Wann immer es möglich ist, steuere ich den City Airport in London an, meistens mit dem Frühflug. So habe ich genügend Zeit, im Wetherspoon Pub “Hamilton Hall” an der Liverpool Street Station ein reichhaltiges Frühstück zu mir zu nehmen, bevor ich bei meiner Freundin einfalle. Auch diesmal klappte alles wunderbar. Nur an der Bank Station sieht es noch exakt so aus wie vor neun Monaten, ob die jemals wieder alle Rolltreppen in Betrieb haben? Bei meinem Aufenthalt diesmal sind mir übrigens vermehrt Frauen mit Kinderwägen in der Metro aufgefallen, vielleicht trägt das Ausbauprogramm zur Barrierefreiheit schon Früchte. Den ersten Tag nutze ich dazu, das Opernticket abzuholen, auf dem kleinen aber feinen Antikmarkt in Covent Garden zu bummeln, dort einer Opernsängerin zu lauschen (im Untergeschoß gibt es einen Bereich, in dem musiziert werden darf, man wechselt sich regelmäßig ab, dort habe ich bisher nur gut bis sehr gute Darbietungen gesehen), in Europas größter Buchhandlung einzufallen, ziellos durch die Straßen zu wandern (so entdecke ich oft die nettesten Ansichten) und im Regen auf dem Oberdeck eines roten Doppeldeckers durch die Stadt heimfahren.
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Den Vormittag des zweiten Tages nutze ich, eine der wenigen noch vorhandenen (zumindest der mir bekannten) Buchhandlungen aufzusuchen, die reduzierte Bücher anbieten. Die großen Buchläden haben zwar oft Angebote wie 3 für 2, aber die ganzen kleinen, unabhängigen Buchläden sind mehr oder weniger verschwunden. Diesen hier aber gibt es noch,
Bookthrift
22 Thurloe Street South Kensington
LONDON SW7 2LT
tel: 020 7589 2916 fax: 020 7589 0522
Open: 7 days 10.00 – 8.00.
Der Laden ist ziemlich klein und an diesem Vormittag glücklicherweise außergewöhnlich leer. Mit meinen Einkäufen fahre ich weiter nach Southwark mit einem kurzen Zwischenstop an der St. Pauls Cathedral, besorge noch eine Mitbringsel, um das ich gebeten wurde und verbringe den Nachmittag im Globe Theatre. Gegen Ende der Vorstellung beginnt es wieder zu regnen, aber weder Akteure noch Publikum stören sich daran. Danach wieder mit dem Doppeldecker zurück zu meiner Freundin.
[nggallery id=39]Heute stand mal wieder das Museum of London auf dem Plan. Das habe ich zwar erst beim letzten Londontrip besucht, aber inzwischen ist die Komplettrenovierung fertig und zusätzliche Räume wurden eröffnet. Die Entscheidung, in London ein Museum aufzusuchen, fällt wirklich leicht, denn alle großen sind frei. So kann ich mir auch mal nur einen bestimmten Bereich heraussuchen und den dann aber wirklich gründlich anschauen. Das bringt mir mehr, als einen Tag durch alle Bereiche durchzurasen. Abends besuchte ich dann eine Vorstellung im Royal Opera House. Bemerkenswert finde ich, dass die Pausenbestellung nichts extra kostet, das ist mir auch in der Royal Festival Hall aufgefallen. Ich denke, dass die Caterer trotzdem auf ihre Kosten kommen, weil sie einfach mehr verkaufen können. Vielleicht sollte Käfer für München das auch mal durch kalkulieren.
[nggallery id=40]Am letzten Tag meines Aufenthaltes stand das Victoria & Albert Museum auf meinem Plan, genauer gesagt, die Theaterabteilung im V&A. ganz nebenbei gab es auch noch eine Sonderausstellung mit Tapisserien nach Vorlagen von Raphael. Die Theaterabteilung war wirklich höchst interessant. Natürlich tauchten auch immer wieder Gilbert & Sullivan auf, aber auch die weiteren Ausstellungsstücke gaben ein großes Spektrum des Theaterschaffens in Großbritannien wieder. So gab es Bühnenbildmodelle, Kostüme und Plakate zu bewundern. Auch ein Buch mit Bühnenskizzen war unter den Exponaten. Darüber hinaus durfte ich mal selbst eine Windmaschine und einen Donnerschacht betätigen. Die Theaterabteilung hat eine sehr gute eigene Homepage, von der unter anderem Prompt-Books von Aufführungen der D’Oyly Carte Company heruntergeladen werden können. Die Raphael-Ausstellung war ziemlich überlaufen und hat nicht wirklich einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Danach war es schon wieder Zeit, den Koffer zu packen und ab zum Flughafen. Bei Abflug ist der City Flughafen leider nicht so ideal. Es gibt zuwenig Sitzplätze und die Auswahl an Restaurants ist auch sehr beschränkt – und die die da sind, sind sehr teuer. Aber immerhin gibt es freies WLan 😉
[nggallery id=41]Schön war’s wieder, und viel zu schnell vorbei.
Interessanter Beitrag über die Büchreien und Museen in London! Solcher Insider-Tipps sind immer gut für zukünftige Reisen nach London.