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Charleys Tante, 12.01.2014, Kammeroper München im Künstlerhaus

Über die neue Produktion der Kammeroper München habe ich drüben bei mucbook geschrieben.

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Veranstaltungshinweis: Premiere Charleys Tante, 09.01.2014, Kammeroper München im Künstlerhaus

[singlepic id=1698 w=240 h=320 float=left]Operette nach dem Lustspiel von Brandon Thomas
Buch & Gesangstexte von Dominik Wilgenbus
Musik von Ernst Fischer Bearbeitung &
Arrangement von Alexander Krampe
Seit der Uraufführung 1892 ist „Charleys Tante“ ein Publikumsrenner. Die größten Schauspieler reißen sich bis heute darum, als falsche Tante und Anstandsdame das viktorianische Oxford aus den Fugen zu bringen, jegliche Prüderie und geheuchelte Moral der Lächerlichkeit preiszugeben. Erstaunlich, dass der Lustspielklassiker nicht längst auch als Operette existiert, schreit doch das Spiel mit echten, falschen, unterdrückten und entfesselten Gefühlen von je nach Musik! Die Kammeroper München ist zur Stelle, um diese Lücke auf bewährte Weise zu schließen: mit Witz, Charme und vor allem der hinreißenden Unterhaltungsmusik von Ernst Fischer aus den 30er bis 50er Jahren. Ob aber dank Überraschung oder Vergnügen – ein verrücktes Abenteuer ist garantiert… „… wenn man eine Tante hat!“

Musikalische Leitung Nabil Shehata
Regie Dominik Wilgenbus
Arrangement Alexander Krampe
Bühnenbild Peter Engel
Kostüme Uschi Haug
Choreographie Bettina Fritsche
Licht Wolfgang Förster
Colonel Sir Francis Chesney: Torsten Frisch
Lord Stephen Spettigue: Stefan Kastner
Charles Wykeham: Maximilian Kiener
Lord Fancourt Babberley: Max Nowka
Donna Lucia d’Alvadorez: Katharina Blaschke
Amy Spettigue: Anne-Katrin Steffens
Ela Delahay: Katharina Konradi
Butler Brasset: Tobias Frank
Orchester der Kammeroper München
Premiere: 9. Januar 2014
Weitere Termine: 11., 12., 23., 24., 25. Januar 2014 14., 15., 16. Februar 2014 2., 3., 4. März 2014 um jeweils 19.00h, Künstlerhaus am Lenbachplatz, Festsaal

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Der Bettelstudent, 20.05.2013, Gärtnerplatztheater (in der Philharmonie Köln)

[singlepic id=1536 w=320 h=240 float=left]Nach Boccaccio in 2009 und Viva la Mamma! in 2011 war das die dritte konzertante Aufführung eines Gärtnerplatz-Stückes, das ich in der Philharmonie Köln erlebt habe. Wieder gelang es allen Beteiligten, die Atmosphäre des Stückes einzufangen und auch bei einer konzertanten Aufführung das Schauspielerische nicht zu kurz kommen zu lassen.

Dazu genügten die Kostüme und ein Möbelstück. Und ein Ensemble, das mit Lust dabei war. Ich gestehe, mir hat Der Bettelstudent anfangs nicht gefallen, ich fand die Melodien irgendwie doof und bis auf den Schulterkuss kannte ich nichts. Das hat sich nach dem zweiten Mal sehen und hören aber schon geändert und nun haben sich die Melodien in meinem Kopf festgesetzt und spuken da von Zeit zu Zeit rum. Musikalisch war es sehr schön und durch den weitgehenden Wegfall des Szenischen (lediglich die Auftritte und Abgänge und, soweit es die Platzverhältnisse zuließen, choreographische Elemente wurden gespielt) konnte ich mich ganz auf den Text konzentrieren und habe diesmal wirklich alles bis ins kleinste verstanden 😉

