Rasul Hamid ist als politisch Verfolgter aus seiner Heimat Iran geflohen und schlägt sich als Illegaler in Jordanien, Libyen, Tunesien, die Türkei, Griechenland und Italien durch und landet letztendlich in München. Wegen seines orientalischen Aussehens wird er oftmals für einen Inder gehalten, deshalb der Titel. Die schlaglichtartigen Episoden der Flucht sind manchmal komisch, aber immer berührend und manchmal beklemmend. Dem deutschen Wohlstandsgutbürger wird ziemlich drastisch vor Augen geführt, was es heißt, fliehen zu müssen, seine gesamte Familie zurück zulassen, in ständiger Angst zu leben und selten zur Ruhe zu kommen.
Das Theaterstück nach dem Roman von Abbas Khider wurde von Nicole Oder spannend in Szene gesetzt. Auf der kleinen Bühne des Volkstheaters zeigt sich, dass man mit wenigen Requisiten, ausgezeichneten Darstellern und guter Personenregie das Publikum besser erreichen kann als oftmals mit einer Ausstellungsschlacht. Sie nutzt die ganze Breite der Bühne und und verlangt viel von ihren Schauspielern. Da wird gerannt, gefoltert, geflirtet, gesungen, gelacht und geliebt.[singlepic id=1357 w=320 h=240 float=right]
Die Frauenrollen werden von Pascal Riedel bravourös gestaltet, ansonsten wechseln er und Stefan Ruppe sich in der Darstellung der verschiedenen Weggefährten ab. Beiden gelingt es, sich mit nur wenigen Accessoires total zu verwandeln und in ihre jeweilige Rolle, glaubhaft zu schlüpfen. Sinan Al-Kuri berührt als Rasul, sein intensives Spiel wirkt noch lange nach.
Ein toller Theaterabend, in dieser Spielzeit gibt es noch zwei Vorstellungen am 6. und 8.7. jeweils um 20 Uhr.
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