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Gärtnerplatz OpenAir, 16.09.2012, Gärtnerplatz

[singlepic id=1394 w=320 h=240 float=left]Zum vierten Mal seit 2006 präsentierte sich das Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz während des Gärtnerplatzfestes mit einem OpenAir Konzert, diesmal unter seinem neuen Chefdirigenten Marco Comin. Möglich gemacht wurde dies, wie schon die Jahre zuvor, mit Hilfe einer Vielzahl von Sponsoren und der unermüdlichen Arbeit einiger. Alle Solisten und auch das Orchester musizierten unentgeltlich, und der Funke sprang von Anfang an auf das zahlreiche Publikum über. Staatsintendant Josef E. Köpplinger führte charmant und humorvoll durch das Programm. Das Ergebnis war ein rundherum gelungener Abend.

Gleich zu Beginn zeigte Marco Comin, dass er auch die oft so schwere, angeblich leichte Muse beherrscht. Die Ouvertüre zum Zigeunerbaron klang spritzig und machte Lust auf den Rest des Abends. Die Zusammenstellung war ungewöhnlich, gefiel mir aber ausgesprochen gut. Das Orchester zeigte sich bei allen Stücken in Höchstform, egal ob es der Slawische Tanz von Antonin Dvorak oder In der Halle des Bergkönig von Edvard Grieg war. Ein absolutes Erlebnis war die Ouvertüre zu Wilhelm Tell von Gioacchino Rossini. An diesem Abend konnten sowohl das Orchester wie auch Chefdirigent Marco Comin zeigen, wie breitgefächert ihr Repertoire und wie hoch gleichzeitig das Niveau ist. Einen kleinen Ausblick auf die kommende Spielzeit gab es mit Zuschaun kann I net aus Im weißen Rössl, (dirigiert von Michael Brandstätter), gesungen von Daniel Prohaska, der die Partie des Zahlkellner Leopolds in der Produktion des Gärtnerplatztheaters übernimmt. Premiere ist am 11.10.2012 im Zelt des Deutschen Theaters in Fröttmaning. Auch im Oktober, nämlich am 25., hat die Opera Comique Don Pasquale von Gaetano Donizetti im Cuvilliéstheater Premiere. Der Bariton Mathias Hausmann präsentierte daraus Bella siccome un angelo. Leider nicht auf dem Spielplan stehen Hoffmanns Erzählungen von Jacques Offenbach, wünschen würde man es sich, nachdem man Ann-Katrin Naidu und Elaine Ortiz Arandes die Barcarole singen gehört hat.

Zum Ende gab es für mich ein besonderes Schmankerl: Das Capriccio Italien von Peter Tschaikowsky. Dieses Stück kenne ich in- und auswendig, es war das erste, das ich bewusst wahrgenommen habe. Ich habe meine Mutter damit in den Wahnsinn getrieben, dass ich es als Sechsjährige nie unter zehnmal am Stück auf dem Plattenteller hatte. So gut wie an diesem Abend habe ich es noch nicht gehört. Das Publikum bedankte sich mit lautstarken Bravorufen und viel Applaus. Erst nach zwei Zugaben durften die Akteure die Bühne verlassen und es gab im Publikum sicher einige, die so wie ich bedauert haben, dass es in dieser Spielzeit kein Weihnachts- oder Neujahrskonzert gibt.

Ein fulminanter Auftakt der Spielzeit 2012/13 und ein gelungener Einstand für alle neuen Mitglieder des Hauses.

Foto: © Christian Zach 

 

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Neujahrskonzert, 01.01.2012, Gärtnerplatztheater

