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Interview mit Elaine Ortiz Arandes

[singlepic id=957 template=caption w=289 h=384 float=left] Vielen Dank, dass Sie Zeit gefunden haben, uns dieses Interview zu geben, während Ihrer sehr anstrengenden Probephase für die Butterfly, die am Freitag, den 10.6.2011 Wiederaufnahme hat – nach zwei Jahren?
Ich glaube schon. Ja.

Würden Sie sich kurz vorstellen, uns ein wenig über Ihren Werdegang erzählen?
Ich bin in Puerto Rico geboren. Am Konservatorium meiner Heimat habe ich studiert. Dort gibt es alljährlich einen Nationalwettbewerb. Die Finalisten gehen im Anschluss weiter zu einem darauf folgenden Regionalwettbewerb und danach geht es für die Gewinner nach New York. In New York habe ich dann letztendlich den Bruno-Walter-Preis der Metropolitan Opera auch gewonnen. Danach bin ich nach Mönchengladbach gegangen, da die Tochter meiner Gesangslehrerin, die in Düsseldorf als Sängerin engagiert ist, mir erzählte, dass es eine freie Stelle in meinem Fach gäbe und mir vorschlug, dafür vorzusingen. … Und es hat geklappt! In Düsseldorf war ich drei Jahre engagiert. Als Herr Schwarz – der ehemalige Chefdirigent hier am Gärtnerplatztheater – damals nach München gezogen ist, bat ich ihn, mir mitzuteilen, falls sich die Möglichkeit eines Vorsingens ergeben sollte. Er hat mich angerufen: „Jemand hat für morgen abgesagt. Kommst du?“ Ich habe den Nachtzug genommen… es war Dezember und es lag so viel Schnee (deutet Hüfthöhe an). Ich bin um fünf Uhr angekommen und wusste nicht, was ich bis zum Vorsingen tun sollte, da es so kalt war. Ich bin schließlich im Rischart Cafe gelandet. Dort habe ich bis neun Uhr gewartet und ging dann zum vereinbarten Vorsingen. Und hier bin ich, seit damals. Meine Gesangstechnik hatte ich von zuhause. In Mönchengladbach habe ich eine Gesangspädagogin kennen gelernt, Ingeborg Müller, die leider dieses Jahr, im Alter von 97 Jahren, gestorben ist. Mit ihr habe ich die Technik erarbeitet, die ich jetzt habe.

Wie kamen Sie zum Singen?
Ich habe immer gesungen. Seit ich klein bin. Wirklich, seit ich klein bin. Mit vier Jahren habe ich im Kindergarten mein erstes Solo gehabt. Es war Muttertag. Seit je her habe ich gesungen, im Chor, in der Schule, überall. Ich spiele ein bisschen Gitarre, meist Folkloremusik und habe hierfür auch ein kleines Ensemble gehabt. Studiert habe ich aber eigentlich und ursprünglich Klavier. Nicht Gesang, sondern Klavier! Ich bin auf das Konservatorium gegangen, um Klavier zu studieren. Dabei musste ich “Gesang” als Nebenfach nehmen … Wobei für mich völlig klar war und zwar von Anfang an, dass Singen das war, was ich machen wollte. Auch von der schauspielerischen Seite her, weil ich immer gern ein Clown gewesen bin.

Da kommen wir gleich zur nächsten Frage: Haben Sie Vorbilder – musikalisch oder auch szenisch?
Nein, denn meine musikalische Ausbildung fand grundsätzlich im Lieder Bereich statt. Ich kann mich noch erinnern, als ich neunzehn war, da habe ich zum ersten Mal Elisabeth Schwarzkopf gehört. Auf einer ganz alten Schallplatte – das war noch die Schallplatten-Zeit (lacht). Sie hat die „Vier letzten Lieder“ von Richard Strauss gesungen. Mich hat die Musik von Strauss sehr beeindruckt … und die Worte. Ich kann mich noch genau erinnern, was für mich ein Ansporn war, Deutsch zu lernen: Es war das Wort “sonnenatmend”, in der Zeile “inmitten dieser sonnenatmenden Erde” aus dem Strauss-Lied “Morgen”. Ich fand diese Zusammensetzung so super, dass ich mich sofort an der Uni angemeldet habe, für einen Deutsch-Übersetzungskurs. Aber ich konnte kein Deutsch sprechen, als ich herkam.

