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Corinna Klimek am 5. Februar 2011 23:43 Puerto de la Cruz wollte in guter Erinnerung bleiben. So hat es sich zum Abschied herausgeputzt, den Himmel blitzblau gewaschen und die Sonne aus ihrem Versteck gelockt. So ging ich ein letztes Mal am Strand entlang, meine Füße in der Brandung, genoss den Sonnenschein auf meiner Haut und versteckte die Augenblicke in der verborgenen Kammer meines Seins, hervorzuholen an Tagen, an denen es mir schlecht geht.
Danach den ersten und einzigen Sangria dieses Urlaubs getrunken, abgeholt worden, eingecheckt, abgeflogen, angekommen, einen kleinen Teil meines Selbst habe ich zurückgelassen. Ich werde wiederkommen, aber dann spreche ich besser spanisch. Das hat mich an mir selbst genervt, über ¡Hola! bin ich nicht wirklich hinausgekommen. Ich finde es anmaßend zu erwarten, dass in einem anderen Land jemand meine Sprache spricht. Da hätte ich mich in der Vorbereitung wesentlich mehr drauf konzentrieren müssen, aber ich war ja so wenig vorbereitet, dass ich sogar ohne Führer und Karte losgeflogen bin.
Und das nächste Mal reicht ein Badeanzug 😉
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Corinna Klimek am 4. Februar 2011 08:51 Ich erwachte um 4.16 Uhr mit dem konfusen Gedanken, dass es an meiner Tür geklopft hatte. Da ich nicht öffentlichkeitstauglich bekleidet war, wartete ich ab, aber es klopfte nicht noch einmal. Vielleicht hatte ich es mir auch nur eingebildet. Danach träumte ich wilde Träume, die erklärten, warum es geklopft hatte, bis mich der Wecker um 7 gerade aus einer Tiefschlafphase riss.
Ich hatte ein frühes Frühstück bestellt, um einen Bus zu erreichen, mit dem ich auf die andere Seite der Insel fahren wollte, um wenigstens mal einen Tag Sonne zu haben. Mit mir auf den Bus wartete eine Gruppe, wie sollte es anders sein, älterer Deutscher, die offensichtlich zum Wandern gehen wollten. Der Bus hatte Verspätung, es wurde gemeckert, er kam, es wurde gedrängelt, obwohl wir alle zweimal reingepasst hätten. Diese rechthaberischen und egoistischen Touristen gehen mir ja so was von auf den Senkel, merken die den gar nicht, wie sehr sie sich selbst die Urlaubsfreude kaputt machen? Ein bisschen mehr Gelassenheit und Einlassen auf eine Kultur, die sich in manchen Dingen von unserer unterscheidet, könnte wirklich nicht schaden.
In Icod stieg ich um und genoss erst mal eine Viertelstunde Sonne, während ich auf den Bus wartete, der mich quer über die Insel nach Playa de Las Americas bringen sollte, wo ich auf noch mehr Sonne hoffte. Die Fahrt war fantastisch. Wir schraubten uns immer höher, fuhren oberhalb von Carachico vorbei und unterhalb des Teide, der mal wieder in Wolken gehüllt war. Wir fuhren durch raue Berglandschaft und Täler voller blühender Mandelbäume. An jeder Kurve bot sich ein neuer, atemberaubender Anblick.
Dummerweise erinnerte sich mein Magen daran, dass es mir früher gerne schlecht wurde beim Busfahren, insbesondere bei Serpentinen, und so kämpfte ich die meiste Zeit damit, die Übelkeit im Zaum zu halten und war froh, als ich nach zwei Stunden wieder aussteigen konnte.
Hier im Süden war es fühlbar wärmer als in Puerto de la Cruz und die Menschen daher leichtbekleideter. Selten habe ich so viele halbnackte Männer rumlaufen sehen. Auch nicht immer ein schöner Anblick.
