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Operette, süchtig machend

Am Sonntag um 17.30 Uhr gründe ich eine Selbsthilfegruppe. Wie überstehe ich den Rest der Spielzeit ohne Piraten? Sogar meine sonst überkritische Mutter (insbesondere bei Dingen, die mir gefallen), war begeistert von der heutigen Vorstellung, ebenso wie der Rest des ziemlich ausverkauften Hauses.

Es war heute aber auch mal wieder vom Feinsten: die wunderbaren Solisten, unter anderen Thérèse Wincent, die es schafft neben vortrefflichem Gesang auch noch eine natürliche Komik zu präsentieren, Rita Kapfhammer, die für mich die ideale Ruth ist, Sebastian Campione, der heute zum wiederholten Male Gesang und Handlung in perfekter Übereinstimmung darbot und Holger Ohlmann, wie immer ein überzeugender Piratenkönig. Der exzellente Chor, der dem Ganzen erst den richtigen Drive mit seiner Spielfreude gibt und ein glänzend aufspielendes Orchester unter Andreas Kowalewitz.

Danke an alle!

Die Piraten von Penzance

Donnerstag, 26. November 2009
19:30 – 21:50 Uhr

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Operette, unterhaltsam

Ich gehe ja oft allein ins Theater meines Vertrauens. Aber richtig einsam bin ich nie. Sei es, dass ich mit denjenigen ins Gespräch komme, die neben mir sitzen, sei es, dass ich manche Leute einfach vom Sehen her kenne, weil sie ungefähr genauso oft da sind wie ich. Es gibt immer einen kleinsten gemeinsamen Nenner: dieser Abend, dieses Stück, diese Inszenierung, dieses Theater. Darüber hinaus kenne ich natürlich mittlerweile auch das Garderoben- und Einlasspersonal, das immer freundlich ist und inzwischen um meine Vorlieben weiß.

So plauderte ich auch gestern wieder nett mit meiner Sitznachbarin, auch sie mag dieses Stück sehr gerne. Und gestern war es ja auch wieder sehr schön. Gute Solisten, guter Chor, gutes Orchester.

Genau der richtige Start ins Wochenende. Danke an alle Beteiligten!

Boccaccio

Freitag, 20. November 2009
19:30 – 22:30 Uhr

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Operette, immer wieder gerne

Schön, dass dieses Stück wieder im Programm ist! Immer was los da auf der Bühne. Da wird gefochten und geküsst, rebelliert und versöhnt, gebettelt und gegeben. Und das alles in farbenprächtigen Kostümen vor opulenter Kulisse bei beschwingender Musik. Operettenherz, was willst Du mehr?

In der Rolle des Titelhelden glänzt Sybille Specht, ihr zur Seite Katja Stuber als Fiametta mit glockenhellem Sopran, ein tolles Rollendebüt. Auch die restlichen Solisten, der Chor und das Orchester machen den Abend zu einem reinen Vergnügen.

Boccaccio

Mittwoch, 11. November 2009
19:30 – 22:30 Uhr

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Operette, vielfältig

In dieser Spielzeit gibt es einige Neuerungen, unter anderem ein Chorkonzert (das ich leider verpasse, weil ich da 13000 km weit weg bin, ich hoffe auf Wiederholung!) und vier Operettenkonzerte. Das Publikum heute war jedenfalls begeistert und hat die Akteure am Schluss heftig beklatscht- und das zu Recht.

Der Abend war ein sehr schöner Querschnitt durch verschiedene bekannte Operetten, allen voran natürlich die Fledermaus, aber auch der Bettelstudent, der Zarewitsch, die Csardasfürstin und der Vogelhändler wurden nicht vergessen. Die Solisten Marianne Larsen, Sibylla Duffe, Ann-Katrin Naidu, Dirk Lohr, Mario Podrecnik,  Tilmann Unger und Holger Ohlmann waren allesamt sehr gut und ich hoffe, sie hatten genauso viel Spaß wie das Publikum. Andreas Kowalewitz, der das Programm zusammen gestellt hatte, moderierte witzig und leitete das Salonorchester.