Elvira Hasanagic ist wirklich eine ganz fantastische Laura. Ihr glockenheller Sopran überstrahlte bereits im Prinzregententheater mit Leichtigkeit auch große Ensembles, hoffentlich gibt es ein Wiedersehen mit der talentierten jungen Sängerin. Zusammen mit ihrem Bühnenpartner Daniel Prohaska, der wieder dem Symon Symonowicz sehr schön Stimme und Gestalt verlieh, sang sie das Liebesduett Ich setz den Fall ausgesprochend berührend. Auch das zweite Paar, Simona Eisinger als Bronislava und Mathias Hausmann als Jan Janicki, glänzten in ihrem Duett besonders, beide sind wirklich hervorragende Sänger und Darsteller. Besonders gut gefallen hat mir übrigens die Kombination von Tenor mit Bariton; die eigentlich vorgeschriebene Tenor/Tenor-Variante kann ich mir insbesondere in den Duetten von Symon und Jan gar nicht richtig vorstellen. Köstlich auch wieder die vier sächsischen Offiziere, angeführt von Holger Ohlmann. Der Ollendorf bekam für die extra für Köln gedichtete Strophe des Couplets rauschenden Applaus. Torsten Frisch sächselte den Enterich akustisch sehr verständlich und machte die Rolle damit zu einem kleinen Höhepunkt. Susanne Heyng bei ihrem wirklich letzten Auftritt für das Gärtnerplatztheater vor dem Ruhestand, Franz Wyzner, Frances Lucey und Martin Hausmann komplettierten das bestens aufgelegte Ensemble.

Der Chor zeigte, dass er auch singen kann, wenn er nicht spielt, und Florian Wolf, Stefan Thomas und Marcus Wandl erfüllten ihre kleinen Soli mit Leben.
Ein sehr schöner Abend, der nicht nur mir Spaß gemacht hat. Schade, dass die Vorstellung gleichzeitig die Dernière war.

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Neujahrskonzert, 04.01.2013, Pfarrzentrum Aichach

Gutes Neues Jahr!München hat zwar kulturell viel zu bieten, aber hochkarätig besetzte Operettenkonzerte sind doch eher die Ausnahme. Da muss man schon in die Provinz fahren um sage und schreibe vier fünf ehemalige Ensemblemitglieder des Gärtnerplatztheaters zu hören.
Los gings mit dem schwungvollen Galop infernal, der allerdings in der kammermusikalischen Besetzung des philharmonischen Orchester Augsburg unter der Leitung von Andreas Lübke, das mir ansonsten gut gefallen hat, etwas dünn klang. Da konnte mich Wolfgang Schwaninger mit dem Auftrittslied des Barinkay aus dem Zigeunerbaron schon mehr begeistern. Ich denke immer wieder gerne an sein kurzfristiges Einspringen in der Gräfin Mariza am Gärtnerplatz zurück.Weiter gings mit einer Liedfolge, die ich für mich Weiber-Medley getauft habe, alles sehr gefällige, bekannte Operettenmelodien. Hier hatte ich das erste Mal den Eindruck, in einer Singalongvorstellung gelandet zu sein, ich hörte das Publikum leise mitsingen. Barbara Schmidt-Gaden lud als Prinz Orlofsky zum Fest nach ihren Regeln, eine sehr schöne Interpretation. Elisabeth Artmeier stellte dann fest Meine Lippen, die küssen so heiß, während Marko Kathol gestand, dass er alle Frauen liebe, egal welche Haarfarbe. Stefan Sevenich gab den konsternierten Oberst Ollendorf wieder so köstlich wie man ihn kennt, szenisch und musikalisch ausdrucksstark. Torsten Frisch sang von der Schüchternheit, während Wolfgang Schwaninger bekannte Gern hab ich die Fraun geküsst. Zurück zum Zigeunerbaron ging es dann nochmal mit Stefan Sevenich und Zsupans Ja, das Schreiben und das Lesen. Bevor die Pause eingeläutet wurde gab es noch bekannte Melodien aus der Fledermaus. Torsten Frisch sang, wie schon so oft am Gärtnerplatz, ein wunderbares Brüderlein und Schwesterlein, und auch der Champagner durfte natürlich nicht fehlen. Gut gelaunt ging es in die Pause.
Wenn ich einmal reich wär philosophierte Stefan Sevenich zu Beginn des zweiten Teils und glänzte gleich danach in einer seiner Paraderollen als Alfred P. Doolittle in den nun folgenden Ausschnitten aus My fair Lady. Barbara Schmidt-Gaden sang eine bezaubernde Eliza im Dirndl mit der bayerischen Version von Wäre det nich wunderschön und Elisabeth Artmeier präsentierte die gleiche Rolle ganz anders mit Ich hätt getanzt heut Nacht. Jeder im Publikum hätte Wolfgang Schwaninger zu diesem Zeitpunkt wohl zugestimmt, als er Freunde, das Leben ist lebenswert anstimmte. Man konnte die gute Laune des Publikums förmlich in der Luft vibrieren spüren. Zum Abschluss gab es einen Querschnitt aus dem Singspiel Im weißen Rössl zu hören. Das scheint ja momentan en Vogue zu sein, gibt es doch unter anderem am Gärtnerplatztheater, in Münster, Kaiserslautern, Nürnberg und der Komischen Oper Berlin aktuelle Inszenierungen. Allerdings kamen mir, nach der schmissigen Urfassung des Gärtnerplatztheaters, die walzerseligen Melodien an diesem Abend doch etwas zu süßlich vor. Aber immerhin gab es eine Blaskapelle und eine herrliche Kaiserparodie von Günter Schulzke. Torsten Frisch glänzte als Siedler, Marko Kathol verlieh dem Leopold a bisserl Schmäh und Barbara Schmidt-Gaden und Elisabeth Artmeier teilten sich die Frauenrollen.
Ein schön zusammengestelltes Programm mit vielen gesanglichen Höhepunkten, das mit dem unvermeidlichen Radetzky-Marsch endete. Das Publikum dankte mit lang anhaltendem Applaus für alle Künstler. Manchmal lohnt es sich wirklich, ins Umland zu fahren.