Kaum setzte ich mich an den Strand, als die Sonne schon hinter Wolken verschwand und im Laufe der nächsten drei Stunden nur sporadisch, aber immerhin öfter als an meinem Urlaubsdomizil dahinter hervorkam. das feierte ich mit einem weiteren Freiluftbier. Hier sprach man Englisch und trank sehr günstiges einheimisches Bier.
Da ich keinesfalls den gleichen Weg zurückfahren wollte, hatte ich mir vorgenommen, über Santa Cruz heimzufahren. An der Bushaltestelle entdeckte ich jedoch, dass es einen direkten Bus über die Autobahn nach Puerto gab, den ich dann auch nahm. Die Route war leider nicht so malerisch, aber immerhin konnte ich schon nach zwei Stunden am Busbahnhof in meinem Urlaubsort wieder aussteigen. Zurück zum Hotel führte mich der Weg ein letztes Mal am Meer entlang.
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Corinna Klimek am 4. Februar 2011 08:16 Am Morgen stürmte und regnete es mal wieder heftig und so verbrachte ich den Großteil des Tages mit Schreiben und Lesen. Erst am Nachmittag lud das Wetter wieder zu einem Spaziergang ein.
Ich stieg die ca. 200 Stufen zum Aussichtspunkt La Paz hinauf. Dort residiert ja der rot-weiße Kater, eine der ganz wenigen Katzen, die ich hier auf der Insel gesehen habe. Wenn ich zurückdenke an frühere Urlaube, assoziiere ich immer Aufenthalte im Süden mit Unmengen von Katzen. Entweder es ist schlicht hier nicht so oder es hat sich bei der Katzenpopulation einiges getan. Der hier ist jedenfalls auch kein Streuner, er ist gut genährt und gepflegt.
Danach gönnte ich mir das allererste Freiluftbierchen dieses Urlaubs in einem Café mit Blick über die Bucht. Dafür, dass man Deutsch spricht und KöPi trinkt, war der Preis noch recht zivil. Ich tat, was ich am Liebsten tue, andere Menschen beobachten. Mir fällt auf, dass hier unheimlich viele Menschen mit Nordic-Walking-Stöcken unterwegs sind. Nur macht keiner von denen Nordic Walking, das dient nur zum Kaschieren des Gehstockes, den man eigentlich benötigt.
Zurück in der Bucht lief ich noch eine Weile am Wasser entlang. Es wird mir fehlen, das Meer.
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Corinna Klimek am 2. Februar 2011 23:36 Ich kann ja seit einigen Jahren nie ohne Klassik, obwohl ich auch gerne andere Genre höre. Aber wenn ich irgendwo bin, schaue ich auch immer nach Konzerten oder Vorstellungen. So fiel mir in der Touristeninformation natürlich gleich das Plakat auf, das ein Konzert für Klarinette und Piano ankündigte.
Diese Konzerte werden durch eine Stiftung organisiert und finden fast jedes Wochenende in Puerto de la Cruz statt. Der Eintritt kostet nur 5€ und das Ambiente ist nett, eine Art Café mit einem erhöhten Podest in der Mitte. Die Stühle werden da aufgestellt, wo sie gerade hinpassen und ich hatte das Glück, obwohl ich ziemlich spät dran war, den vordersten Stuhl direkt am Podium zu erwischen. Ich hatte somit freie Sicht auf das sehr expressive Spiel des Klarinettisten Cristo Barrios, der wie ich erst danach herausfand, auch über die Grenzen der Kanaren sehr bekannt ist. Sein Partner am Flügel war David Martel, ebenfalls kein unbekannter.
Das Konzert teilte sich in drei Teile, mit jeweils einer Pause dazwischen. Etwas befremdlich fand ich, dass die nette Dame, die uns dreisprachig begrüßte, sagen musste, dass man während des Konzertes sitzen bleibet, aus Sicherheitsgründen und aus Respekt vor den Musikern. Das sollte doch eigentlich selbstverständlich sein, oder?
Den Anfang machte das Adagio von Baermann, das mir jetzt beim Nachhören besser gefällt als beim ersten Mal, das brauchte wohl seine Zeit. Auch das zweite Stück, eine Sonate für Klarinette und Piano von Poulenc, erschloss sich mir erst beim Wiederhören, den dritten Satz gab es nämlich nochmal als Zugabe.
