin andere Maßstäbe anlegt als an seine eigene.

Und das rosa Plisseekleid der Gräfin ist wohl eine Fortführung des pinkfarbenen Schmetterlingskleides der Rosina in der ebenfalls in dieser Spielzeit gespielten Inszenierung des Barbiers.

Ein toller Abend. Danke an alle, die ihn dazu gemacht haben.

Staatstheater am Gärtnerplatz

Die Hochzeit des Figaro

Freitag, 08. Februar 2008
19.00 – 22.30 Uhr

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