Sie singen auf Deutsch, auf Italienisch …
Französisch. Sehr viel Französisch, bei meinen Liedern, denn ich singe sehr häufig Lieder.

Welche Sprachen sprechen Sie?
Spanisch ist meine Muttersprache. Englisch. Sonstiges. (lacht)

Hatten Sie in dieser Zeit auch internationale Auftritte?
Ich habe schon in Frankreich gesungen, ich habe in Holland Kammermusik gemacht. Wir waren in Japan, in USA, Österreich…. Aber hauptsächlich bin ich hier.

Wie bereiten Sie sich auf eine Rolle vor? Sie spielen ja auch immer sehr intensiv.
Ich bin sehr gründlich bei der Vorbereitung. Ich nehme mir so viel Zeit wie möglich, es kann vielleicht ein gutes Jahr sein, für die Vorbereitung – nicht für die Vorbereitung der Musik, sondern für die Vorbereitung der Rolle. Da lese ich wahnsinnig viel. Ich bewege mich gerne im Internet. Ich lese sehr viel über die Geschichte, über die jeweilige Zeit. Ich sehe Bilder an, ich höre Musik, ich schaue mir Vasen und Malerei an, sehr viel Malerei aus der Zeit… ich sehe Filme, ich suche wirklich gründlich ganz alte Filme. Für Giovanna d’Arco habe ich auf irgendeiner Internetseite wahrlich alte Filme gefunden…die ersten Filme waren von 1902, mit diesen ganz knappen Bewegungen … All die Sachen, die in dieser Zeit entstanden sind, interessieren mich. Und wie gesagt, ich lese viel, sehr viel!

Dann kommen wir zur Madame Butterfly. Wie haben Sie sich auf diese Rolle vorbereitet?
Ich habe mich zuerst mit Japan befasst, mit der Geschichte von Japan. Die Original-Geschichte von John Luther Long – das Libretto von Puccini basiert darauf. Sie ist wunderschön. Bei den Aufnahmen fand ich keine, die dem entsprochen hat, wie ich Cio-Cio San empfinde. Denn ich finde, sie ist fünfzehn, und viele von diesen Aufnahmen – zum Beispiel die sehr berühmte Renata Tebaldi, das sind irrsinnige Röhren. (lacht). Nun bin ich ein wirklich lyrischer Sopran, und es passte mir auch von der Rolle her nicht. Sie ist fünfzehn. Sie ist sehr jung. Und wenn man diese Geschichte liest, dann merkt man – sie ist eine Nudel. (lacht) Ja wirklich, so eine ganz spritzige, ganz ungeformte – doch dann habe ich eineAufnahme gefunden mit der chinesischen Sängerin, Ying Huang. Sie ist ganz leicht. Es ist eine Madame Butterfly, die von Scorsese verfilmt wurde. Und das entsprach meiner Vorstellung. Weil sie so eine leichte Stimme ist. Haben Sie den Film „Die Geisha“ gesehen?

Nein.
Diesen Film müssen Sie sehen. Das ist ein phänomenaler Film. Beim „Making-of“ zu diesem Film erfährt man sehr viel darüber, was sie alles gemacht haben. Die Bewegungen und dergleichen. Außerdem habe ich sehr viel über die japanische Tee-Zeremonie, die Rituale gelesen. Der Wert von Ehre in der japanischen Gesellschaft, das ist sehr, sehr wichtig! Dieser Wert ist vielleicht das Allerwichtigste. Wenn du dann zu den Proben kommst und alle diese Informationen in dir hast, dann brauchst du nicht viel zu tun. Dann brauchst du wirklich nicht viel zu tun. Denn alle diese Informationen haben in deinem Gehirn schon eine Figur gebildet. So funktioniert es jedenfalls bei mir.