Ein toller Abend, danke an alle Beteiligten!

Operettenkonzert: Sterne der Bühne

Donnerstag, 22. Oktober 2009
19:30 Uhr

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Operette, immer wieder schön

Ich könnte mir dieses Stück immer wieder ansehen. Ich sehe mir dieses Stück immer wieder an. Das war jetzt das dritte Mal in einer Woche, auswärts. Trotzdem ist es immer anders. Sei es die Besetzung, die Publikumsreaktionen oder das Dirigat, jede Aufführung ist etwas besonderes. Nur der Spaß und die eingängigen Melodien, die sind immer dabei 🙂

Heike Susanne Daum fegt wie ein Orkan als Mabel über die Bühne, Robert Sellier als Frederic kann einem schon fast leid tun. Gregor Dalal hat mir als Samuel schon immer gut gefallen, Dirk Lohr ist insbesondere in den Dialogszenen ein fabelhafter Generalmajor und Susanne Heyng singt und spielt Ruth mit genau dem richtigen “englischen” Unterton (anders kann ich es nicht ausdrücken). Holger Ohlmann hat als König seine Piraten im Griff, ebenso Martin Hausberg seine Polizisten und Sonja Leutwyler und Frances Lucey ihre Mädels.

Aus dem ziemlich tiefen Graben tönt es spritzig, die Akustik in diesem Haus ist toll, da nehme ich ja schon fast den nackten Beton in Kauf, aber nur fast.

Ein schöner Abend, wie immer bei den Piraten . Hach.

Die Piraten von Penzance

Samstag, 17. Oktober 2009
19:00 – 21:20 Uhr

Gastspiel in Ingolstadt

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Operette, gar nicht provinziell

Ich habe ja irgendwie so gar kein musikalisches Gedächtnis. Ich kann mich zwar an Melodien erinnern, aber für gewöhnlich kann ich eher selten sagen, ob es beim letzten Mal anders geklungen hat.

Aber diesmal hab sogar ich einen Unterschied bemerkt, als Andreas Kowalewitz zum ersten Mal bei den Piraten am Pult stand. Das hat mir sehr gut gefallen, spritzig, aber nicht zu schnell und mit den richtigen Akzenten. Schon allein dafür hat es sich gelohnt, in die Provinz zu fahren. Die restlichen, wie gewohnt sehr guten Mitwirkenden gabs sozusagen als Dreingabe 🙂

Bein Hinausgehen belauscht: “Ist schon voll cool, was die da in München haben”, Antwort: “Ist ja auch ne Großstadt”. Genau!

Die Piraten von Penzance

Dienstag, 13. Oktober 2009
19:30 – 21:50 Uhr

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Operette, auswärts

Ich mag Gastspiele ja. So gerne ich im Theater meines Vertrauens bin, so spannend finde ich es, wie ein Stück woanders wirkt.

Zur Zeit gastieren die Piraten ja in Ingolstadt. Und der Unterschied könnte größer nicht sein: hier die Theateratmosphäre, in der ich mich wohl fühle mit Gold und Stuck und ansprechender Bühnentechnik, dort ein Beton-Zweckbau mit zu kurzem Vorhang und ohne Drehbühne, aber dafür mit guter Akustik. Trotzdem wirken die Piraten auch dort. Es gab Anpassungen an die veränderten Dimensionen der Bühne, aber ansonsten durften die Piraten wie gehabt ihr Unwesen treiben.  Nur aus dem Orchestergraben tönte es etwas arg zügig an diesem Tag, da gingen im Duett Mabel-Frederic (fabelhaft Thérèse Wincent und Robert Sellier) die getragenen Elemente völlig verloren.

