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Vorstellung der Spielzeit 2010/2011, 07.04.2010, Gärtnerplatztheater

Die Bekanntgabe der Eckdaten für die nächste Spielzeit markiert für mich immer den Tag, an dem ich anfangen kann, Urlaube für den Herbst des Jahres zu planen 😉

Zunächst fasste Herr Dr. Peters die vergangenen zweieinhalb Spielzeiten zusammen, die ja durchaus spannend, abwechslungsreich und in vielen Teilen auch erfolgreich waren.

Die nächste Spielzeit eröffnet das Staatstheater mit “Der Freischütz” von Carl Maria von Weber, inszeniert von Beverly Blankenship, bei mir noch in bester Erinnerung mit der wunderbar poetischen Inszenierung des Zaren Saltan, der übrigens am 29.04.10 zum letzten Mal kommt.

Die nächste Premiere am 24.10.10 ist die Kinderoper “Omama im Apfelbaum”, die nach diesem Kinderbuch entstanden ist. Das Werk, das  in München erstaufgeführt wird, richtet sich an Kinder ab 4 Jahren.

Darauf folgt “Der Nussknacker” des TTM am 12.11.2010, auch dieses Stück richtet sich an die ganze Familie.

Den glanzvollen Schlusspunkt des Jahres setzt am 02.12.2010 die Neuinszenierung von “Die Fledermaus”, Regie führen wird hier Herr Dr. Peters selbst, zusammen mit dem Team aus Andreas Kowalewitz (Musikalische Leitung, Orpheus, Operettenkonzerte), Herbert Buckmiller (Bühne, Fra Diavolo, Die Piraten von Penzance), Götz Lanzelot Fischer (Kostüme, Boccaccio, Piraten) und Fiona Copley (Choreographie, Piraten, Zauberer von Oz). Das lässt auf einen sehr vergnüglichen Silvesterabend 2010 schließen.

Weiter geht es mit Rossinis “L’Italiana in Algeri” am 14.01.2011 in einer Inszenierung von Thomas Enzinger im italienischen Original, auch darauf bin ich sehr gespannt, denn die Oper mag ich sehr gerne, habe aber noch nie eine Aufführung davon gesehen.

Am 03.02.2011 kommt dann die Musicalproduktion der Spielzeit mit “Grand Hotel” auf die Bühne. Regie führen wird Pavel Fieber, der auch schon als Prof. Higgins am Gärtnerplatz zu sehen war, die Choreographie macht sein Nachfolger in der Rolle Hardy Rudolz.

Am 25.03.2011 wird es dann geisterhaft mit der Münchner Erstaufführung von “Der Untergang des Hauses Usher” von Philip Glass in der Inszenierung von Carlos Wagner.

Sehr, sehr, sehr gespannt bin ich auch auf Prokofjews Oper  “Die Liebe zu den drei Orangen”, die unter der Regie von Immo Karaman am 06.05.2011 Premiere hat. Seine Inszenierung von “Death in Venice” war etwas ganz besonderes, schade, dass dieses Stück in der nächsten Spielzeit nicht wiederaufgenommen wird.

Die zweite Premiere des TTM bildet dann am 26.05.2010 “Das Schloss” nach Franz Kafkas Roman, bevor am 30.06.2010 die Barockoper in Form von “Der geduldige Sokrates” von Georg Philipp Telemann auf die Bühne des schönsten Theaters Münchens zurückkehrt.

Leider gibt es keine neue Operette von Gilbert & Sullivan oder mal etwas wie den “Vogelhändler”, das könnte ich mir an diesem Haus mit diesem Ensemble sehr gut vorstellen.

Wiederaufgenommen werden “Die Zauberflöte” (19.09.10), “My Fair Lady” (24.09.10), “Mahagonny” (03.10.10), “Gräfin Mariza” (09.10.10), “Orchesterprobe” (24.10.10), “Martha” (17.10.10), “Carmen” (07.11.10), “Hänsel und Gretel” (05.12.10), “La Bohème” (10.12.10), “Körpersprachen III” (22.12.10), “Honk!” (05.02.11), “Orpheus in der Unterwelt” (10.02.11), “Ein Sommernachtstraum” (13.02.11), “Der Zauberer von Oz” (20.02.11), “Boccaccio” (27.02.11), “Viva la Mamma!” (13.03.11), “Die Sache Makropulos” (01.04.11), “La Traviata” (10.04.11, leider, leider, leider auf Italienisch mit Übertiteln), “Die Piraten von Penzance” (29.05.11, endlich) und “Madame Butterfly (10.06.11).