Sehr gut schon beim ersten Mal haben mir die Arabesque von Tailleferre und die Fantasiestücke Op. 73 von Schumann im zweiten Teil gefallen und auch “Beau soir” von Debussy und Weber’s Variationen haben mir schon beim ersten Hören zugesagt.
Neben der der bereits erwähnten Zugabe gab es eine weitere alleine von Cristo Barrios, die war auch fantastisch, aber leider habe ich das Stück nicht gekannt. Ein sehr schöner Abend mit vielen neuen Höreindrücken. Ich war ja schon immer ein Fan der Klarinette, vielleicht sollte ich mich ein wenig mehr mit Stücken dafür beschäftigen.
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Corinna Klimek am 2. Februar 2011 18:50 Nachdem das Wetter leider immer noch nicht zur Teide-Besichtigung einlädt, fiel meine Wahl auf Garachico. Natürlich wieder mit dem Bus, diesmal war ich auch rechtzeitig da, um mich in die Schlange einzureihen. Ich bin ja der Auffassung, „When in Rome, do as the Romans do“, leider haben das nicht alle deutschen Touristen verinnerlicht und so schwappte eine Welle der Empörung durch die Wartenden, als der Busfahrer sich erdreistete, nicht ganz bis zum Start der Schlange vorzufahren, sondern fünf Meter dahinter stehen zu bleiben. Derweil der Rest kaum Luft bekam vor lauter Nörgelei, tauschte ich mit meiner spanischen Sitznachbarin Halsbonbons. Stehen musste hier übrigens nur, wer so wie ich gestern auf den letzten Drücker kam, also ganz umsonst die ganze Aufregung.
Garachico war wirklich nett, es gab in einem ehemaligen Kloster eine schöne Ausstellung mit alten Fotos, so etwas finde ich ja immer ganz spannend. Auch sonst gab es schöne alte Adelspaläste zu bewundern und Gässchen zum Durchstreifen. Und es gab Sonne über Garachico! Jedenfalls zeitweise. Ich hatte Lust, mal mittags ein bisschen authentisch örtlich zu essen, aber leider war mein Bargeld etwas limitiert, da die Postbank 48 Stunden brauchte, um eine Überweisung auf der Sparkarte gutzuschreiben und fast nirgends Kreditkarten akzeptiert wurden. Ich landete dann in einer Boazn, die mit ihrem mehrsprachigen, laminierten Menü nichts gutes verhieß. Der Kichererbseneintopf war dennoch sehr schmackhaft und der Wein nicht allzu greislig.
Auf dem Weg nach Hause sah ich für 30 Sekunden den Teide in seiner ganzen Pracht, bis ich die Kamera herausgefummelt hatte, war er jedoch schon wieder in Wolken gehüllt.
Den Ausflug dorthin werde ich wohl auf den nächsten Urlaub verschieben müssen.
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Corinna Klimek am 2. Februar 2011 18:48 Heute morgen war ich ziemlich gerädert, Nachts um Zwei gab es einen Feueralarm und obwohl es wie sonst auch ein Fehlalarm war, war ich natürlich ziemlich beunruhigt und konnte nicht gleich wieder einschlafen. An der Rezeption wusste man offensichtlich gar nichts davon, man versprach nachzuforschen. Die Feueralarme am Abend zwischen sechs und sieben wurden offensichtlich immer durch die Küche ausgelöst, aber einen mitten in der Nacht konnte man sich nicht erklären.
Also auf zum Busbahnhof, der ca. 20 Minuten zu Fuß entfernt liegt und gerade noch in den Buz nach Santa Cruz gesprungen. Das bedeutete 40 Minuten stehen und ich mag wenig weniger als im Bus zu stehen, seitdem ich einmal bei einem Bremsmanöver gestürzt bin. Aber im nächsten wäre es sicher nicht besser gewesen.