Ansonsten alle Solisten wie immer top, ich finde es schon erstaunlich, wie gut das Ensemble neben Singen auch Schauspielern kann. Besonders in den witzigen Dialogen ein absoluter Genuss, (göttlich, wenn Stefan Sevenich donnert: Das ist sein Todesurteil!)  dadurch bekommen sie noch mehr Pfeffer. Und die Messer und Pistolen auch diesmal auf Stichwort, war also beim ersten Mal kein Zufall 😉 Auch der Chor beteiligte sich zum wiederholten Male bravourös an dieser Jagd von Höhepunkt zu Höhepunkt.

Den Ingolstädtern hats gefallen, wie ich den Pausengesprächen entnehmen konnte. Mir auch.

Die Piraten von Penzance

Sonntag, 11. Oktober 2009
19:00 – 21:20 Uhr

Gastspiel in Ingolstadt

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Operette, erheiternd

Nicht, dass ich heute Abend schlechte Laune gehabt hätte. Aber selbst wenn, ich wäre fröhlich und gut gelaunt aus dem Theater gekommen. Es ist einfach unglaublich, wie viel positive Energie diese Musik und die Bilder ausstrahlen.

Die Besetzung war heute aber auch wieder klasse. Dirk Lohr als Generalmajor in Höchstform, Heike Susanne Daum eine mitreißende Mabel, Susanne Heyng als Ruth hervorragend in Gesang und Ausdruck, ebenso wie Stefan Sevenich als Piratenkönig. Sebastian Campione singt klasse und zieht die Messer und Pistolen aufs Stichwort aus dem Sack, das stelle ich mir gar nicht so einfach vor. Tilmann Unger, Martin Hausberg, die Mädels unter Frances Lucey und der Piraten-/Polizistenchor tun ein übriges, um den Abend gelingen zu lassen. Danke, danke, danke!

Und dann ist da noch was, was mir schon seit geraumer Zeit im Kopf rumgeht: die Absurdität des Librettos. Laut Beschreibung beginnt das Ganze an Cornwalls Küste (und eben nicht in der Karibik, Herr S. 😉 ). Wir haben den 28. Februar eines Nicht-Schaltjahres. Laut Wetteraufzeichnungen schwankt die Temperatur zwischen 5 und 9 ° C. Selbst in einem ungewöhnlich milden Winter werden wohl nicht mal die abgehärteten Engländer auf die Idee kommen, ein Picknick inklusive Meeresplantschen zu veranstalten. Aber irgendwie nimmt man es als gegeben hin. Genauso wie Frederic es als gegeben hinnimmt, dass man seinen Geburtstag zwar offensichtlich jahrelang am 28.02. begangen hat, aber irgendwie nicht zählt das nicht.

Ach, es ist einfach herrlich! Ich glaube, ich fahre schon nächsten Sonntag nach Ingolstadt 😉

Die Piraten von Penzance

Freitag, 2. Oktober 2009
19:30 – 21:50 Uhr

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Operette, fa-bel-haft

Musik aus der Konserve ist ja ok. Kann einen über die Theaterferien retten. Aber eine Aufführung erleben ist halt um Klassen besser.
Heute Abend habe ich gemerkt, wie sehr ich das vermisst habe.
Sehr gespannt war ich auf Sebastian Campione als Samuel. Beim Theatervergnügen war er ja nur beim Speed-Dating bei den Schnellgesprächen zu erleben. Die Premiere war jedenfalls sehr gelungen. Seine Rolleninterpretation hat mir gut gefallen, dieser junge Bass ist auf jeden Fall eine Bereicherung des Ensembles.
Besonders ansprechend war heute auch heute auch Dirk Lohr als Generalmajor und Tilmann Unger als Frederic. Muss ich noch erwähnen, dass Holger Ohlmann, Rita Kapfhammer, Thérèse Wincent, Martin Hausberg, der Chor und das Orchester unter Jörn Hinnerk Andresen (auch ein Debüt) wie immer auf hohem Niveau gesungen und gespielt haben?
Ein wirklich schöner Abend, ein sehr gelungener Einstand in die neue Spielzeit. Ich kann mich gar nicht entscheiden, welche Szene nun gerade in meinem Kopf abläuft, sie sind einfach alle klasse.
Danke an alle Beteiligten!