Auch bei den Konzerten wird wieder einiges geboten: neben den Operettenkonzerten, dem Neujahrskonzert und dem Faschingskonzert (im nächsten Jahr am Faschingsdienstag!) gibt es zwei Sinfoniekonzerte, eines unter Leitung von Constantinos Carydis, vielen langjährigen Besuchern des Theaters noch in bester Erinnerung, und eines unter David Stahl, bei dem zur Musik von Holsts “Planeten” Bilder von den musikalisch erstehenden Planeten projiziert werden, sicher ein Erlebnis der Extraklasse. Die Aufzählung der “Weihnachtsmatinée” unter den Konzerten lässt mich vermuten, dass diese auf der Vorbühne stattfindet, was ich persönlich sehr begrüßen würde, da es eine sehr beliebte Veranstaltung ist.

Dazu kommt noch das Theatervergnügen zu Beginn der Spielzeit, die Kammermusik im Foyer, die Auftaktveranstaltungen, verschiedene Operncafés, Matinéen und Soiréen, Opern auf Bayerisch und auch “München blutrot”, die lange Kriminacht im Gärtner, kommt wieder. Das ist wieder ein  so vielfältiges, spannendes, ausgewogenes Programm für Jung und Alt, das für mich nur eine Frage offen bleibt: wann soll ich in Urlaub gehen? 😉

Zwei Punkte möchte ich allerdings nicht unerwähnt lassen. Ab der nächsten Spielzeit gibt es nicht nur Halbpreisabos für Kinder und Jugendliche (immerhin Studenten bis 30!) sowie Wahlabos für diesen Personenkreis für 8 € – auf allen Plätzen und in allen Vorstellungen außer denen, die auch für die anderen Wahlabos ausgeschlossen sind. Ich vermisse hier zwei Dinge: ein Mindestalter, denn ich glaube nicht, dass man einen Fünfjährigen zum Musiktheaterfan macht, wenn man ihn mit ins Theater schleppt, weil das billiger ist als einen Babysitter zu engagieren, und Altersempfehlungen für alle Vorstellungen, diese gibt es bisher nur für ausgewiesenen Familienvorstellungen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Achtjährige eine Traviata wirklich mitfühlen kann. Auch würde ich dann spezielle Einführungen für Kinder machen. Interessant finde ich übrigens auch die Ausnahmen: das Freitagsabo und die jeweils günstigsten Kategorien in den Abos werden nicht als Halbpreisabos angeboten.

Das zweite ist die Erhöhung der Abopreise. Das eine Anhebung notwendig ist, steht außer Frage, ich hatte mich eh schon im letzten Jahr gewundert, das keine erfolgt ist. Aber die Erhöhung schwankt zwischen unter 5 bis über 18 % je nach Wochentag und Kategorie, das deutet doch eher auf eine neue Preiskalkulation als auf die angekündigte maßvolle Erhöhung hin. Da sowohl mein Premierenabo als auch die Wahlabos bei den Erhöhungen vorn liegen, heißt das für mich jedenfalls entweder weniger Theater oder billigere Plätze – schade eigentlich.

Am Schluss der heutigen Pressekonferenz konnten noch Fragen gestellt werden, die dann auch rege kamen. So wurde nach der Entwicklung der Abonnentenzahlen und nach mehr Operette bzw. einer Operette für Kinder gefragt – meiner Meinung nach fällt übrigens “Die Piraten von Penzance” durchaus in diese Kategorie. Herr Dr. Peters erwähnte bei der Beantwortung eine dieser Fragen auch, dass dem Theater in diesem Jahr der Haushaltsansatz um 500000 € gekürzt worden wäre, und diese Meldung macht nun Schlagzeilen, alle Onlineveröffentlichungen, die ich seit der PK gelesen habe, befassen sich damit und wenn überhaupt, dann nur am Rande mit der neuen Spielzeit. Nochmal schade eigentlich.

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