Ein gängiges Klischee besagt, dass die britische Küche nur aus Fish’n’Chips besteht, die in einer fettigen Zeitung mit viel Essig serviert werden und für den deutschen Gaumen ungenießbar ist. Zugegebenermaßen habe auch ich Probleme mit britischen Essen. Zum Beispiel ist das Gemüse meistens sehr fad, da es in Großbritannien fast immer ohne Salz gekocht wird. Ich erinnere mich gerne an meinen Aufenthalt in einer englischen Gastfamilie, für die ich eines Abends Nudeln mit Lauch und Speck kochte. Der Kommentar war:
What have you done to this Pasta? It’s delicious! Meine trockene Antwort war: I’ve just added a pinch of salt to the water. Ich bin mir sicher, seitdem werden zumindest in einer Familie in Plymouth die Pasta und das Gemüse mit ein wenig Salz gekocht.
Ich habe aber auch schon sehr gut in Großbritannien gegessen und bin daher diesen Vorurteilen immer entgegengetreten. Heute wissen ja glücklicherweise dank Jamie und Martha mehr Deutsche die britische Küche zu schätzen. Vor etwa 10 Jahren gab es bei der Volkshochschule in der großen Stadt, in der ich damals wohnte, eine Kurs Englisch kochen und reden. Dieser Kurs war übrigens immer sehr schnell ausgebucht, aber heute gibt es ihn leider nicht mehr. Aus diesem Kurs stammt das folgende Rezept für ein Mousse (mit Dank an Friedel für viele schöne Stunden), das ich immer wieder gerne für Parties zubereite und das mittlerweile auch über meine kleine Gemeinde mit den drei Schlössern bekannt und beliebt ist. Und da morgen ein chaotisches Buffet angesagt ist, wurde es mal wieder Zeit, die Küche zu betreten.
So schauts von oben aus:
Aber es hält noch eine Überraschung bereit:
Smoked Salmon and Watercress Mousse
350 g geräucherter Lachs
350 g Frischkäse
150 ml saure Sahne
2 Eßlöffel Zitronensaft
Salz und Pfeffer
Cayenne Pfeffer
2 Kästchen Kresse
2 Eßlöffel Mayonnaise
Den Lachs kleinschneiden und zusammen mit 100 g Frischkäse, der sauren Sahne und dem Zitronensaft in einem Mixer pürieren, am besten auf zwei- oder dreimal. Mit Salz und Cayenne Pfeffer abschmecken. In einer Schüssel zwischenlagern.
Die Kresse mit dem restlichen Frischkäse und der Mayonnaise ebenfalls mixen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Ein Drittel des Lachspürees in eine Glasschüssel füllen und mit einem Teigschaber gleichmäßig verstreichen. Am besten die Schüssel nicht zu groß wählen, dann sieht man die verschiedenen Schichten von außen – und man kann die Reste, die partout nicht mehr hineinpassten guten Gewissens gleich verzehren. Darauf die Hälfte des Kressematsches verteilen. Jetzt kommt wieder eine Lage Lachs. Hier sollte man darauf achten, dass dieses Püree etwas steifer ist als die Kresselage und es sich deshalb nicht so gut verstreichen lässt, ohne die Lagen zu vermischen. Ich setzte deshalb immer viele kleine Haufen über die ganze Oberfläche verteilt anstatt eines großen Batzens in der Mitte und streiche dann nur noch leicht mit dem Teigschaber drüber. Die zweite Hälfte der Kresse verstreichen und mit einer Lage Lachs abschliessen.
Schmeckt am besten mit Weißbrot.
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