Das Gärtnerplatztheater versprach mit dem NJK 2012 ein klangvolles Orchesterprogramm.
Dieses Vorhaben stellte sich aber nur bei eingen Stücken des Abends ein. Als erster Walzer des Konzertes erklang Freudengrüße op.105 von Johann Strauß Vater, ein Walzer der dem Zuhörer nicht gerade in Erinnerung bleibt, nicht nur weil das Orchester  (Gruppe der ersten Geigen) noch nicht zu der gewohnt guten Form gefunden hatte. Dirigentin Catherine Rückwardt und die Musiker präsentierten als nächstes, die von Maurice Ravel orchestrierten, 4 Sätze aus aus Robert Schumanns Carnaval op. 9.
Sehr engagiert ging es weiter mit Emile Waldteufel. Schön klagen die Kompositionen: Sous la voute étoilée, Les Patineurs und Amour et Printemps.
Nach der Pause standen drei Stücke von Josef Strauss auf dem Programm. Der Delirien Walzer, Die Libelle und die Polka Aus der Ferne. Frau Rückwardt wählte zügige Tempi, mit mehr Ruhe hätten die Stücke ihren Charme behalten. Die Moderation hatte wieder Intendant Dr. Peters übernommen, der diesmal allerdings hin und wieder nicht ganz bei der Sache war.
München, Ein Gedächtniswalzer erklang auch, Richard Strauss schrieb ihn als Hommage an München und verarbeitete darin auch die Angriffe auf München im Krieg. Als letztes Stück vor den Zugaben, wurde der Walzer Seid umschlungen Millionen op. 443 von Johann Strauss gespielt, leicht zerfallen durch die Tempowechsel der Dirigentin.
Zugaben: Unter Donner und Blitz, Radetzky-Marsch und nach dem Ausruf der Dirigentin: Sollen wirs noch mal Donnern lassen, ein weiteres mal Unter Donner und Blitz.
Frau Rückwardt kenne ich als gute und sehr engagierte Operndirigentin seit ihrer Frankfurter und Mainzer  Zeit. Das Orchester des Gärtnerplatztheaters schätze ich seit vielen Jahren, aber diesmal sollte es nicht sein.

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Opernsoirée, 29.05.2011, Historisches Stadttheater Weißenhorn

Schon alleine wegen des Theaters hat sich dieser mehr als spontane Ausflug ins schwäbische Weißenhorn mehr als gelohnt. Das mit 142 Sitzplätzen kleinste öffentliche und bespielbare Theater Bayerns ist wirklich wunderhübsch. Die folgenden Bilder stammen von Andreas Praefcke, der sie freundlicherweise unter CC-Lizenz bei Wikimedia Commons zur Verfügung gestellt hat.

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Aber das war nur the Cherry on the Cake, der wirkliche Grund meines Daseins hieß Rita Kapfhammer. Die nicht nur im schönsten Theater Münchens äußerst beliebte Solistin hatte hier fast so etwas wie ein Heimspiel, war sie doch vor ihrer Zeit am Gärtnerplatz 10 Jahre in Ulm engagiert.

Es gab vor Beginn eine Einführung durch den Meininger Operndirektor Dr. Klaus Rak, die Soirée selbst moderierte Heinrich Graf, der musikalisch-künstlerische Leiter der Weissenhorner Kammeroper.

Als erstes sang sie im Duett mit Sybille Sachs vom Theater Meiningen “Geschwind zu meiner Nachbarin” aus “Den Lustigen Weibern von Windsor”, eines meiner frühen Lieblingsstücke, das in mir die Neugier auf mehr geweckt hat. Leider passten die zwei Stimmen nicht wirklich harmonisch zusammen, Rita Kapfhammers weiche Samtigkeit ist schwer zu übertreffen.

“Nun eilt herbei” aus der gleichen Oper von Otto Nicolai war das nächste Solostück der Sopranistin, gefolgt von der Arie der Magdalena “Johannes schläft” aus “Der Evangelimann”, wunderbar melancholisch vorgetragen von Rita Kapfhammer. Diese selten gespielte Oper von Wilhelm Kienzl ist noch bis 27.06.2011 an der Wiener Volksoper zu sehen.

Es folgte die Rosenübergabeszene aus dem Rosenkavalier, aber ich habs ja leider nicht so mit Strauß und kann das Stück deshalb nicht beurteilen. Danach sang Bariton Roland Hartmann, ebenfalls aus Meiningen, “Oh du mein holder Abendstern” aus dem Tannhäuser, dem Stück, dass auf meiner Wagner-To-Do-Liste ganz oben steht. Es fehlte zwar ein bisschen der Ausdruck, aber trotzdem hat er das Stück sehr gut gesungen.

Im nächsten Stück bewies Rita Kapfhammer, dass sie auch im dramatischen Fach sehr gut aufgehoben ist, in dem man sie am Gärtnerplatz leider noch nicht gehört hat. Die Arie der Fricka “Wo in den Bergen Du Dich birgst” aus der Walküre unterstrich diesen Anspruch auf dringlichste. Je mehr ich von Wagner höre, desto mehr schwindet meine Angst vor ihm und macht mir Lust auf seine Werke.

Den Abschluss bildeten zwei Stücke aus meiner Hass-Oper “Cosi fan tutte”, die mir aber so herausgelöst aus dem Opern-Kontext ausgesprochen gut gefallen haben. Vielleicht sollte ich mich wirklich nur auf den musikalischen Aspekt des Werkes konzentrieren und das superdoofe Libretto einfach vergessen.