 

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Neujahrs-Konzert, 01.01.2013, Veranstaltungsforum Fürstenfeld

Einen schönen musikalischen Start ins Jahr 2013 bescherte die Chorgemeinschaft Fürstenfeldbruck zusammen den Solisten Christina Gerstberger, Christian Bauer und Torsten Frisch sowie mit dem Leipziger Symphonieorchester unter der Leitung von Klaus Linkel dem zahlreich erschienenen Publikum am Neujahrstag.

Durch das sorgfältig zusammengestellte Programm führt charmant und kenntnisreich Lilli Linkel. Im ersten Teil gab es Melodien aus Jacques Offenbachs selten außerhalb Frankreichs gespielter Operette Die schöne Helena. Schon bei der Ouvertüre zeigte sich das Orchester bestens disponiert. Die Melodien waren sehr spritzig und mehr als einmal an diesem Abend habe ich mich gefragt, warum dieses Stück nicht zum Standardrepertoire gehört. Allerdings zeigte es sich, dass die Gesangspartien musikalisch sehr anspruchsvoll sind. Christina Gerstberger in der Titelrolle überzeugte mit glockenhellem Soran ebenso wie Christian Bauer als Paris und Torsten Frisch mit wohlklingendem Bariton als Menelaus. Quasi ganz nebenbei spielten die drei auch noch die Szenen an, die sie sangen.

Ebenfalls bestens vorbereitet waren die Damen (sehr schön: einheitlich gekleidet im ersten Teil, ein buntes Bild im zweiten Teil) und Herren der Chorgemeinschaft Fürstenfeldbruck. Teils sangen sie Chorstücke, teils begleiteten sie die Solisten, das war wirklich alles perfekt. Beschwingt durch das Finale 2. Akt ging es in die Pause.

Eine Nacht in Venedig präsentierte das Ensemble im zweiten Teil und glänzte auch mit den bekannten Melodien von Johann Strauss. Besonders gefallen haben mir jedoch die Ausflüge in andere Operetten. Das Duett von Boccaccio und Fiametta Mia bella fiorentina (leider auf deutsch, in der Operette wird es meist italienisch gesungen). Christina Gerstberger empfand ich schon am Gärtnerplatztheater in dieser Rolle als ideal, Torsten Frisch übernahm die Mezzorolle des Boccaccio. Zuvor sang er noch Dunkelrote Rosen aus der Operette Gasparone mit herrlichem Schmelz, da wunderte es einen dann doch, dass immer nur die Tenöre die hübschen Soprane abbekommen. Christian Bauer konterte mit einem traumhaften Lagunenwalzer. Der Aufzugsmarsch Horch, von San Marco der Glocken Geläut setzte einen schönen Schlusspunkt, bei dem nochmal alle auf der Bühne ihr Bestes gaben.