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Die Inszenierung von Doris Dörrie ist ja relativ modern. Passt Ihr Bild der Madame Butterfly dort hinein?
Ja. Ja, dazu erzähle ich eine Anekdote: Wir hatten ein kleines, junges Mädel als Assistentin. Sie war aus Japan und sollte uns helfen. Sie sagte immer zu uns: „Nein, ich bin total europäisiert. Ich bin schon lange in Europa.“ – Und irgendwann machte jemand einen Witz und sie kicherte so. (kichert und hält sich dabei in einer typisch japanischen Geste die Hand vor den Mund). Beim Japaner gibt es eine ganz bestimmte Körperkultur. So, wie sie sich bewegen. Die ist immer da und genau das hat Doris Dörrie beibehalten. Die äußeren Umstände, die haben sich geändert. Dafür hat sie uns Videos mitgebracht, um uns zu beweisen, was sie meinte. Sie hat ihr Regiekonzept keineswegs aus dem Ärmel geschüttelt. Es hatte ein Fundament. Das haben wir auch mit eigenen Augen gesehen – sie hat uns im Video alles gezeigt, was sie von uns verlangen wollte.

Und die Inszenierung gefällt Ihnen auch?
Super. Sie kam sehr gut vorbereitet. Ein Japaner – Tadashi Endo- er hat uns diese Körperbewegungen noch stärker verdeutlicht. Erster Probetag: Eine ganze Minute “Ja” sagen, das heißt unaufhörlich mit dem Kopf nicken. “Ja”… – eine ganze Minute lang. Das ist schon sehr viel Zeit. Dann eine volle Minute “Nein”. Kopfschütteln – Kopfschütteln – Kopfschütteln. Und schließlich: “Jein” (macht eine entsprechende Kopfbewegung dazu). Sie sagen immer “Jein”, denn sie dürfen ihr Gesicht nicht verlieren. Wenn sie “Jein” sagen und alles gut funktioniert, super! Wenn es hingegen nicht funktioniert, auch super!

Die Madame Butterfly ist eine sehr tragische Figur.
Finden Sie?

Ja. Sie ist stark, aber sie ist auch tragisch. Wie kommen Sie damit zurecht?
Ich denke, man muss sich auch in die Geschichte Japans hineinversetzen, in dieses Konzept der „Ehre“, was ich vorher erwähnt habe. Das Tragische ist, dass die Amerikaner dort sind, mit amerikanischen Gedanken. Eigentlich nimmt sie sich das Leben, weil das die ehrenvollste Geste ist. Allerdings tötet sie sich in der Originalgeschichte nicht. Im Original verschwindet sie. Sie, Suzuki und das Kind gehen weg. Und das ist ein sehr interessantes Detail.

Dann finden Sie das Ende der Oper stimmiger als die Geschichte?
Ich glaube, Puccini hat das sehr tragisch empfunden. Ich versuche, in der letzten Szene – ich muss dazu sagen, diese Idee habe ich im Gespräch mit meinem Mann entwickelt – nicht außergewöhnlich tragisch zu sein. Ich könnte sagen (energisch): Giocca, geh jetzt spielen! Also, dramatisch. Oder ich könnte sagen (sanft): Giocca, geh jetzt spielen. Also voller Sanftmut. Zu Beginn der Handlung ist sie fünfzehn, zum Ende etwa achtzehn. Da empfindet man den Tod – oder man empfindet das Leben – ganz anders. Das ist es. Natürlich kann niemand Madama Butterfly mit fünfzehn singen. (lacht). Aber man muss sich zurückversetzen können. Die Emotionen sind sehr leidenschaftlich. Deswegen kann sie das machen. Aber sie haben nicht das Gewicht, das eine Frau, die die Rolle mit Vierzig singt, bringen würde. Ich glaube, man muss immer zurückfühlen, genau wie bei Traviata. Wie habe ich mit fünfzehn geliebt? … Oder nehmen Sie Emilia Marty. Emilia Marty ist älter. Deswegen ist sie satt. Sie hat diese Haltung: „Ich will nichts mehr.“ Sie ist total satt vom Leben. Das Finale von Butterfly… ich finde, es ist wunderschön – wenn du zu einem Kind sprichst – es wird immer sehr dramatisch inszeniert. Aber ich finde, es sollte sein: „Ich will, dass du zu deinem Vater gehst.“ So, dass man es wirklich glaubt. Und dann kommt ein Pathos – warum muss ich noch eins draufsetzen? Ich denke, wenn du tragisch bist, dann brauchst du nicht noch einmal etwas draufzusetzen. Das Tragische entsteht aus der Situation.