Die Piraten von Penzance

Freitag, 25. September 2009
19:30 – 21:50 Uhr

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Spielzeit 2008/2009 – Versuch eines Resümées

Zuerst einmal die harten Fakten. Statistikerin, die ich nun mal bin, habe ich versucht, mal alle Besuche im, sagen wir mal, Musiktheater im weitesten Sinne, aufzuzählen, getrennt nach Spielstätten:

Staatstheater am Gärtnerplatz
Liebe & Eifersucht13
Fra Diavolo2
La Traviata7
Hänsel & Gretel4
Der Mann im Mond1
Das Märchen vom Zaren Saltan9
Die Hochzeit des Figaro9
Carmen2
Die Schöne und das Biest3
Der Liebestrank5
I Masnadieri2
Death in Venice4
Madame Butterfly4
Arche Noah1
Boccaccio4
Die lustige Witwe1
Eine Nacht in Venedig1
Die Piraten von Penzance6
Sweeney Todd8
Footloose4
My fair Lady4
Der kleine Prinz1
Konzerte5
Foyerveranstaltung6
Theatervergnügen1
Shockheaded Peter1
Orchesterprobe Traviata III. Akt5
Auftakt3
La Triviata1
stg1
Literaturspaziergang1

Davon waren 8 Vorstellungen gleichzeitig Premieren, 3 Vorstellungen waren Gastspiele (Boccaccio in Köln und Liebe & Eifersucht in Bayreuth). Das macht insgesamt 118 1191 verschiedene Veranstaltungen, wobei das nicht der Anzahl an Tagen entspricht, da ich auch oft zwei Veranstaltungen an einem Tag hatte.

Bayerische Staatsoper
La bohéme1
La Traviata1
Nabucco1
Die unmögliche Enzyklopädie6
Sonstiges
Hänsel & Gretel, Royal Opera House London1
Konzert Provinz1
Der Barbier von Sevilla, Staatsoper Berlin1
Rigoletto, Deutsche Oper Berlin1
Der Zigeunerbaron, Musikalische Komödie Leipzig1
Liederabend1

Über die nackten Zahlen hinaus, was war noch?

Ich habe mich verändert, meine Schwerpunkte haben sich verändert. Ich habe angefangen, mich mit dem, was ich da auf der Bühne sehe, wirklich auseinanderzusetzen, musikalisch und szenisch. Dabei habe ich wahnsinnig viel gelernt. Kein Wunder, ich bin ja schließlich blutige Anfängerin.

Ich habe sehr viele sehr nette Menschen kennengelernt, in- und außerhalb des Theaters. Wenn man alleine unterwegs und ein ganz kleines bisschen offen ist, kommt man sehr leicht ins Gespräch mit anderen Allein-Unterwegs-Seiern. Und man hat ja schließlich eine gemeinsame Leidenschaft. Eigentlich eine ideale Partnerbörse, so ein Theaterbesuch 🙂

Ich habe geweint und gelacht, verständnisvoll genickt und ratlos in die Runde geschaut. Ich habe tolle Gespräche geführt mit Menschen, die ich ohne diese Leidenschaft nie getroffen hätte.

Auch wenn der Schluß etwas unglücklich war, ich habe diese Spielzeit genossen.

Und in meinem Umschlag schlummern schon wieder Karten für mehr als 40 Vorstellungen. Und das ist nur bis 31.12.09 😀

  1. Ich hatte eine Vorstellung von Death in Venice übersehen (die halbe hab ich gar nicht gezählt). Ich habe ein wenig den Überblick verloren, das wird nächste Spielzeit besser!

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