Am Ende gab es stürmischen Applaus für alle Beteiligten und das Publikum entliess Solisten, Chor und Orchester erst nach nicht weniger als drei Zugaben. Ein musikalisches Jahr, das so anfängt, muss ja gut weitergehen!

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Premiere Hänsel und Gretel, 09.12.2012, Alte Kongresshalle

[singlepic id=1427 w=240 h=320 float=left]Hänsel und Gretel ist sicher eine der meist gespielten Opern in deutschen Opernhäusern. Sie wird als Kinder-, Familien- oder Märchenoper verkauft, aber oft fürchten sich die kleinen Besucher vor der gruseligen Hexe oder langweilen sich, weil man die Texte kaum versteht.

Verena Sarré, die Gründerin der gemeinnützigen Sarré Musikprojekte gGmbH, geht neue Wege, um die Oper auch Kindern wirklich nahezubringen. So werden die Hauptrollen von Kindern gesungen, man kann der Hexe beim Schminken zusehen und verliert so die Scheu vor ihr und auch die Rollenkonzeption ist eher komisch denn schaurig. Die Premiere war denn auch rundherum gelungen, musikalisch und szenisch auf hohem Niveau und für Klein und Groß  gleichermaßen geeignet. Das Bühnenbild von Caroline Neven du Mont ist eher klassisch, zeigt aber auch sehr poetische Momente, etwas wenn hinter gespannten Tüchern die Sterne aufgehen. Die Kostüme von Christina Bauer setzen die Oper in einen zeitlosen Kontext, bis auf den Beginn, als deutlich wird, dass Armut ausgrenzt und dass es sie heute noch genauso wie vor 100 Jahren gibt.

Die Regisseurin Julia Riegel schaffte es, Jung und Alt einen vergnüglichen, aber auch berührenden Abend zu bereiten. Viele kleine, witzige Regieeinfälle sowie die ausgezeichnete Personenführung der fast durchweg Laiendarsteller machen diese Inszenierung zu etwas ganz besonderem. Die Hexe ist tatsächlich eher lustig als gruselig, ohne aber die Originalgeschichte zu verzerren. Ein Rollator (der nicht immer als Gehhilfe verwendet wird) und ein nicht immer funktionierender Zauberstab tragen sehr zur Erheiterung bei ohne ins klamaukige abzudriften. Als Besonders gelungen empfinde ich die Abend-Segen-Szene, in der bekannte literarische Kinderfiguren wie Pippi Langstrumpf, der kleine Muck und sogar Harry Potter über die Geschwister wachen.

Die absoluten Stars des Abends sind die Geschwister Nicholas von der Nahmer, vielen noch sehr gut in seiner Rolle als Oliver im gleichnamigen Musical in Erinnerung, und Lilian von der Nahmer, die ebenfalls in Oliver! mit virtuosem Geigenspiel glänzte. Sie singen und spielen die Hauptrollen der verlorenen Kinder so anrührend, dass man sich immer eine Besetzung mit Kindersolisten für diese Oper wünscht. Beide verfügen bereits über sehr schöne Stimmen, die vor allem im ersten Akt voll zur Geltung kommen. Natürlich sind diese Partien im Grunde für Kinder noch zu schwer, aber in dieser Produktion ist das clever gelöst. Teils singen die Beiden, teils sprechen sie den Text, teils singt der Kinderchor. Das hat auch den großen Vorteil, dass man endlich mal die Worte versteht 😉

Auch die übrigen Kinder und Jugendlichen auf der Bühne, die unter anderem Hexen und Waldbewohner singen und spielen, sind mit viel Herzblut und Spaß dabei. Alle sind von Verena Sarré ausgezeichnet einstudiert, die zusammen mit Julia Riegel auch die Choreographie erarbeitet hat. Für die Partien der Eltern konnten für diese Produktion die Münchner Publikumslieblinge Rita Kapfhammer und Torsten Frisch gewonnen werden, die es schafften, eine wirklich natürliche Atmosphäre zu zaubern. Eine Schau war natürlich Malte Arkona als Hexe. Natürlich ist es üblich, diese Rolle mit einem Mann zu besetzen, aber wenn man dafür einen so begnadeten Entertainer verpflichten kann, ist das schon etwas besonderes. Sand- und Taumännchen (Florence Losseau/Simone Stäger) fügten sich nahtlos in die Riege der tollen Darsteller auf der Bühne ein. Martin Steinlein am Dirigentenpult führt die Mitglieder des Orchesters des Staatstheaters am Gärtnerplatz ausdrucksvoll durch den Abend.