Ich habe einmal eine italienische Fassung gesehen und bemerkt, dass genau dieser Satz in den Übertiteln nicht erschienen ist: Ich bin fünfzehn. Meinen Sie, dass der Zuschauer ein Problem damit haben könnte, dass sie so jung ist?
Darüber habe ich mir nie Gedanken gemacht. Es ist eine Tatsache. (lacht) Es gibt eine japanische Sitte: wenn sie ihr Alter sagen, sagen sie immer mehr, also älter als sie sind. In der Geschichte fragt Cho-Cho San den Konsul: “Wie alt sind Sie?” – Und er antwortet: „Dreißig.“ Und sie denkt: „Ah. Er ist jünger. Also brauche ich nicht so vornehm mit ihm zu sein.“ Er denkt jedoch in seiner amerikanischen Mentalität genau das Gegenteil. Er hat sich als jünger ausgegeben als er wirklich ist.

Das sind sehr interessante Details.
Wissen Sie, mit welcher Geste Einsamkeit in Japan dargestellt wird? Wenn zwei Personen am Tisch sitzen und eine Person sich selbst Tee einschenken muss – das ist der Inbegriff der Untröstlichkeit. Wenn jemand sich selbst Tee einschenken muss – der ist der einsamste Mensch der Welt. Wenn man das alles im Gehirn hat, dann versteht man jede Geste während der Teezeremonie. Man hat sich die Mühe gemacht, einem anderen einen Tee zu machen. Dadurch haben viele Dinge eine größere Bedeutung. Das kann man natürlich immer in Körpersprache umsetzen.

Haben Sie eine Wunschpartie?
Nein. Die habe ich schon gesungen.

Was ist Ihre Lieblingsrolle?
Butterfly ist eine Lieblingsrolle. – Nuri war eine Lieblingsrolle von mir. Nuri aus Tiefland, Herr Winter hat es inszeniert, – er hat in seine Regiekonzepte immer ein wenig Kontroverses eingebracht –  aber er hat eine wunderschöne Inszenierung gemacht. Nuri war ein behindertes Kind, autistisch. Ich habe mir diese Körperbewegungen angeschaut, stets unter dem Tisch, immer in Bewegung, das war sehr, sehr interessant…. Die Traviata natürlich. Alle Rollen, die ich zurzeit mache, sind eigentlich meine Wunschrollen. Ich dachte, ich könnte irgendwann „Elisabetta“ machen, in Don Carlo. Das wurde mir angeboten, aber dann hat es sich zerschlagen.

Können Sie uns schon verraten, was Sie in der nächsten Spielzeit singen werden?
Ich glaube, ich werde in Janaceks „Das schlaue Füchslein“ singen. Und ich glaube, es gibt ein Ballett mit Tschaikowski-Liedern.

Zum Abschluss: Welche Frage wollten Sie schon immer mal in einem Interview beantworten, aber es hat sie noch niemand gestellt?
Keine. (lacht) Keine. Ich bin sehr, sehr spontan. Wenn ich dieses Bedürfnis hätte, hätte ich es erfragt. Ich hätte gesagt: Fragen Sie mich dies.

Herzlichen Dank für dieses Interview!

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La Bohème, 09.03.2011, Gärtnerplatztheater

Lags an dem neben mir herumzappelnden Kind, das ich gerne mal zurückgetreten hätte (fand die Oper übrigens langweilig, was für eine Überraschung), lags an der gemischten Deutsch-Italienischen Fassung, lags an meiner körperlichen Verfassung, oder an allen drei zusammen, ich konnte mich bei dieser leider vorläufig letzten Vorstellung nicht auf das Stück einlassen. Das ist sehr schade, denn es war eigentlich eine schöne Vorstellung. Und ich hatte das einzige Mal in dieser Spielzeit für dieses Stück eine Karte in der ersten Reihe.

