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Taiwan 2009, Tag 4

Heute morgen verließen wir die JuHe gegen Osten. Ich musste natürlich nochmal den „wunderschönen“ Ausblick aus unserem Fenster festhalten. Wenn auf der Baustelle gearbeitet wurde, hatten wir das Gefühl, dass gar kein Glas vorhanden ist, so laut war es.

Am Bus erwartete uns wie immer unser treuer Councellor Henry, damit auch ja keiner in den falschen Bus einsteigt. Es ist alles sehr gut organisiert, manches vielleicht zu gut. So dürfen wir uns zwar zum Essen meistens nur mit unserer Gruppe zusammensetzen, aber die Zimmer werden jedesmal neu gemischt. So habe ich morgen meine dritte Bettgenossin in der vierten Nacht. Manche der Regularien wären bei einer Gruppe Vierzehnjähriger vielleicht angebracht, aber immerhin hat man die Regel, dass um 23 Uhr kontrolliert wird, dass auch jeder im Bett liegt, durchgestrichen.

Der erste Stop war im Pinglin Traffic Control Center. Die Taiwanesen sind unglaublich stolz auf den knapp 13 Kilometer langen, im Jahre 2006 eröffneten Hsuehshan-Tunnel. Er wurde trotz widrigster Umstände, die wir in einem Film präsentiert bekamen, vorangetrieben und schließlich vollendet. Wir durften dann auch noch einen Blick in den Überwachungsraum werfen. Auch hier stellte sich, wie schon gestern bei der Firma Wistron, ein wenig das Gefühl ein, dass wir nicht die einzigen Besucher sind, die das Ganze vorgeführt bekommen.

Nachdem wir hindurch gefahren waren, konnten wir in einem begehbaren Modell den Aufbau des Tunnels begutachten und Erinnerungsstücke an den Bau betrachten.

Wieder zurück im Bus, lernten wir wieder etwas zur taiwanesischen Kultur. Jeder Reisebus ist mit einer Karaokeanlage bestückt. So ging es singend und teilweise tanzend gen I-Lan, wo in einem McDonalds ein Burger zum Mittagessen auf uns wartete.

Am Nachmittag stand ein Besuch im Center for traditional Arts an. Was eigentlich sehr gut klang, nämlich Handwerkern bei der Ausübung ihrer jahrhundertealten Berufe über die Schulter zu schauen, entpuppte sich als recht touristische Angelegenheit mit zwar teilweise recht schönen, aber auch ziemlich teuren Souvenirs und jeder Menge Fressbuden. Es gab auch eine farbenprächtige Darbietung eines taiwanesischen Märchens, das war recht nett anzusehen.

Eine kleine Anmerkung zum Wetter: wir hatten heute viel Sonne, in der es fast unerträglich heiß ist, obwohl sie nicht stark scheint, da es immer sehr dunstig ist. Jeden Nachmittag zur gleichen Zeit verschwindet die Sonne hinter dicken Wolken, es wird aber nicht kühler, es regnet aber, zumindest bisher, nicht. Es wird sehr schnell dunkel und um sieben Uhr ist es stockfinster. Abhilfe gegen die Hitze versucht man mit Neblern zu schaffen, die Verdunstungskälte bringen sollen, das funktioniert aber nicht. Es führt nur zu noch mehr Luftfeuchtigkeit.

Abendessen gab es dann wieder in I-Lan, in einem schicken All-you-can-eat mit individuell zusammengestellten und frisch zubereiteten Speisen. Ich mochte besonders gern die Süßkartoffelknödel, die mit Bohnenpaste gefüllt waren. Und weit und breit kein Brokkoli.

Die Nacht verbringen wir in einem Hotel in Chiaoshi, ein Ort, der berühmt ist für seine heissen Quellen. Das Hotel ist allerdings um Klassen schlechter als die JuHe in Taipei.

Morgen geht es weiter in den Taroko-Nationalpark.

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Taiwan 2009, Tag 3

Heute morgen besuchten wir als erstes die Firma Wistron. Diese Firma pruduziert im Auftrag anderer Firmen Fernseher, Laptops, Smartphones und Server. Nur weiss das keiner, weil nur der Name des Auftraggebers auf der Ware steht. Er hat uns einige Namen verraten, aber ich werde den Teufel tun und die hier bloggen. Außerdem entwirft die Firma auch Geräte und kümmert dich um die Vertriebswege. Damit sind sie immerhin zur drittgrößten Firma in Taiwan aufgestiegen. Die Führung durch die Fertigungs-, Qualitätssicherungs- und Verpackungshallen war sehr interessant.