Der zentrale Busbahnhof in Santa Cruz ist am Rand der Stadt , direkt gegenüber des Auditorio de Teneriffe. Da die Busse, wie ich mittlerweile herausgefunden habe, bis spät in die Nacht verkehren, kann ich bei einem nächsten Besuch durchaus auch mal eine Veranstaltung dort einplanen.
Bis ich an der Altstadt angekommen war, fing es wieder an zu regnen. Glücklicherweise ist es nicht kalt, aber ein ganz kleines bisschen nervt es inzwischen schon. Ich muss ja keinen durchgehenden Sonnenschein haben, aber so hin und wieder wäre es schon ganz nett. Die Spanierinnen erkennt man übrigens an ihren Jacken. Während ich, so lange es trocken ist, nur mit T-Shirt und Hemd darüber herumlaufe und mit der Regenjacke ins Schwitzen komme, tragen die Damen hier dicke Woll- und Daunenjacken.
Ich bin etwas herumgelaufen, habe im Parque Garcia Ganabria unter Bäumen Mittag gegessen und bin dann die Rambla de Santa Cruz an verschiedenen Plastiken, unter anderem von Henry Moore, hinunterspaziert.
Wenn ich im Urlaub bin und es sich ergibt, mache ich immer drei Dinge besonders gern: den Zoo und die Friedhöfe besuchen und mit der Trambahn fahren. Da es eine Linie gibt, die Santa Cruz mit La Laguna verbindet, lag es auf der Hand, diese auch zu benutzen. La Laguna stellte sich als nettes Örtchen heraus, das mich mit seinen alten Gässchen und Häusern bezauberte.
Zurück in Puerto de la Cruz wurde ich beim Abendspaziergang von einem ganz besonderen Anblick belohnt: der Himmel hatte sich in flüssiges Lava verwandelt!
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Corinna Klimek am 2. Februar 2011 18:42 Auch an diesem Sonntag war wieder sehr wechselhaftes Wetter vorherrschend. Trotzdem stieg ich die vielen Stufen zum Jardin Botanico hinauf. Dort angekommen, hätte ich fast wieder umkehren müssen, da ich nur etwas Kleingeld und einen 50 €-Schein hatte und der Kassierer nicht wechseln konnte oder wollte. Es ist mir schon öfter aufgefallen, dass man hier größere Scheine eher nicht so gerne sieht und alles ab 20 € auch auf Echtheit überprüft. Der Eintritt betrug 3€, ich konnte gerade noch 2,40€ zusammenkratzen und wurde mit einer Kinderkarte durchgelassen 😉
Im Garten selbst blühte nicht wirklich viel außer haufenweise Amaryllis und die unvermeidlichen Strelizien, aber die ganzen sehr großen Büsche und Sträucher, die fast schon zu Bäume geworden sind, waren doch recht beeindruckend. Da es gerade mal wieder nicht regnete, beschloss ich ein wenig oberhalb des Ortes entlang zu wandern, um dann am Meer wieder zum Hotel zurück zu gehen.
Zurück im Hotel war es dann fast schon Zeit, sich für das klassische Konzert fertig zu machen, das um 18 Uhr ganz in der Nähe stattfinden sollte. Der Bericht darüber findet sich in einem eigenen Post.
Den Abschluss bildete wie immer das Abendessen im Hotel. Das Essen ist okay, vor allem, wenn man den Preis bedenkt, und wenn man sich erst einmal alles ausgekundschaftet hat, wo es das kurz gebratene Fleisch gibt und die sehr heißen Teller, dann ist es für ein Buffet schon ganz gutes Essen. Ich habe mir vorgenommen, den Verlockungen, die ein solches Buffet mit sich bringt, nicht nachzugeben und von allem nur wenig und nur einmal zu nehmen und das ist mir bisher auch ganz gut gelungen. Auch die vier Stockwerke danach ins Zimmer hoch, das Restaurant liegt im Keller, fallen mir jetzt schon leichter als noch am Beginn des Urlaubs. Ich mache zwar keinen expliziten Sport, aber ich bewege mich viel mehr als daheim und merke, das mir das gut tut.