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La Bohème, 15.02.2011, Gärtnerplatztheater

Diese Oper ist wirklich zum Weinen schön. Ein sehr schöne Inszenierung, besonders gelungen finde ich den zweiten und den dritten Akt, wobei ich mich immer wieder frage, warum am Gitter das “R” von “enfer” fehlt. Wunderbare Musik, tolle Stimmen, bei dieser Vorstellung stimmte einfach mal wieder alles.

Ein unvergesslicher Abend!

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La Bohème, 23.01.2011, Gärtnerplatztheater

Ich lasse mich gerne unterhalten von einer Oper, aber genauso gerne mag ich es, wenn mich ein Stück bis ins Innerste berührt. Und wenn es dann noch so schön inszeniert ist und so fantastisch gesungen wird wie die „La Bohème“ am schönsten Theater Münchens, dann rollen auch schon mal bereits im ersten Akt die Tränen.

An diesem Abend waren alle aber auch besonders gut, sowohl szenisch als auch musikalisch: Sandra Moon als Mimi ebenso wie Elaine Ortiz Arandes als Musette, auch Harry van der Plas gefiel mir an diesem Abend in der Rolle des Rudolfo, Gary Martin zeichnete ein kraftvolles Portrait des Malers Marcel mit seinem schönen Bariton und Holger Ohlmann überzeugte als Colline mit einer sehr schönen Arie an seinen alten Mantel. Das Künstler-Quartett vervollständigte Daniel Fiolka als Schaunard ebenfalls sehr einprägsam.

Auch die kleineren Rollen waren an diesem Abend mit Martin Hausberg, Derrick Ballard und Hans Kittelmann hochkarätig besetzt. Eine sehr schöne Leistung des Chores und des Orchesters unter Lukas Beikircher trugen zu diesem fast perfekten Erlebnis bei.

An diesem Abend war ich mit Bekannten in der Vorstellung, die entweder schon lange nicht mehr oder noch nie im Gärtnerplatztheater waren. Bei dem Plausch vor der Vorstellung stellte ich zu meiner Überraschung fest, dass ich die Handlung der Bohème fast auswendig kann, obwohl ich sie gar nicht so oft gehört oder gesehen habe. Das zeugt davon, einen wie tiefen Eindruck diese Vorstellungen auf mich machen, insbesondere die in dieser Spielzeit. Vielleicht bin ich einfach reif dafür 😉

Auch den drei anderen hat es sehr gut gefallen und vielleicht ist es dem Theater an diesem Abend ja gelungen, neue Freunde zu finden.

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Oper, zu Tränen rührend

Das war sicher einer der ergreifendsten Abende, die ich bisher erlebt habe. Danke an Elaine Ortiz Arandes, die die Rolle der Butterfly so phantastisch gesungen und gespielt hat. Danke an den Rest, der seinen Teil zu einem unvergesslichen Abend beigetragen hat.

Madame Butterfly

Freitag, 10. Juli 2009
19:30 – 22:20 Uhr

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Humor ist… IV

Zur Weihnachtszeit mal wieder schöne Stimmen in der Fastprovinz. Heimkommen ist ja nun kein Thema mehr, seitdem der netteste aller Verkehrsverbünde noch eine S-Bahn hintendran gehängt hat.

Bis zur Pause dachte ich ja schon, mein lieblingsnichtunterhaltender Starentertainer hätte seine Witzchen vergessen. Schließlich begründete er das Nichtvorhandensein des Programms, dass aber trotzdem vorhanden war, mit Einsparmaßnahmen und verlegte die Met kurzerhand nach Berlin.  So konnte ich die wirklich schönen Arien von Rossini, Verdi und Puccini und mit ihnen die tollen Sänger ungestört genießen. Bei der Gelegenheit fiel mir übrigens auf, dass Verdi wohl gerne bei sich selbst abgeschrieben hat, das Liebesduett zwischen Amelia und Gustav aus dem Maskenball hat eine Stelle, die ziemlich nach Traviata klingt.

