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Corinna Klimek am 31. Januar 2017 21:38
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Corinna Klimek am 6. Januar 2013 22:51 München hat zwar kulturell viel zu bieten, aber hochkarätig besetzte Operettenkonzerte sind doch eher die Ausnahme. Da muss man schon in die Provinz fahren um sage und schreibe vier fünf ehemalige Ensemblemitglieder des Gärtnerplatztheaters zu hören.
Los gings mit dem schwungvollen Galop infernal, der allerdings in der kammermusikalischen Besetzung des philharmonischen Orchester Augsburg unter der Leitung von Andreas Lübke, das mir ansonsten gut gefallen hat, etwas dünn klang. Da konnte mich Wolfgang Schwaninger mit dem Auftrittslied des Barinkay aus dem Zigeunerbaron schon mehr begeistern. Ich denke immer wieder gerne an sein kurzfristiges Einspringen in der Gräfin Mariza am Gärtnerplatz zurück.Weiter gings mit einer Liedfolge, die ich für mich Weiber-Medley getauft habe, alles sehr gefällige, bekannte Operettenmelodien. Hier hatte ich das erste Mal den Eindruck, in einer Singalongvorstellung gelandet zu sein, ich hörte das Publikum leise mitsingen. Barbara Schmidt-Gaden lud als Prinz Orlofsky zum Fest nach ihren Regeln, eine sehr schöne Interpretation. Elisabeth Artmeier stellte dann fest Meine Lippen, die küssen so heiß, während Marko Kathol gestand, dass er alle Frauen liebe, egal welche Haarfarbe. Stefan Sevenich gab den konsternierten Oberst Ollendorf wieder so köstlich wie man ihn kennt, szenisch und musikalisch ausdrucksstark. Torsten Frisch sang von der Schüchternheit, während Wolfgang Schwaninger bekannte Gern hab ich die Fraun geküsst. Zurück zum Zigeunerbaron ging es dann nochmal mit Stefan Sevenich und Zsupans Ja, das Schreiben und das Lesen. Bevor die Pause eingeläutet wurde gab es noch bekannte Melodien aus der Fledermaus. Torsten Frisch sang, wie schon so oft am Gärtnerplatz, ein wunderbares Brüderlein und Schwesterlein, und auch der Champagner durfte natürlich nicht fehlen. Gut gelaunt ging es in die Pause.
Wenn ich einmal reich wär philosophierte Stefan Sevenich zu Beginn des zweiten Teils und glänzte gleich danach in einer seiner Paraderollen als Alfred P. Doolittle in den nun folgenden Ausschnitten aus My fair Lady. Barbara Schmidt-Gaden sang eine bezaubernde Eliza im Dirndl mit der bayerischen Version von Wäre det nich wunderschön und Elisabeth Artmeier präsentierte die gleiche Rolle ganz anders mit Ich hätt getanzt heut Nacht. Jeder im Publikum hätte Wolfgang Schwaninger zu diesem Zeitpunkt wohl zugestimmt, als er Freunde, das Leben ist lebenswert anstimmte. Man konnte die gute Laune des Publikums förmlich in der Luft vibrieren spüren. Zum Abschluss gab es einen Querschnitt aus dem Singspiel Im weißen Rössl zu hören. Das scheint ja momentan en Vogue zu sein, gibt es doch unter anderem am Gärtnerplatztheater, in Münster, Kaiserslautern, Nürnberg und der Komischen Oper Berlin aktuelle Inszenierungen. Allerdings kamen mir, nach der schmissigen Urfassung des Gärtnerplatztheaters, die walzerseligen Melodien an diesem Abend doch etwas zu süßlich vor. Aber immerhin gab es eine Blaskapelle und eine herrliche Kaiserparodie von Günter Schulzke. Torsten Frisch glänzte als Siedler, Marko Kathol verlieh dem Leopold a bisserl Schmäh und Barbara Schmidt-Gaden und Elisabeth Artmeier teilten sich die Frauenrollen.
Ein schön zusammengestelltes Programm mit vielen gesanglichen Höhepunkten, das mit dem unvermeidlichen Radetzky-Marsch endete. Das Publikum dankte mit lang anhaltendem Applaus für alle Künstler. Manchmal lohnt es sich wirklich, ins Umland zu fahren.
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Corinna Klimek am 11. Mai 2011 21:22 [singlepic id=1134 w=320 h=240 float=left]Die letzte Fledermaus, glücklicherweise nur in dieser Spielzeit. Ich halte die Inszenierung nach wie vor für gelungen, einzig die Herren Balletttänzer könnten in der Sommerpause mal bei Stefan Sevenich in die Lehre gehen, damit der ihnen zeigt, wie man einen Spagat richtig macht.
Das Publikum taute leider erst im dritten Akt richtig auf, der hatte es aber auch wieder in sich. Thomas Peters brachte wieder einen topaktuellen Bezug zum Tagesgeschehen, einen neuen Witz des Tages und war auch sonst als Frosch unschlagbar mit pointiertem Spiel und genialem Witz. Franziska Rabls Prinz Orlofsky war meiner Meinung nach der beste, den ich bisher gehört habe, Ella Tyran überzeugte mich als Adele, auch Juan Fernando Gutièrrez gefiel mir als Dr. Falke sehr gut.
Mein persönliches Highlight war das Terzett im dritten Akt zwischen Mario Podrečnik, der wieder einen Alfred zu Dahinschmelzen sang, Daniel Fiolka, dessen Eisenstein für mich in Spiel und Gesang zu den Besten gehört, und Heike Susanne Daum als Rosalinde, deren Sopran von innen leuchtet und die dem Czárdás so viel Feuer verleiht, dass dort gut und gerne eine echte ungarische Gräfin stehen könnte. Auch der Chor war wieder sehr präsent und spielfreudig. Es lohnt sich, einen ganzen Abend mal nur diese Damen und Herren zu beobachten, wie viele kleine liebenswerte Details da gespielt werden, da lässt sich auch beim fünften Mal ansehen noch etwas Neu entdecken.
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