Danach ging es im Sauseschritt zum Mittagessen. Man muss dazu wissen, dass wir in Gruppen eingeteilt sind, d.h. alle sechs Deutschen plus die vier Österreicher sind in einer Gruppe. Das ist insofern sinnvoll, weil unser Ansprechpartner für die Gruppe Deutsch spricht und sich so manche Fragen vielleicht etwas präziser stellen lassen. Ein bisschen doof wird es aber dann, wenn man sich zum Essen zusammensetzten muss. Dadurch können wir uns über die Gruppe hinaus wenig mit den anderen austauschen. Das ist schade, denn hier haben sich noch Polen, Esten, Slowaken, Finnen, Iren, Franzosen, Portugiesen und Afrikaner zusammengefunden und wir werden auch von taiwanesischen Studenten begleitet. Vermutlich habe ich jetzt sogar noch diverse Nationalitäten unterschlagen, alles  in allem eine Gruppe von ca. 80 Personen. Aber noch haben wir ja genügend Zeit. Diesmal war die Suppe sehr schmackhaft, Tofu, Fisch und Glasnudeln in einer sehr würzigen Brühe. Auch der Rest war wirklich herrlich, Passionsfrucht mit Sprossen gefüllt, zartes Rindfleisch mit jeder Menge Knoblauch und mit Fisch gefüllte Röllchen. Bis jetzt musste ich hier jedenfalls noch nicht hungern. Und auch bei diesem Mittagessen haben wir wieder etwas gelernt: keine Teebecher an den Rand des drehbaren Oberteiles des Tisches stellen, sie landen garantiert irgendwann bei jemandem im Schoß.

Am Nachmittag stand erst das Government Information Office, die oberste Marketingbehörde des Landes auf dem Programm. Der Leiter führte nach einem kurzen Film ein wenig in sein Land ein und beantwortete danach sehr offen Fragen. Neu war für mich zum Beispiel, dass die Jugend in Taiwan sehr von Japan beeinflusst wird und dort auch Cosplay sehr beliebt ist.

Im Anschluss daran fuhren wir zum Aussenministerium, wo wir eine etwas konfuse Rede zum Thema “Flexible Diplomaty” hörten. Danach gab es einen kleinen Empfang, auf dem auch der stellvertetende Aussenminister ein paar Wort sagte und man sich mit verschiedenen Vertretern des diplomatischen Dienstes und des Ministeriums unterhalten konnte.

Nächster Programmpunkt war ein Besuch des größten Buchladens in Asien, dem Eslite Bookstore, der zudem auch noch 24 Stunden geöffnet hat. Schade, dass kaum englische Bücher über Taiwan erhältlich waren, sonst wäre ich dort sicher nicht mit leeren Händen rausgegangen.

Nach zwei Stunden Bummeln in dem Komplex, in dem auch noch andere Läden untergebracht waren, gab es zum Abschluss noch einen Burger, der die lange Wartezeit leider nicht wert war. Aber durchhaus ene interessante Erfahrung, Fastfood als Verpflegung einer Culture  Study Tour.

Nach 13 Stunden on the road ging es in die heimische JuHe, packen für den morgigen Trip in die Berge.

Da wir jetzt dann zwei Nächte “auswärts” unterggebracht sind, weiss ich nicht, wie die Möglichkeiten zum Bloggen sind. Vielleicht schaffe cih es erst am Samstag wieder, darüber zu berichten.

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Taiwan 2009, Tag 2

Der Flug war ok, nur etwas lang mit knapp 13 Stunden nonstop. In Taipei alles glatt gegangen, durch Pass- und Zollkontrolle ging es ohne Verzögerung. Am Ausgang wurden wir schon erwartet, es waren ausser mir nämlich noch fünf andere in dem Flieger. Nachdem wir uns aber ja vorher nicht kannten, war eine Verabredung vor dem Start auch nicht möglich. Leichte Schwierigkeiten hatte ich dann mit dem Geldabheben, aber letztendlich hat auch das funktioniert.

Die Jugendherberge ist schon fast luxuriös, wir sind in Doppelzimmern untergegebracht. Hier gibt es freies WLan und so werde ich wohl zeitnah berichten können.

Zum Mittagessen gab es undefinierbar, eklig schmeckende Wassersuppe und leckeres Hühnchen. Schon bei der ersten Mahlzeit gelernt: Hühnchen isst sich schlecht mit Stäbchen, wenn man nicht hinterher die Knochen ausspucken will.

Am nachmittag die erste Einführung in die chinesische Kultur: leichte Sprachübungen und einen Kurs im Knüpfen des ältesten chinesischen Knotens, dem Double Coin Knot. Das war sehr nett und hat richtig Spass gemacht. Danach eine STunde Orientation, d.h. manchmal bis ins kleinste Detail geregelte Abläufe, manches ziemlich bürokratisch, aber so ist es halt.

Am Abend Welcome Banquet mit traditionellen chinesischen Tänzen, Ansprachen und leckerem Essen. Da hier in der JuHe striktes Alkoholverbot herrscht, anchliessend noch Bummel über einen Nachtmarkt bei einem Bier aus der Dose. Jetzt todmüde und ab ins Bett.

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Taiwan 2009, Tag 1

Also ich bin zwar noch nicht in Taiwan, aber bald geht es los. Ich bin ja gestern schon von München losgefahren und habe bei Frankfurt bei einer lieben Eule übernachtet. Eine Anreise über Nacht wäre mir zu stressig gewesen.

So konnte ich gestern und heute morgen ganz entspannt anreisen. Ich war früh genug am Flughafen, um noch das Terminal zu wechseln, mich aus der Gruppenschlange wieder auszureihen und einzuchecken.

Aus dem gemütlichen Bummel nach der Security wurde leider nichts. Frankfurt hat die Securitychecks am Gate, da kann ich nicht entspannen, wenn ich da nicht durch bin. Danach kann man nichts mehr kaufen, sondern nur rumsitzen. Great.

So verabschiede ich mich jeetzt mal aus Deutschland. Ich werde versuchen, über die Reise zu bloggen, mal sehen ob es funktioniert. Es würde mich freuen, wenn der ein oder andere mal vorbeischaut 🙂

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