Eine rundherum gelungene Produktion, die man sich auf gar keinen Fall entgehen lassen darf. Endlich wird aus dem Repertoirestück eine wirkliche Kinder- und Familienoper auf hohem Niveau. Weitere Vorstellungen am  Montag 17.12. um 17.30 Uhr, Samstag 22.12. um 17.30 Uhr sowie am Sonntag 23.12. um 11.00 und um 17.00 Uhr. Karten zu 24,10€, 37€ und 48€, Kinder ab 15€ gibt es bei Münchenticket.

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Die Fledermaus, 20.02.2012, Gärtnerplatztheater

[singlepic id=1134 w=320 h=240 float=left]

Die Fledermaus am Rosenmontag mit einem bestens aufgelegten Ensemble und ein ausverkauftes Gärtnerplatztheater – was braucht man mehr!

In der Inszenierung von (Noch-) Intendant Ulrich Peters tummelten sich die Ensemblemitglieder des Theaters. Heike Susanne Daum und Tilmann Unger standen als Ehepaar Eisenstein auf der Bühne. Tilmann Ungers Tenor passt sehr gut zum Eisenstein, und Heike Susanne Daum beeindruckte nicht nur schauspielerisch: sehr schön gelang den beiden das Uhrenduett. Mit ausdrucksstarker Stimme interpretierte Frau Daum die Rosalinde und bot auf dem Ball des Prinzen einen feurigen Csardas. In weiteren Rollen Ella Tyran als quicklebendige Adele und Ulrike Dostal als Ida. Torsten Frisch verlieh dem Dr. Falke seinen Bariton und Spielfreude. Mit schönem sattem Mezzo sang Franziska Rabl den Prinzen Orlowsky. Robert Sellier als Gesanglehrer Alfred und Hans Kittelmann in der Rolle des Advokaten Dr. Blind brachten die Figuren überzeugend auf die Bühne. Auch immer wieder schön: der Gefängnisdirektor Frank, von Dirk Lohr verkörpert. Mit Thomas Peters hat das Haus einen ausgezeichneten Gefängniswärter Frosch gefunden. Es kommen keine Längen, wenn er zu den alten Gags den Bezug auf die Politik und aktuelle Themen aufnimmt.  Einfach super!

Der Chor war wie gewohnt in dieser Produktion gut und hatte an diesem Tag besonders viel Spaß. Auch das Orchester war in Champagner-Laune: Dirigent Andreas Puhani entlockte dem Orchester mit leichter Hand schmissige Rhythmen, schnelle Tempi, und die Funken sprühten. Danke!

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Der Freischütz, 16.07.2011, Veranstaltungsforum Fürstenfeld

Da ich den Freischütz zwar unheimlich gerne mag, aber die aktuelle Inszenierung am schönsten Theater Münchens szenisch ziemlich unterirdisch finde, war ich sehr gespannt auf die halbszenische Umsetzung im Rahmen des Jubiläumskonzertes zum 150-jährigen Bestehen der Chorgemeinschaft Fürstenfeldbruck.

Regisseur Michael Stacheder brachte das Wunder fertig, auf der eher kleinen Bühne ca. 80 Mitwirkende des Chores unterzubringen und den Solisten trotzdem noch Freiraum zum Spielen zu geben. Er verlegte die Handlung in die Fünfziger Jahre, was in sich stimmig war und die Geschehnisse stärker an das Publikum heranbrachte. Ein guter Teil davon dürfte sich eh an die Zeit noch erinnern 😉 Die Personenführung der Solisten war gut, besonders die Idee, den Samiel (ganz ausgezeichnet Joachim Birzele) auch als Erzähler auftreten zu lassen, das straffte die Handlung etwas und lies keine Längen aufkommen. Auch sonst machte Michael Stacheder aus wenig viel, zum Beispiel hat mir die Wolfsschluchtszene sehr gut gefallen, trotz sicher eingeschränkter technischer Möglichkeiten war es ziemlich gruselig.

