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Jim Kelly – Hot Potato

Der Film: Die Tochter eines Senators wird irgendwo in Asien entführt, und eine kleine Truppe unter Führung von “Black Belt” Jones macht sich auf sie zu befreien und alle zu verhauen, die dagegen sind.

In den 60er Jahren wurden in den USA sowohl Blaxploitationfilme sowie Martial-Arts-Filme populär, da war es nur eine Frage der Zeit bis jemand auf die Idee kam beides zu vermischen. Der Sportler Jim Kelly hatte gerade in “Enter the Dragon” gezeigt das er Leuten äußerst wirkungsvoll eine reinhauen konnte und war somit als Hauptdarsteller geradezu prädestiniert.

“Black Belt Jones” war noch ein zwar einfach gestrickter und dennoch recht unterhaltsamer Actionfilm für späte Samstagabende, sein Nachfolger hingegen ist an Lächerlichkeit kaum noch zu überbieten.
Wir sind jetzt im exotischen Asien, wo alles bunt und… naja, exotisch ist und wo böse Obergangster in beeindruckenden Behausungen hausen und auf der anderen Seite niedliche asiatische Kinder hinter dem Dorf ihren Wasserbüffel piesacken. Außerdem gibt es finstere Banditen, die in Bandenformation aus den Büschen springen und -wie all die anderen Finsterlinge die alle Nase lang auftauchen – von Jones und Kumpanen so lange gehauen werden bis sie A) wieder weggehen oder B) ohne Bewusstsein in der Landschaft verbleiben.

Wo wir gerade das Thema Bewusstsein haben: Das fehlte offensichtlich nicht nur den vertrimmten Finsterlingen, sondern auch Drehbuchautor (zumindest wird im Vorspann einer erwähnt – merkt man aber so nix von) und Regisseur, vom Rest der Belegschaft ganz zu schweigen.

Das unabhängige Kino der 70er Jahre hat einige zwar inhaltlich fragwürdige aber dennoch unglaublich unterhaltsame und originelle Filme hervorgebracht – und war darüber hinaus oft richtungsweisend und, was die Entwicklung des Mainstreamfilms angeht, einflussreicher als die Blockbuster der großen Studios. Es waren diese Independent-Produktionen die Grenzen niederrissen und oft auf geradezu anarchistische Art und Weise auf alle Regeln schissen und Unterhaltungskino machten.
Roger Corman ist sicherlich der König des Schundfilmreiches, doch auch viele andere Filmschaffende prägten diese oft sehr spassigen Unterhaltungsfilme denen eines gemeinsam war: Sie waren billig. Viele – nicht alle (!) – sahen auch so aus.

Das Handkanten-Kelly hier nicht wegen seines Schauspieltalents angeheuert wurde muß glaube ich nicht extra erwähnt werden. Und warum die Anderen vor der Kamera rumhängenden Hominiden erwählt wurden diese Zelluloidverschwendung mit Gesichtern und Körpern zu verschandeln wird wohl für immer eines der großen ungelösten Rätsel der Filmgeschichte bleiben – vor allem weil die Antwort sicherlich keine Sau interessiert!

Warum also all das hier? Warum nicht eine Rezension zu einem guten, sehenswerten Film?
Weil er so ein Schundfilm ist! Und zwar von der Sorte die den erstklassigen Schundfilm in Verruf bringt und für lange Zeit diskreditiert.

Und außerdem übt diese Art Film eine seltsame Faszination aus: War den Machern irgendwann klar was sie da tun? Denn für die Existenz von Filmen wie diesem scheint es kaum eine vernünftige Erklärung zu geben.

Und manchmal hat ausgelebte Fassungslosigkeit auch ihren Reiz!

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