Nach der Pause fiel ihm anscheinend alles wieder ein – nein, der Pseudokalauer  zur Gesundheitsreform wird auch beim vierten Mal nicht besser. Den Sängern ist es zu verdanken, dass der Abend trotzdem schön war.

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Oper, eiskalt

CVH Debüt war der Anlass, mal wieder die Bohème anzusehen. Dieses Mal gefiel mir die Inszenierung deutlich besser als beim ersten Mal. Sie ist ein gutes Beispiel dafür, dass man Opern zeitlos inszenieren kann, schließlich hat sie fast 40 Jahre auf dem Buckel. Der Platz im 4. Rang war auch sehr gut, ich hatte einen guten Überblick, nur das Orchester war manchmal etwas zu laut.
Anja Harteros hat wunderbar gesungen, das Debüt von CVH war gut gelungen und daneben hat mir noch Nikolay Borchev am besten gefallen, ich bin halt nun mal ein absoluter Bariton-Fan. Ein toller Abend!

Bayerische Staatsoper

La bohème

17.12.2008
19.30 – 22.10 Uhr

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Oper, traurig

Eben noch fröhliche Männer-WG, dann Sterbezimmer einer Todkranken. So geht das bei Puccini. Und er trifft wieder voll ins Herz.

Schöne Inszenierung, klasse Ensemble. Leider steht im Spielplan schon wieder “Zum letzten Mal”. Zwar erst am 12.Juli, aber da werde ich mal wieder meinen Freundeskreis außerhalb der klassischen Musik pflegen. Wobei ich diese spezielle Freundin, die an diesem Tag ihren altermäßigen Gleichstand mit mir feiert, auch schon mit ins Gärtner geschleppt habe.

La Bohème

Mittwoch, 25. Juni 2008

19.30 – 22.00 Uhr

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Humor ist… III

Heute war ich mal wieder in der Provinz. In der tiefsten. Spannende Frage, ob ich meine letzte S-Bahn erwischen würde, entschied sich zu meinen Gunsten.

Das Konzert war unglaublich gut. Das beste von den dreien bisher. Das lag vermutlich daran, dass es diesmal nur ein Tenor war und somit mehr Raum für den Bariton blieb. Und dieser Tenor ist auch kein eitler Fatzke.  Das Duett von Nadir und Zurga ist wirklich mit das schönste, was ich bisher gehört habe.

Aaaaber: wie immer stößt mir der Moderator sauer aus. Letztens schrub einer, dass seine Moderation nie ins Banale abgleiten würde. Gibt es bei einem Opern-Abend etwas banaleres als Witze über die Gesundheitsreform und Angela Merkel? Und die haben mir beim ersten Mal schon nicht gefallen, beim dritten Mal sind sie einfach nur noch – das lasse ich jetzt lieber, das wäre unappetitlich. Aber vielleicht kann sich der arme Mann keine anderen Witze mehr merken? Den Namen des Tenors konnte er jedenfalls nicht behalten. Und dass bei einem Duett von Marcello und Rodolfo aus La Boheme die Sopranistin nicht mitsingt, kann selbst ich als Opernlaie mir denken.

Trotzdem werde ich weiter Abende in dieser Besetzung besuchen. Einfach bei der Moderation auf Durchzug schalten und die wirklich schönen Stimmen genießen.

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Oper, zum Weinen schön

Weil es ja nun nichts wurde mit Barcelona, hab ich mir noch schnell eine Karte gekauft. Sehr schön. Da musste ich mir am Ende ein paar Tränchen aus dem Augenwinkel wischen.

Anders als bei Carmen im übrigen. Da schniefte nur letztens eine neben mir so laut, dass ich ihr wortlos meine Notfall-Taschentücher rüberreichte.

Sandra Moon war wieder toll. Sie bringt die Schwindsucht gut rüber, auch wenn sie unter der vielen Schminke aussieht wie das blühende Leben. Gary Martin und Adrian Xhema beide mal wieder excellent. Das mag ich übrigens am Gärtner so: eben sieht man sie noch auf der Bühne, jetzt in der U-Bahn. Oper zum Anfassen.

Staatstheater am Gärtnerplatz

La Bohème

Freitag, 15. Februar 2008
19.30 – 22.00 Uhr

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