Die Solisten waren durch die Bank hervorragend. Torsten Frisch spielte und sang bei seinem Rollendebüt den Kaspar sehr eindringlich, genauso wie Tenor Adrian Cave den Max. Auch die Frauenseite war exzellent besetzt, Monika Rebholz als Agathe und Sonja Adams als Ännchen haben mir wirklich ganz ausgezeichnet gefallen, in den Duetten harmonierten beide Stimmen ganz wunderbar. Die restlichen Rollen waren mit Holger Ohlmann, Thomas Hohenberger, Martin Ohu und Adrian Sandu sehr gut repräsentiert. Der Chor spielte ein bisschen mit und sang sehr schön, auch wenn es mich etwas gewundert hat, dass einige Herren noch vom Blatt singen mussten. Das Orchester unter Klaus Linkel fand genau den richtigen Weber-Ton, dramatisch und sanft zugleich.

Am Ende viel Jubel für alle Beteiligten, eigentlich schade, dass es nur eine Vorstellung gab. Das hätte ich mir glatt nochmal angesehen.

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Madame Butterfly, 17.07.2009, Gärtnerplatztheater

Da liefen sie wieder, die Tränen, als Butterfly sich von ihrem Sohn verabschiedet. Das ist die ergreifendste Szene, die mir bisher untergekommen ist. Sehr schön finde ich auch den Summchor und die Szene, wie Sharpless ihr den Brief vorliest.

Sandra Moon war excellent heute Abend, sehr textverständlich und auch toll im Ausdruck,  und auch Harrie van der Plas hat mir ausgezeichnet gefallen, ebenso wie  Torsten Frisch, Florian Simson und Sonja Leutwyler in ihren Partien. Bis hin zu den kleineren Rollen, den Chor-Solisten, dem Chor und dem Orchester lieferten alle ein sehr schöne Leistung ab. Nur der Dirigent nahm hin und wieder keine Rücksicht auf die Sänger und so tönte es manchmal arg laut aus dem Orchestergraben.

Trotzdem eine toller, nachwirkender Abend, danke an alle Beteiligten!

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Madame Butterfly, 04.07.2009, Gärtnerplatztheater

Für mich heute beides zum ersten Mal: zum ersten Mal überhaupt Madame Butterfly und zum ersten Mal im Theater meines Vertrauens.

Bereits an der Eingangstreppe begrüßt mich eine goldene, winkende Katze, die mir vage bekannt vorkommt. Die Inszenierung überträgt die Handlung in das Japan der Gegenwart und ist unglaublich gut gelungen. Die Freunde sind Cosplayer, wobei ich zu meiner Schande gestehen muss, dass ich keinen einzigen erkannt habe. Besonders interessant finde ich, dass das Cosplay auch eine erotische Komponente hat. Amerikanische Attribute werden geschickt eingesetzt, und wie sich Butterfly aus ihrem Kokon befreit, ist sagenhaft.

Der Schluss ist sehr emotional und das ist der Verdienst der großartigen Elaine Ortiz Arandes. Aber auch ausnahmslos alle anderen haben mir in ihren Rollen sehr gut gefallen. Adrian Xhema ist toll als Pinkerton, ebenso wie Sonja Leutwyler als Suzuki und Florian Simson als Goro. Er hat mir vor allem zusätzlich noch darstellerisch sehr gut gefallen. Johannes Wiedecke legte einen fulminanten Kurzauftritt als Bonze hin. Torsten Frisch kannte ich noch nicht, sein Sharpless hat mir zugeagt. Komplettiert wurde das excellente Ensemble durch Frances Lucey, Dirk Lohr, Martin Hausberg, Rotraut Arnold und einige Chorsolisten und natürlich den Chor an sich. Auch das Orchester unter David Stahl war bestens aufgelegt. Das ist nochmal ein echtes Highlight, bevor die traurige Gärtnerlose Zeit anbricht.

Zur Pause war ich noch ziemlich aufgebracht, weil die letzten Takte bereits im Applaus untergingen. Leute, das Stück ist vorbei, wenn der Dirigent seinen Taktstock ablegt und nicht, wenn der Vorhang sich langsam schließt! Am Ende konnten sich wenigstens die Ich-klatsche-aber-als-Erster so lange zurückhalten, bis der letzte Ton einigermaßen verklungen war. Ich musste noch einen Moment innehalten, zu sehr hatte mich das Gesehene ergriffen. Tosender Applaus für alle Beteiligten.

Danke für einen wunderbaren Abend!

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