[singlepic id=1712 w=320 h=240 float=left]Kleine Oper für Kinder ab 4 Jahren und die ganze Familie
Musik von Antonio Salieri
Koproduktion der Kammeroper München und dem
Figurentheater Moritz Trauzettel
Wollt ihr einmal einen richtigen Fresssack, Raufbold und Tunichtgut kennenlernen? Der Ritter Sir John Falstaff versteht sich vorzüglich auf all das, was ungezogen ist. Ungeladen kommt er auf ein Fest und schlägt sich den Bauch voll. Zwei Damen macht er schöne Augen, um sich an dem Reichtum ihrer Ehemänner zu bedienen.
Doch die Frauen sind schlauer als Falstaff und halten ihn gekonnt zum Narren. Nur wie lange lässt sich der stolze Ritter das gefallen? Und wer hat am Ende das letzte Wort?
Mit dem vorlauten und unersättlichen Ritter Falstaff hat Shakespeare eine faszinierende Dramenfigur geschaffen. Der Komponist Antonio Salieri hat dem Spitzbuben eine ganze Oper gewidmet. Mit phantasievollen, skurril gestalteten Figuren und Salieris Musik erzählt die Kammeroper München die Geschichte um den ritterlichen Raufbold für Kinder neu.
In “Ritter Falstaff” wird nach Herzenslust gespielt, gelogen, gelacht, gescheppert und gesungen. Ein musikalisches Figurentheatererlebnis für die ganze Familie!
Vorstellungen am 25.1. und 16.2., jeweils 15 und 17 Uhr im Künstlerhaus München, Karten zu 13€ (Erwachsene) bzw 9€ (Kinder) online
Gestern war die wohl leider letzte Wiederaufnahme der schönen Inszenierung dieses selten gespielten Stückes. Ich habe drüben bei mucbook drüber berichtet.
Ich war noch nie im Künstlerhaus und die Örtlichkeit gefällt mir außerordentlich gut, allerdings sind die Reihen nicht ansteigend und die Bühne nicht besonders hoch, so dass die Sicht teilweise schon sehr eingeschränkt ist. Ich hatte mich glücklicherweise für einen Gangplatz entschieden, so hatte ich zumindest bei allem, was in der Bühnenmitte passierte, freie Sicht. Aber für jemand meiner Körpergröße wäre ein anderer Platz nur ein sehr eingeschränktes Vergnügen gewesen.
Dominik Wilgenbus, der Regisseur, und Alexander Krampe, der für das Arrangement verantwortlich zeichnet, führten eine Stunde vor Beginn ausführlich in das Stück und die Inszenierung ein. Das war wirklich informativ, vor allem für jemanden wie mich, dem zwar sämtliche Namen aus der Nibelungensage ein Begriff sind, aber die Geschichte nur in groben Zügen geläufig ist. Sie gingen auch ziemlich ausführlich auf die musikalische Seite ein, was mich später beim Zuhören bestimmte Aspekte intensiver Erleben lies. Eine schöne Einstimmung auf die folgende Vorstellung!
Die Musik war außerordentlich schön, abwechslungsreich, vom Wiener Walzerschmäh bis zu volksliedhaften Klängen war alles dabei. Allerdings hat mich diesmal das Akkordeon gestört, vor allem an den Stellen, wo ich es allein hörte, es passte nicht so gut wie bei der Diebischen Elster. Ansonsten hat mir das kleine Orchester unter der souveränen Leitung von Oleg Ptashnikov gut gefallen.
Die Bühne war sehr schön gestaltet, nicht überladen, und genial den örtlichen Gegebenheiten des Künstlerhauses angepasst. Auch die Kostüme passten sehr gut, unterstützten den karikierenden Charakter der ganzen Operette. Fantastisch war die Choreografie, die super zur Musik passte, manchmal etwas unorthodox, aber immer schön anzusehen und von den Akteuren auf der Bühne bestens dargeboten. Die Regie war einfallsreich, witzig und zeigte, dass das totgesagte Genre der Operette noch höchst lebendig ist und auch ohne große Veränderungen tagesaktuell sein kann.
Von den Sängern war ich rundum begeistert, auch wenn ich einige Zeit brauchte, bis ich mich “eingehört” hatte und den Text verstanden habe. Wirklich hervorragend funktioniert hat die Besetzung der Ute mit dem Countertenor Thomas Lichtenecker, nicht nur gesanglich, sondern auch szenisch. Überhaupt zeichneten sich alle Akteure durch ein großes komödiantisches Talent aus, sonst hätte der Abend nicht so gut funktioniert. Gesanglich war die gesamte Besetzung top, meine persönlichen Favoriten waren Thomas Lichtenecker, David Jerusalem als Hagen, Wolfgang Wirsching als Gunther und Silvia Lilienfeld als Brunhilde.
Auf der Seite der Kammeroper München finden sich Fotos der Inszenierung und teilweise weiterführende Links zu den Akteuren. Es gibt noch sieben weitere Termine bis Ende Januar im Künstlerhaus, ich kann dieses Stück allen Operettenliebhabern und solchen, die es werden wollen, nur wärmstens empfehlen.
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