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Corinna Klimek am 30. Januar 2011 10:32 Es regnet. Und regnet. Und regnet. Gut, dass ich mir Arbeit mitgebracht habe. Am Nachmittag zeigt sich ein kleines Fleckchen blauer Himmel und die Straßen sind trocken. Auf halbem Weg die Stufen hinauf zum Taoro Park überrascht mich ein Platzregen. Das Wasser rinnt in Sturzbächen den Berg hinunter, die Gullis laufen über. Ich schaue mir noch den Park an, versuche einem auf dem von der Touristeninformation ausgegebenen Flyer beschriebenen Weg zu gehen und gebe es irgendwann auf. Zurück ins Hotel, mit Buch ins Bett, bis ich einigermaßen trocken und aufgewärmt bin. Abends zeigt sich nochmal ganz kurz die Sonne und malt einen Regenbogen an den Himmel.
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Corinna Klimek am 29. Januar 2011 22:20 An diesem Morgen erwachte ich auch ohne Wecker früh und sah zum ersten Mal große Stücke blauen Himmels. Ich hatte mir für diesen Tag den Loro Parque vorgenommen und das Wetter war ideal dafür. Es gibt einen kostenlosen Mini-Train von der Strandpromenade zum Park und ich ergatterte gerade noch den letzten Platz im ersten, der fuhr. Es ging in halsbrecherischer Fahrt durch den Ort, auf dem Weg konnte ich das erste Mal den Teide sehen, oder zumindest was ich dafür gehalten habe, jedenfalls einen schneebedeckten Gipfel.
Der Park kostet 32 € Eintritt, das ist ziemlich viel, aber man darf auch nicht vergessen, dass es kein staatlicher oder städtischer Zoo ist und somit vermutlich nicht subventioniert wird. Neben unglaublich vielen Papageien-Arten gibt es auch Gorillas, Schimpansen und andere Affen, Raubtiere, ein Pinguinhaus, ein Aquarium und seit neuestem Otter. Die Tiere scheinen einigermaßen artgerecht gehalten zu werden, zumindest sind die Gehege geräumig und bieten Platz für die unterschiedlichsten Aktivitäten. Eine große Attraktion sind die verschiedenen Shows, Seelöwen, Delphine, Papageien und Orcas zeigen ihr Geschick und ihr Können. Dabei wird immer wieder betont, dass die Tiere, vor allem die Orcas, nie gezwungen werden und dass ein großes Vertrauen zwischen Trainer und Tier herrschen muss. Jedenfalls waren alle Shows sehr beeindruckend und wer hätte gedacht, dass mir ein Schauer über den Rücken läuft, wenn 15 große und kleine Papageien dicht über meinem Kopf kreisen, während ein Tenor „Nessun dorma“ schmettert? Im Aquarium gab es einen Wassertunnel, durch so was muss ich immer ganz schnell durch, sonst wird mir schlecht durch die Verzerrung, aber es war schon faszinierend, mal so einen Hai von ganz nah zu sehen und doch geschützt zu sein.
Besonders nett war, dass es ziemlich viel Nachwuchs gab, bei den Faultieren, bei den putzigen Erdmännchen und sogar bei den Jaguaren. Hier war eines schwarz wie die Mutter und eines gefleckt wie der unsichtbare Vater. Es gibt einen weißen Tiger, der später Besuch von einem normal gefärbten Artgenossen bekam, die beiden mochten sich aber wohl nicht sonderlich, da gab es ganz schon viel Geknurre.