Rita Kapfhammer richtete dann noch ein paar persönliche Worte an das Publikum, was ihr noch einige Sympathiepunkte einbrachte. Dann war es auch schon wieder Zeit, in Richtung Gärtnerplatz aufzubrechen, da am Abend die Wiederaufnahme meines Lieblingsstückes anstand. Den Teil nach der Pause diese interessanten Konzerts habe ich deshalb leider verpasst.

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Sound detectives, 28.05.2011, Barbican Hall

Es gibt Menschen, die behaupten, ich würde in der Nähe von Kindern meine Nasenflügel blähen und schnauben wie ein alter Drache. Alles Lüge! Immerhin bin ich freiwillig zu einem Kinderkonzert gegangen, jawoll. Und es hat Spaß gemacht.

Herzstück dieses Konzert ist das sogenannte audience participation piece, zu dem man bereits vor dem Konzert die Noten herunterladen konnte. So konnten die Nachwuchsmusiker schon daheim üben. Ab 90 Minuten vor dem Konzert stand dann ein Raum zur Verfügung, in dem die Kinder zusammen mit zwei Erwachsenen das Stück nochmals probten. Da gab es viel zu entdecken, mehrere Viertelgeigen und einen Achtjährigen, der super Trompete spielte. Außerdem konnten die Kinder auch verschiedenen Instrumente ausprobieren und Hütchen basteln.

Bereits zu Beginn saßen einige Kinder unter den Musikern des London Symphonie Orchestras, wahrscheinlich solche welcher. Das erste Stück war ein Arrangement der Titelmelodie von “The Incredibles” und mir daher unbekannt. Aber schon das zweite Stück, Brahms Ungarischer Tanz No. 5, hatte ich schon öfter mal gehört. Hier setzte die exzellente Moderation von Paul Rissmann an, der die Kinder Fragen zu den Stücken beantworten lies, bei denen auch die Erwachsenen noch was lernen konnten. Oder hätten Sie gewusst, dass in besagtem Stück das Tempo 17 Mal wechselt? Ich nicht.

Weiter ging es mit Stravinsky, Prokofiev und Bizet, bevor das audience participation piece angekündigt wurde. Wer ein Instrument dabei hatte, spielte mit, wer nicht, hat gesungen. Ein Riesenspaß war es jedenfalls für jung und alt. So kann man Kinder für klassische Musik begeistern, das hat man deutlich gemerkt. Eine sehr gelungene Veranstaltung, die es auch von den Eintrittspreisen her (Erwachsene 9 €, Kinder die Hälfte) ein richtiges Familienstück war.

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Benefizkonzert für Japan, 30.03.2011, St. Lukas

Bereits beim Operettenkonzert am 22.03.2011 kündigte Andreas Kowalewitz dieses Konzert an, das auf eine Initiative von Mitgliedern des Orchesters des Staatstheaters am Gärtnerplatz zurückging und zusammen mit der Evangelischen Kirchengemeinde St. Lukas München realisiert wurde. Die Kirche war gut gefüllt und es herrschte während des ganzen Konzertes eine gespannte Konzentration des Publikums.

Das Programm war sehr vielseitig, es wechselten Chor- und Instrumentalstücke ab. Gespielt wurde auf sehr hohem Niveau, Unter anderem Strauss, Beethoven, Copland und Ives. Die Chorstücke waren in der Akustik der Kirche wundervoll und der Ansatz, das Dies Irae aus Mozarts Requiem mit im Raum verteilten Sängern darzubieten, war ein guter – außer, man war in der Nähe von jemandem, der sagen wir mal, nicht ganz so sicher gesungen hat. Auch traditionelle japanische Musik beinhaltete das Programm. Der absolute Höhepunkt war eine Klanginstallation nach Nelly Sachs, die Akustik der Kirche wurde voll ausgenutzt und mir lief dabei nicht nur ein Schauer über den Rücken.

Es war wirklich wundervoll, was hier in dieser kurzen Zeit auf die Beine gestellt wurde. Insgesamt wurden über 9000 € zu Gunsten des japanischen roten Kreuzes gespendet. Danke an alle Beteiligten!

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Sterne der Bühne, 22.03.2011, Gärtnerplatztheater

Auch wenn, das Programm nochmal das Gleiche war wie im Herbst, habe ich mich doch sehr auf dieses Konzert gefreut. Außerdem weiß ich als Mehrfachtäterin ja: auch Gleiches ist nie gleich.

