Zuerst einmal zum Ort des Geschehens: die Lesung fand im Neubau des Ballonmuseums statt, man kommt rein und muss eine Rampe hinunter, von der aus man den Nachbau eines Ballons von 1786 bewundern konnte. Unten war dann eine Art Amphitheater, vor dem der Tisch für die Lesung aufgebaut war. So schön wire die Umgebung war, leider war es sehr unbequem zu sitzen und zu dunkel für gute Fotos.
Nach der Begrüßung durch die Veranstalterin spielte erst mal eine Gruppe von vier Musikanten auf der Laute, Drehleier, Trommel und etwas Bass-ähnlichem. Danach wurden verschiedene kostümierte Menschen im Publikum vorgestellt, die unter anderem Elias Holl, den Erbauer des Augsburger Rathauses, und eine Fuggerin darstellten. Nach einer weiteren Runde Musik begann Sina mit der Lesung.
Trotz rauer Stimme legte Sina gleich los und stellte den Bezug von dem Ballon über ihr zur Zeit der Handlung der Goldschmiedin her. Weiter gings mit dem Anfang des Romans und und der Verwandlung Julianes. Dazwischen erzählte Sina völlig frei immer wieder von den historischen Zusammenhängen, dem Tagebuch Karls VII und anderen für den Roman wichtigen Fakten. Dann entführte sie uns in die Innenstadt von Augsburg zur Zeit Julianes mittels einer Präsentation von Stichen aus dieser Zeit. Auch hier verzauberte sie ihre Zuhörer wieder mit ihrem Detailwissen. Dazu passend war das letzte Stück aus dem Roman vor der Pause die Szene, als Drentwett an Julianes Arm durch Augsburg zum Beschauamt geht.
Nach der Pause gab es nochmals Musik, und die Szenen von der Vergoldung der Krone, Mathias und Juliane im Gasthof “Drei Mohren” und die Szene von der Fertigstellung der Krone. Die Lesung endete mit der Sequenz des Gegenspielers, die sich daran anschliesst. Sina kann toll lesen, sehr akzentuiert und vor allem völlig frei sprechen. Souverän beantwortete sie noch eine halbe Stunde lang Fragen, warum sie zum Beispiel den Drentwett so und nicht anders angelegt hat, was passiert wäre, wenn Drentwett aufgeflogen wäre etc.
Leider musste ich bald nach dem Ende der Lesung gehen, so dass es nur noch zu einem kurzen Hallo und einer Widmung reichte.
Es war ein toller Abend, danke Sina!
Kleine Begebenheit am Rande: auf meinem Weg zum Augsburger Hauptbahnhof kam ich mit der Straßenbahn an einer Haltestelle namens “Drentwettstraße” vorbei
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