Am Himmel zeigten sich zwar schon wieder dunkle Wolken, als ich den Park verließ, aber noch behielt die Sonne die Oberhand und so spazierte ich am Strand und durch die Stadt zurück zum Hotel. Auf dem Weg hinunter ans Wasser stieg mir ein Geruch in die Nase, der mich schlagartig in meine Kindheit zurückversetzte. So nach Meer und Gegrilltem roch es immer in den Restaurants in den Urlauben meiner frühesten Erinnerung. Als ich ungefähr vier war, machten wir Urlaub auf der Insel Krk. Wir wohnten in einem familiengeführten Hotel, dessen Besitzer meine Eltern über fünf Ecken kannten. Ich hatte eine eigenes Zimmer und fühlte mich wie eine Prinzessin. Meine Eltern liessen mich sogar für ein paar Tage allein bei Nada und Jerko, die in diesem Urlaub wie Großeltern zu mir waren. Wir sind auch später noch einmal dorthin gefahren, aber die beiden waren gestorben und es war einfach nicht mehr das Selbe.
Am einem Sandstrand kann man schon mal ins Grübeln kommen, wenn man zurückblickt und feststellt, dass die Fußspuren schon wieder vom Meer weggewaschen worden sind, über die eigene Vergänglichkeit und die Spuren, die wir in dieser Welt hinterlassen.
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Corinna Klimek am 27. Januar 2011 23:19 Das Hotel erweist sich als Glücksgriff. Nicht nur das Zimmer ist schön, nach einigem Bohren funktioniert jetzt auch das WLAN auf dem Zimmer und die zwei Sachen, die ich heute morgen an der Rezeption vorgebracht habe (ein kaputter Bügel, an dessen spitzem Nagel ich mir fast den Finger aufgerissen habe und eine kaputte Lampe) wurden zumindest versucht zu erledigen. Die Vorhänge schließen absolut dicht und man hört nichts aus den Nachbarzimmern. Zudem war das Rührei beim Frühstück fast sensationell gut und auch der Kaffee ist genau nach meinem Geschmack. Das Personal ist sehr freundlich und bemüht, manchmal nur leider etwas überfordert.
Da mittags die Begrüßung durch die Reiseleitung stattfinden sollte, bummelte ich am Vormittag durch die nahe gelegene Altstadt. Es regnete immer mal wieder, war ansonsten aber so warm, dass ich mit einem langärmeligen T-Shirt ohne Jacke gehen konnte. Auffällig ist, dass man sich hauptsächlich auf deutsche Touristen eingestellt hat. Das ist auch die vorherrschende Sprache in den Straßen, nur hin und wieder hört man Englisch oder gar Spanisch. Ich kann mir aber auch sehr gut vorstellen, warum es so viele hier her zieht: das Klima ist trotz Regens sehr mild, Oleander und Hibiskus blühen bereits und die Vögel zwitschern. Wenn man mal die Hausmannskost bei Moni und Gert hinter sich gelassen hat und in die Nebenstraßen eintaucht, hat die Stadt einen sehr eigenen Charme. Ich kann mir gut vorstellen, hier noch einmal her zukommen. Ein Wanderurlaub müsste traumhaft sein.
Mittags erzählte uns dann die Reiseleiterin ein paar ganz interessante Sachen, aber der einzige Ausflug, den ich gerne gemacht hätte, morgen auf den Teide, war schon ausgebucht und findet möglicherweise gar nicht statt, weil die Straßen hinauf wegen des gestrigen Sturmes noch gesperrt sind. So werde ich komplett mit Öffentlichen unterwegs sein, auch auf den Berg hinauf fährt eine Linie. Das habe ich heute schon ausgekundschaftet, nach der Begrüßung bin ich zum Busbahnhof gelaufen und habe mir die Örtlichkeiten angesehen.
Nach einer kurzen Siesta bin ich dann in den Stadtteil La Paz hinaufgestiegen, von hier hat man eine gute Aussicht auf die Stadt, auch den Teide würde man von dort sehen, wenn er nicht dauernd durch die Wolken verborgen wäre. Nachmittags war es trocken und so setzte ich mich noch eine Weile ans Meer, durch die ziemlich hohen Wellen lag fast so etwas wie ein Dunst in der Luft, das war sehr angenehm nach den ganzen Autoabgasen. Auch das Abendessen war wieder in Ordnung, ich habe aber für mich beschlossen, am letzten Abend noch mal möglichst authentisch Essen zu gehen, so weit das hier möglich ist.
Die Bilder des heutigen Tages:
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