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Corinna Klimek am 30. Dezember 2006 18:45
Heute habe ich eine Vorspeise, die ich bei meiner chinesischen Freundin schon öfter gegessen habe nachgekocht und zur Hauptspeise erhoben:
Der Teig für Frühlingsrollen (gibt es tiefgefroren im Asia-Laden) wird zuerst mit kleingezupften Eisberbergsalatblätter belegt, darauf kommt eine angebratene Mischung aus Schweinenacken oder Hack, Shrimps, Tofu, Sojabohnensprossen, Weisskohl und Karotten, alles kleingeschnippelt und nach dem Braten gut abgtropft. Das ganze wird laut Originalrezept mit Maggi und süßer Sojasosse gewürzt. Darauf kommen geröstete Erdnüsse mit Zucker vermischt und Korianderblätter nach Belieben.
Das Ganze wird dann eingeschlagen und mit den Fingern gegessen.
Man kann noch verschiedene Sossen zum Tunken dazugeben, in unserem Fall normale Sojasosse und süße Chilisosse.
Dazu gab es einen 2004er Morio-Muskat/Müller Thurgau aus der Pfalz.
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Corinna Klimek am 16. Dezember 2006 11:26 Voraus: Ich besitze viele Bücher und lese sehr viel (zu viel, wie manche meinen, vor allem abends vor dem Einschlafen). Ich behandle meine Bücher sorgsam, wie man gute Freunde eben behandelt. Für unterwegs werden sie fest in eine Plastiktüte eingewickelt, Schutzumschläge werden zum Lesen abgenommen und selbstverständlich benutze ich ein Lesezeichen. Bücher kopfüber abzulegen ist ein absolutes NoNo. Ich verleihe Bücher nur an sehr gute Freunde, von denen ich weiß, dass sie meine Ansichten teilen.
Da ich sehr viel mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs bin, sehe ich auch viele andere Menschen in Büchern lesen. Grundsätzlich freut mich das, weil es mir zeigt, das Lesen halt doch nicht out ist. Allerdings schüttelt es mich, wenn ich sehe, wie manche ihre Bücher behandeln. Dass nebenbei gegessen und getrunken wird ohne Rücksicht auf fettige Finger und Krümel, die sich als Einmerker in den Seiten festsetzen (Dabei frage ich mich immer, ob die Menschen vor zehn Jahren unglücklicher waren als sie ihren Morgenkaffee noch nicht in der S-Bahn trinken konnten. Irgendwann schaffe ich es sicher, mit einem auf dem Abfalleimer abgestellten halbvollen Becher eine große Sauerei zu veranstalten). Schlimmer ist ist jedoch, dass umgeknickte Ecken als Lesezeichen dienen, Taschenbücher einmal um sich selbst gewickelt werden (ich habe es noch nie ausprobiert, liest es sich so wirklich angenehmer?) und generell den Buchrücken solche Knicke zugefügt werden, dass ich Angst habe, die armen Bücher brechen in der Mitte auseinander. Das tut mir weh. Ok, bei Arztromanen und Romance nicht so sehr, aber es fängt schon bei Krimis an, die ich gerne zur Entspannung lese. Ganz schlimm wird es dann bei den Klassikern. Gestern wurde eine Jane Eyre so übel misshandelt, dass ich mich zurückhalten musste, um nicht derjenigen das Buch aus der Hand zu reissen. Wenn man schon das Buch nicht als Freund für unterhaltsame, lehrreiche und amüsante Stunden betrachtet, sollte man doch wenigstens Respekt vor dem Werk eines Autors haben.
Übrigens: bei der Münchner Bücherschau hatte ich einen Roman in der Hand, der davon handelt, was passiert, wenn zwei Bibliophile zusammenziehen. Kennt jemand den Titel? Ich habe ihn mir leider nicht aufgeschrieben.
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Corinna Klimek am 9. Dezember 2006 17:58 Herr Nachtgedanken hat mal wieder sehr lecker gekocht: rosa gebratene Lammkeule mit Broccoli und Pappadelle. Dazu ein Feldsalat mit Steinpilzsenfdressing und ein Langmeil Valley Floor 2003 Shiraz. Ein echtes Sonntagsessen. Wenn heute nicht Samstag wär.
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Corinna Klimek am 30. Juli 2006 23:09 Ich gestehe, außerhalb von Beerdigungen gehe ich gerne auf Friedhöfe. Ich versuche mir immer vorzustellen, was für Menschen dort begraben sind und was für Geschichten dahinter verborgen sind, wenn auf dem Grabstein Bahnobersekretärswitwe steht.
Allerdings sind mir die deutschen Friedhöfe zu steril. Höhe und Größe der Grabsteine und vermutlich auch der Schriften sind vorgeschrieben und wehe, der Stein bewegt sich auch nur einen Millimeter, wenn die Friedhofsverwaltung den Rammbock rausholt.