Stefan Sevenich, der sich ja vor einer guten Woche erst als Musicalsänger profiliert hat, zeigte heute, dass er auch in der Operette daheim ist. Sei es im Duett mit Franziska Rabl oder Dirk Lohr oder solo mit einem komödiantisch aufgepeppten Schulterkuss, das Genre liegt ihm. Genauso wie Mario Podrečnik, der die so schwere leichte Muse aus dem Effeff beherrscht. Tilmann Unger erinnerte nochmal an die leider schon abgespielte Mariza und Christina Gerstberger empfahl sich wärmstens für die Partie der Adele.Dort trifft sie dann auf Franziska Rabl, die sich als Prinz Orlovsky die Gäste einlädt und Dirk Lohr, der sie dann einsperrt, der aber an diesem Abend eine wundervolle Hommage an Paul Abraham sang mit “Bin nur ein Johnny”. Spritzige Ensembleszenen, eine humorvolle Moderation von Andreas Kowalewitz, der auch vom Klavier aus das sehr gut spielende Salonorchester dirigierte rundeten den Abend ab. Danke an alle Beteiligten!

Am 05.06.2011 gibt es dann ein weiteres Operettenkonzert mit teilweise anderen Solisten und dem kompletten Orchester, das zum ersten Mal von Benjamin Reiners dirigiert wird.

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From Skandinavia with Love, 13.03.2011, Gärtnerplatztheater

Die angekündigte Soiree wurde auf diesen Nachmittag verschoben und das Warten hat sich gelohnt. Thérèse Wincent, Gary Martin und die sie hervorragend am Flügel begleitende Anke Schwabe traten in Tracht auf und ein Tisch mit verschiedenen skandinavischen Produkten war auch aufgebaut. Vor und zwischen den Stücken erklärten beide Sänger die Bedeutung der Lieder, die sie ausgewählt hatten und über skandinavische Geschichte. So war mir zum Beispiel nicht bewusst, dass sehr viele Schweden nach Amerika ausgewandert sind, weil sie ähnlich wie die Iren mit Missernten zu kämpfen hatten.

Die Lieder waren weit gestreut, von schwedischen Volksliedern bis zu Musicalsongs, gesungen wurde in englisch und schwedisch. Man merkte, dass die Künstler sich sehr gut vorbereitet hatten.

Danke für einen informativen und musikalisch hervorragenden Nachmittag!

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Faschingskonzert, 07. und 08.03.2011, Gärtnerplatztheater

Das mittlerweile traditionelle Faschingskonzert fand diesmal gleich an zwei Abenden statt. Vor der Pause ging es erst einmal instrumental zur Sache, danach stießen dann auch ein paar Solisten dazu.

Das junge Talent Benjamin Reiners eröffnete den  Tatort Gärtnerplatztheater, bevor die stellvertretende Chordirektorin Inna Batyuk den Taktstock übernahm. In ihre zwei russischen Stücke musste ich mich erst Einhören, sie haben mir beide am zweiten Abend wesentlich besser gefallen. Das Musikquiz von Andreas Kowalewitz folgte, diesmal wurden Melodien aus dem Repertoire rückwärts gespielt, das Mitraten war ein großer Spaß. Die Teilnehmer auf der Bühne durften nach dem Quiz die  Tüsche Tuschs Tusche dirigieren, während Andreas Kowalewitz eine Büttenrede hielt. Am Ende dieses Blockes gab es nochmal russischen Jazz in Kammermusikbesetzung, ein sehr interessantes Stück. Dazwischen tauchte immer mal wieder Sibylla Duffe als Putzfrau auf, genial ausgestattet bis hin zur Perücke mit gefärbten Haaren, bei der der graue Ansatz sichtbar war.

Nach der Pause erschienen die Orchestermusiker wie immer kostümiert,  sehr fantasievoll, einzelne Kostüme wurden auch heftig beklatscht. Es war auch Zeit, sie zu bewundern, denn bei der Ankunftssinfonie dauert es etwas, bis alle Musiker auf der Bühne sind. Das Stück hat mir gut gefallen, mit hohem Wiedererkennungswert 😉

Lukas Beikircher und Andreas Kowalewitz dirigierten die Stücke der Solisten, die Arie der Köchin von Rotraut Arnold, die Arie der Adele aus dem 3. Akt der Fledermaus von Sibylla Duffe, immer noch als Putzfrau, und schließlich sangen Cornel Frey und Stefan Sevenich das Blumenduett aus Lakmé, natürlich passend gekleidet und sehr lustig 🙂 Gegen Schluss zeigten Andreas Kowalewitz und Benjamin Reiners noch ihr ganzes komödiantisches Talent bei einer Unterhaltung zweier typischer Gärtnerplatztheaterbesucherinnen, natürlich beide entsprechend kostümiert. Als Benjamin Reiners dann auch noch im Kostüm das letzte Stück dirigierte, blieb im Publikum keine Auge trocken.

