Camille Saint-Saëns komponierte das Stück sozusagen als Faschingsscherz für den engsten Familienkreis und wollte bis zu seinem Tod keine öffentlichen Aufführungen. Diese und andere Fakten über das Stück bereitete Rotraut Arnold kindgerecht in einer kleinen Einführung auf. Sie stellte die Tiere und die dazu gehörigen Instrumente vor und schuf so ideale Voraussetzungen für eine gelungene Vorstellung. Auch die Dauer von einer knappen Stunde sollte auch für die allerkleinsten nicht zu lang sein.
An sich war es eine wirklich nette Idee, das Stück, wenn es schon nicht szenisch aufgeführt werden konnte, mit Zeichnungen von Kindern zu bebildern. Leider lenkten diese die Kinder jedoch mehr ab als nötig. Bei jedem Wechsel der Bilder schwoll der Lärmpegel im Zuschauerhaus erheblich an, weil die Kinder diese kommentierten. Dadurch wurden sie, so fürchte ich, von dem Geschehen auf der Bühne abgelenkt.
Und das war wirklich beeindruckend. Michael von Au las den Text von Loriot sehr ausdrucksstark und schaffte es, jedem Tier eine eigene Stimme zu verleihen. Das korrespondierte herrlich mit den Instrumenten. Das brüllte der Löwe, da gackerten die Hühner und da tanzten die Schildkröten. Das Orchester spielte fabelhaft und lies es sich auch nicht nehmen, kleine Gags einzubauen. So lief die Klarinettistin, die den Kuckuck nachahmte, zwischen ihren Kollegen umher und neckte sie mit dem charakteristischen Ruf. Auch der Kontrabass, der den Elefanten gab, präsentierte sich am Bühnenrand und gab damit einen besonders guten Einblick in sein Spiel.
Musikalisch war es wirklich sehr schön, Oleg Ptashnikov leitete das Orchester mit viel Esprit, passend zum Stück. Am Ende wurden alle stürmisch beklatscht und auch Zugabe-Rufe waren zu hören. Schade, dass es nur vier Aufführungen gab, das hätte ich mir gerne nochmal angehört.
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