Lieber besuche ich Friedhöfe im Ausland, die mehr dem eigentlichen Zweck des Ortes entsprechend einen gewissen verfallenen Charme besitzen. Besonders angetan haben es mir die französischen Friedhöfe, auf denen jede Familie sich selbst wirklich eine Gedenkstätte schafft, die ihre Verbundenheit mit den toten Familienmitgliedern ausdrückt.
Im Mai war ich auf dem Friedhof Saint Pierre in Marseille. Auch in der größten Hitze und Großstadthektik ist dies ein Ort der Ruhe und Kontemplation.
Da findet sich auf einem Grabstein die Schilderung eines Unfalls und der darauffolgenden Tagen im Krankenhaus und auch die drei Freunde, die ebenfalls umgekommen sind, werden nicht vergessen.
Oder dem Sohn, der nach einem Boxkampf gestorben ist, wird ein lebensgroßes Denkmal gesetzt
Ebenso findet sich eine Büste eines Weltrekordhalters, der 1914 im Krieg gefallen ist.
Oder ein Mann lässt für seine Frau ein überlebensgroßes Denkmal setzen, das erst an Ort und Stelle entsteht.
Oder es ist einfach nur schön anzusehen.
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Corinna Klimek am 29. Juli 2006 19:55 Ein gängiges Klischee besagt, dass die britische Küche nur aus Fish’n’Chips besteht, die in einer fettigen Zeitung mit viel Essig serviert werden und für den deutschen Gaumen ungenießbar ist. Zugegebenermaßen habe auch ich Probleme mit britischen Essen. Zum Beispiel ist das Gemüse meistens sehr fad, da es in Großbritannien fast immer ohne Salz gekocht wird. Ich erinnere mich gerne an meinen Aufenthalt in einer englischen Gastfamilie, für die ich eines Abends Nudeln mit Lauch und Speck kochte. Der Kommentar war:
What have you done to this Pasta? It’s delicious! Meine trockene Antwort war: I’ve just added a pinch of salt to the water. Ich bin mir sicher, seitdem werden zumindest in einer Familie in Plymouth die Pasta und das Gemüse mit ein wenig Salz gekocht.
Ich habe aber auch schon sehr gut in Großbritannien gegessen und bin daher diesen Vorurteilen immer entgegengetreten. Heute wissen ja glücklicherweise dank Jamie und Martha mehr Deutsche die britische Küche zu schätzen. Vor etwa 10 Jahren gab es bei der Volkshochschule in der großen Stadt, in der ich damals wohnte, eine Kurs Englisch kochen und reden. Dieser Kurs war übrigens immer sehr schnell ausgebucht, aber heute gibt es ihn leider nicht mehr. Aus diesem Kurs stammt das folgende Rezept für ein Mousse (mit Dank an Friedel für viele schöne Stunden), das ich immer wieder gerne für Parties zubereite und das mittlerweile auch über meine kleine Gemeinde mit den drei Schlössern bekannt und beliebt ist. Und da morgen ein chaotisches Buffet angesagt ist, wurde es mal wieder Zeit, die Küche zu betreten.
So schauts von oben aus:
Aber es hält noch eine Überraschung bereit:
Smoked Salmon and Watercress Mousse
350 g geräucherter Lachs
350 g Frischkäse
150 ml saure Sahne
2 Eßlöffel Zitronensaft
Salz und Pfeffer
Cayenne Pfeffer
2 Kästchen Kresse
2 Eßlöffel Mayonnaise
Den Lachs kleinschneiden und zusammen mit 100 g Frischkäse, der sauren Sahne und dem Zitronensaft in einem Mixer pürieren, am besten auf zwei- oder dreimal. Mit Salz und Cayenne Pfeffer abschmecken. In einer Schüssel zwischenlagern.
Die Kresse mit dem restlichen Frischkäse und der Mayonnaise ebenfalls mixen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Ein Drittel des Lachspürees in eine Glasschüssel füllen und mit einem Teigschaber gleichmäßig verstreichen. Am besten die Schüssel nicht zu groß wählen, dann sieht man die verschiedenen Schichten von außen – und man kann die Reste, die partout nicht mehr hineinpassten guten Gewissens gleich verzehren. Darauf die Hälfte des Kressematsches verteilen. Jetzt kommt wieder eine Lage Lachs. Hier sollte man darauf achten, dass dieses Püree etwas steifer ist als die Kresselage und es sich deshalb nicht so gut verstreichen lässt, ohne die Lagen zu vermischen. Ich setzte deshalb immer viele kleine Haufen über die ganze Oberfläche verteilt anstatt eines großen Batzens in der Mitte und streiche dann nur noch leicht mit dem Teigschaber drüber. Die zweite Hälfte der Kresse verstreichen und mit einer Lage Lachs abschliessen.
Schmeckt am besten mit Weißbrot.
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