 

 

 

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4. Kammerkonzert – Carnevale con voce, 20.02.2011, Gärtnerplatztheater

Ich bin ja nicht so der Kammerkonzertfreak, aber mit Gesang – das war natürlich schon was für mich. Und es hat mir ausgezeichnet gefallen. Die Stücke von Poulenc, die den Rahmen bildeten, waren zwar etwas ungewohnt für meine Ohren, aber durch den hervorragende Gesang von Rita Kapfhammer konnte ich mich auch gut in die Instrumentalteile, die von verschiedenen Orchestermitgliedern des schönsten Theater Münchens sehr einprägsam interpretiert wurden, einhören. Ebenfalls gewöhnungsbedürftig waren die Morgensternlieder von Mátyás Seiber, aber ich bin ja ein ausgewiesener Fan der Klarinette und Sibylla Duffe hat ausgezeichnet gesungen. Eingängiger waren da schon die Notturni von Mozart und das Terzett aus Così, bei denen sich schließlich auch noch Holger Ohlmann zu den beiden Sängerinnen gesellte, ebenfalls hervorragend bei Stimme.

Der Höhepunkt dieses vergnüglichen Vormittags war jedoch Mozarts “Liebes Manndel, wo ist’s Bandel?”, bei dem die Sänger auch noch zeigen durften, dass sie auch schauspielerisch was drauf haben. Die Auswahl der Stücke hat mir jedenfalls Lust auf mehr gemacht und das war sicherlich nicht das letzte Kammerkonzert, das ich besucht habe.

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Für David, 12.02.2011, Gärtnerplatztheater

Das Gedenkkonzert für David Stahl begann mit den Metamorphosen für 23 Solostreicher von Richard Strauss. Adrian Müller dirigierte das Orchester, das sich auf diesen Abend aufs Beste vorbereitet hatte. Wie schon einmal erwähnt, bin ich kein Fan von Strauss, aber ich fand dieses Stück faszinierend, weil ich wirklich jeder Melodie einen Spielenden zuordnen konnte.

Andreas Kowalewitz berichtete kurz, wie das Konzert zustande gekommen ist und würdigte dabei insbesondere die Tätigkeit des Orchestervorstandes, bestehend aus Albert Ginthör, Franz Lichtenstern und Hannes Mück, die maßgeblich an der Organisation beteiligt waren und auch das umfangreiche Programmheft gestalteten.

Weiter ging es mit Mozart und Constantinos Carydis, die  Maurerische Trauermusik und die Kavatine der Sandrina “Geme la tortorella” aus La finta giardiniera, wunderbar vorgetragen von Elaine Ortiz Arandes. Für mich den Höhepunkt des Abends bildete die Uraufführung von Wilfried Hillers “Der verborgene David”, ein Stück für Klarinette (wunderbar interpretiert von Rolf Weber), zwei Harfen, Schlagzeug und Mezzosopran (Ann-Katrin Naidu). Besonders der leise Ton am Ende, den die beiden Schlagzeuger mit schwingenden Gläsern erzeugten, machte auf mich einen sehr erhebenden, sphärischen Klang, sehr passend für ein Musikstück in Memoriam.

Nach der Pause dirigierte Andreas Kowalewitz einfühlsam Gustav Mahler. Sehr berührt hat mich Marianne Larsens „Ich bin der Welt abhanden gekommen“ aus den Rückert-Liedern.  Sehr beeindruckend war auch Leonard Bernsteins Sinfonie Nr. 1 Jeremiah, dirigiert von Ekkehard Klemm, mit Ann-Katrin Naidu als Solistin im dritten Satz, die jüdisch gesungene “Lamentation” lies mich mehr als einmal schlucken. Den Abschluss bildete nochmal Andreas Kowalewitz mit Richard Strauss, Sandra Moon sang “Im Abendrot”.

Ein wunderbares Konzert zum Gedenken an den Menschen und Musiker David Stahl. Danke an alle Beteiligten!

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